Rhein-Neckar, 11. September 2017. (red/pro) Die Unzufriedenheit mit journalistischen Angeboten beschränkt sich nicht auf die “Lügenpresse”-Rufer von Pegida oder AfD. Sie kommt genauso von extrem Links über Rot oder Grün. Allen gemein ist: “Guter” Journalismus ist, was gefällt und ins eigene Weltbild passt, “schlechter” Journalismus ist das, was nicht gefällt und das eigene Weltbild irritieren könnte. Richtig ist, es gibt viele schlechte journalistische Angebote. Richtig ist aber auch, dass es viele gute gibt, die noch besser sein könnten, wenn dieser auch bezahlt wird. Sie selbst entscheiden mit, was Ihnen angeboten wird.
Von Hardy Prothmann
Unsere Leserschaft kennt das RNB als transparentes Medium und das teils gnadenlos.
In diesem Sinne teile ich Ihnen mit: Es widert mich schon lange an, mich mit gewissen Personen beschäftigen zu müssen, an denen man aber nicht vorbeikommt, weil sie Teil der kommunalpolitischen Agenda sind oder so wüst vorgehen, dass man sie nicht ignorieren kann, wenn man Sorge hat, dass diese Krakeeler irgendwann den öffentlichen Raum erobern könnten.
Journalismus als “persönliche Fehde”?
Ich bekomme immer wieder vorgehalten, ich würde eine persönliche Fehde mit dem grünen Stadtrat Gerhard Fontagnier haben. Habe ich nicht. Ich habe Herrn Fontagnier noch niemals privat getroffen, wir waren niemals Freunde und noch nicht einmal gute Bekannte.
Sie können das nachlesen, wenn Sie das wirklich interessiert und wenn Sie nicht einer “gefühlten Wahrheit” folgen wollen, sondern sich Ihre Meinung auf Basis von Informationen bilden wollen. Natürlich können Sie auch der einfach “gefühlten” Behauptung Glauben schenken – das macht keine Arbeit und ist wunderbar einfach. Das Totschlagargument funktioniert dann immer, wenn man bereit ist, es zu glauben. Das gelingt jedem Volltrottel.
Die Fakten sehen anders aus. Herr Fontagnier wird in rund 130 Artikeln unter über 17.000 Veröffentlichungen erwähnt oder klar thematisiert. Die frühesten Texte gegen auf 2011 zurück. Diese finden Sie hier: Stichwort Gerhard Fontagnier (lesen Sie chronologisch von hinten nach vorne…). Mit Herrn Fontagnier bestand lange ein “normaler” Kontakt.
Herr Fontagnier hat sogar mal Geld vom RNB für einen Grafikauftrag genommen. Weil ich seine Leistung nicht besonders fand, habe ich ihn nicht mehr beauftragt. Eine Kontroverse um die geschäftlichen Beziehungen gab es nicht.
Freund von Linksextremisten
Ab 2015 wurde der Ton schärfer. Herr Fontagnier wurde nämlich zunehmend fanatischer und radikaler. Ich habe das inhaltlich begründet und versucht, inhaltlich zu debattieren, weil er mit seinem Verein “Mannheim sagt Ja” sich auch von linksextremen Gruppen wie der “Interventionistischen Linken” unterstützen ließ, die Gewalt befürwortet und auch anwendet. Dagegen habe ich mich in meiner Berichterstattung positioniert und Herr Fontagnier fing dann eine beispiellose Hetzkampagne gegen meine journalistische Arbeit an. In diesem Zusammenhang bezeichnete er mich auch als “Hund”.
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Seitdem wird aus linken Kreisen immer wieder der Blödsinn behauptet, es gebe eine “persönliche Fehde”. Belege gibt es keine. Aber jeder kritische Bericht ist ohne Ansehen des Inhalts ein “Argument”. Das betrifft auch zahlreiche andere Personen. Wer eine inhaltliche Auseinandersetzung abwürgen will, behauptet, kritische Berichterstattung sei etwas “Persönliches”. Übersetzt: Das kann einfach nicht professionell sein. Und weil das bei kleinen Angeboten wie dem RNB mit überschaubaren Mitarbeiterzahlen immer an Namen gebunden werden kann, ist das ein bevorzugtes Mittel einer gezielt gefälligen Diffamierung, um sich in gewissen Kreisen anzudienen. Häufig wird es aber auch geradezu bösartig.
Diffamierung von allen Seiten
Wer denkt, das sei ein linkes Problem, irrt. Von konservativen Kräften wurde und wird behauptet, ich paktierte mit den Grünen. Viele in der SPD meinen ich sei irgendwie rechts. Oder ganz groß: Ich sei unberechenbar.
Mal wird mir vorgeworfen, ich stünde auf der Payroll des Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz (SPD), dann, ich sei ein Handlanger der AfD, dann ein Steigbügelhalter der NPD und ansonsten ein erzkonservativer Unterstützer der CDU oder ein linksgrünversiffter Kommunist. Nur Kleinstparteien unter der Wahrnehmungsgrenze der NPD wurden bislang verschont, was eine mögliche ideologische Verbindung zu meiner Person angeht.
Verständige Leser/innen nehmen das mit Unbehagen zur Kenntnis – wenn es solche Vorwürfe gibt, ist dann nicht doch was dran? Das ist ein großes Problem. Wer mit Dreck beworfen wird, muss viel Aufwand betreiben, um sauber zu bleiben.
Hat man nur für ein Medium oder eine “politische Ecke”, also links oder konservativ gearbeitet, ist man ein Systemjournalist. Hat man aus Überzeugung immer frei gearbeitet, ohne Ecke, ist man plötzlich vollständig subversiv und der Vorwurf ist, dass man es nie in ein System “geschafft” hat. Klingt vollständig absurd und verblödet? Ist aber ein gängiger und alltäglicher Vorwurf.
Wir haben 2016 Werbung der AfD geschaltet, die für Termine geworben hat. Damit waren wir beim linken Lager sofort und eindeutig eingeordnet. Dass selbst die taz AfD-Werbung geschaltet hatte – wen interessiert es?
Aktuell wirbt der CDU-Direktkandidat Nikolas Löbel bei uns. Warum? Weil wir ihn gepämpert haben? Ganz sicher nicht. Herr Löbel hat sehr, sehr viel Kritik einstecken müssen und muss auch in Zukunft damit rechnen, wenn wir durch unsere Arbeit den Eindruck haben, dass er kritisiert werden muss.
Das muss doch bestellt sein…
Andererseits nutzt Herr Löbel die durch unser Nachrichtenangebot erzeugte Aufmerksamkeit und wirbt bewusst und gezielt bei uns für seine Kandidatur. Es gibt für ihn keine Sonderkonditionen oder irgendwelche Absprachen. Aber es gibt eine Wahlempfehlung von mir für Herrn Löbel – selbstverständlich ordnen das viele so ein, wie es in deren “gefühlte Wahrheit” passt. Das muss doch bestellt sein… Nö, allein damit macht Herr Löbel Punkte, er ist clever, hat uns studiert und weiß, dass wir Einfluss haben. Das will er nutzen. Das darf er – als Werbekunde gegen Geld. Andere dürften das auch.
Tatsache ist, dass nichts bestellt ist. Selbst Herr Löbel war mehr als überrascht. Dafür muss man allerdings den Text lesen und auch verstehen wollen. Die CDU ist im Land die zweitstärkste Kraft und wird im Bund die stärkste werden. Mannheim hat keine CDU-Vertretung im Land (ok, der Abgeordnete Georg Wacker “betreut” Mannheim vom Wahlkreis Weinheim aus…) und wenn es auch keine im Bund gäbe, wäre das möglicherweise nachteilig für die Stadt. Das ist der Kern der Analyse und der Empfehlung für strategisch denkende Wähler. Nicht mehr und nicht weniger.
Dreckschleudernder Jüttner und andere
Teile der SPD in Mannheim versuchen aus einem angeblichen “Parteifinanzierungsskandal” Honig zu saugen. Vorne mit dabei der Direktkandidat Stefan Rebmann. Angeblich gäbe es einen Skandal um seinen Konkurrenten Nikolas Löbel. Beförderer dieser Schmutzkampagne ist der noch amtierende Direktmandatsinhaber Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU). Alt, verbittert und voller Wut. Herr Jüttner schreibt seit kurzem auch gerne abfällige Kommentare über uns. Das ist er wie Herr Fontagnier. Er verträgt keine kritische Auseinandersetzung und wenn Berichterstattung nicht seiner gefühlten Wahrheit entspricht, dann ist die halt Kacke.
Wir haben den angeblichen Skandal geprüft und nichts gefunden als eine “ungeschickte” Anfrage von Herrn Löbel zum Einsatz von Mitarbeitern aus dem Jahr 2010. Darin fragt er eine Konstruktion zur Beschäftigung von Mitarbeitern an, die im Ergebnis nicht in Ordnung gewesen wäre. Ein Schaden ist nicht entstanden, weil es dazu nicht kam.
Das ist sieben Jahre her und wenn das ein Skandal sein sollte, muss sich Herr Jüttner fragen lassen, wieso er das so lange unter Verschluss hielt? Er müsste sich auch Fragen lassen, ob er die Anfrage des damals 24-jährigen Löbel nicht gedeckt habe und somit Teil des angeblichen Skandals war? Wo war damals seine transparente Empörung zu erfahren? Nirgendwo.
Er steckte eine email in die Schublade mit der Aufschrift: Giftschrank. Und als es ihm nützlich war, zog er die Giftspritze auf. Herr Jüttner ist ein Heckenschütze, der sich lieber mit der SPD gemein macht, als seiner Partei und seinem Nachfolger zu dienen. Nicht aus hehren, sondern aus niederen Gründen. Aus der eigenen parteipolitischen Sicht könnte man Herrn Jüttner auch für eine große Schande halten. Die konkurrierende parteipolitische Sicht hält den schadenbetreibenden Jüttner für ein willkommenes Instrument und offenbart damit die eigene Verderbtheit. Ja, wir reden von der CDU und der SPD und nicht über meine politischen Präferenzen.
Nach unseren Informationen ist das Leid bei der CDU groß – am liebsten würde man Jüttner aus der Partei werfen. Doch hat man Sorge, dass das den Wahlkampf beschädigen könnte. Ja, Politik ist zuweilen ein dreckiges Geschäft. Denn vermutlich würde die SPD Herrn Jüttner zum Helden machen – was tut man nicht alles Schmutziges, um selbst einen Vorteil zu erhalten?
Werbung von der AfD?
Die AfD hat uns angekündigt, dass man Werbung schalten wolle, bislang ist aber noch kein Auftrag eingegangen. Möglicherweise, weil man sich zu wenig berücksichtigt fühlt. Weiß ich nicht und das interessiert mich auch nicht. Da setzen wir auch nicht nach.
Wir haben alle Parteien, also auch die SPD, die Grünen und die FPD sowie die Linke angeschrieben und unsere Mediadaten übermittelt. Parteien, Vereine und Kulturschaffende zahlen übrigens kleinere Preise als Unternehmen.
Tatsache ist, dass insbesondere die SPD und die Grünen, die gerne mal Facebook bashen, genau dort erhebliche Werbemittel investieren, weil sie sort nicht informieren, sondern Kampagne machen wollen – also genau auf der Plattform, die sie sonst als Hass-Medium einordnen. (Siehe dazu einen sehr interessanten Beitrag vom Bayerischen Rundfunk, das ist wirklich eine Empfehlung) Geht es verlogener? Die ARD fragt sich sogar, ob diese Methoden gar die Demokratie gefährden.
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Tatsache ist, dass nicht nur weiten Teilen der Bevölkerung mehr und mehr das Verständnis abgeht, dass Journalismus existenziell wichtig für eine funktionierende Demokratie ist – Tatsache ist, dass politische Parteien aller Couleur Medien schon immer als “feindlich” eingeordnet haben und durch das Internet und neue Medien nun hoffen, eigene Medien werden zu können. Das gelingt auch zunehmend. Nur ohne jegliche kritische journalistische Einordnung. Da gibt man lieber einem asozialen Hass-Portal viel Geld, statt es regionalen Berichterstattern zu geben. Warum? Weil Facebook nur das Geld nimmt und nie widerspricht.
Wenn Transparenz zum Problem wird…
Da werden Trump und Putin und Erdogan gegeißelt – tatsächlich verhält man sich selbst nicht anders, sondern versucht nachzuahmen, was man sonst als Teufels Werkzeug verabscheut.
Wenn wir andere Medien kritisieren, werden wir zu “Nestbeschmutzern” diffamiert. Das ist nicht unsere Intention – wir mahnen Missstände und schlechte Arbeit an und verteidigen diese auch mit erheblichen und existenziellen Prozessrisiken wie gegen die Lokalzeitung Mannheimer Morgen, die sich nicht dem inhaltlichen Wettbewerb stellt, sondern uns tot klagen wollte. Wir haben gewonnen – vollumfänglich. Wir haben dazu Spenden erhalten, die nur rund 20 Prozent unserer Ausgaben decken.
Wir berichten immer transparent über Hintergründe – das gefällt nicht jedem, denn das ist man anders gewöhnt. Und damit werden wir zu einem Problem – für eine Allianz, die von links bis rechts reicht. Überraschend? Nicht wirklich.
Überraschende Wendungen? Nö, Menschen ohne Rückgrat sind flexibel
Herr Fontagnier hat übrigens die Seiten gewechselt. War er vor einigen Jahren noch eifriger Kritiker der Lokalzeitung, zeichnet er sich seit unserer Kritik und dem Abbruch der “guten Beziehungen” als MM-Fanboy aus. Er teilt und liket die Heimatzeitung. Jeden unserer kritischen Berichte über Fehlleistungen dieser Zeitung oder anderer Medien ignoriert er konsequent. Herr Fontagnier ist mithin ein auf den eigenen Vorteil bedachter Opportunist. Nicht mehr, nicht weniger. Und noch dazu enthält er seinen Kontakten Informationen vor. Herr Fontagnier würde sich auch in Putin-Russland oder der Erdogan-Türkei irgendwie durchschlagen.
Unsere Anfragen beantwortet er nicht. Stattdessen verklagt er uns und reicht Beschwerden beim Deutschen Presserat ein. Er tut also alles, um uns massiv Schaden zuzufügen. Herr Fontagnier ist ein Feind von unabhängigem und kritischem Journalismus. Er lässt auch zu, dass Leute auf seiner Facebookseite behaupten können, wir hätten ein Strafverfahren gegen ihn befördert. Haben wir nicht. Wir haben einen Kommentar geschrieben und die Staatsanwaltschaft Mannheim hat daraufhin nachgedacht und sich selbständig entschieden, eine Beleidigungssache erneut aufzugreifen. Das ist insofern sehr bemerkenswert, weil wir mit der Staatsanwaltschaft Mannheim aus guten Gründen ein nicht gerade erfreuliches Verhältnis haben. Deswegen respektieren wir die Haltungsänderung in dieser Sache auch sehr, weil man dort offensichtlich bereit war, nicht an “gefühlte Wahrheiten” zu glauben, sondern sich an den Amtseid erinnert hat.
Leistung gibt es nicht ohne Geld
Wir erwarten nicht, dass sich ein Fanclub bildet, der unsere Arbeit bejubelt. Was wir erwarten, ist eine kritische und inhaltliche Auseinandersetzung mit unserer Arbeit. Und wir erwarten, dass Menschen auch bereit sind, Geld dafür zu bezahlen, wofür wir Leistung anbieten. Wir arbeiten nicht aus Langeweile, sondern investieren viel Zeit und Energie für diese Gesellschaft. Wir müssen das nicht tun, wir könnten nur eigene Interessen verfolgen, was deutlich lukrativer sein würde.
Ich kann Ihnen versichern, dass die ganz überwiegende Mehrheit von Ihnen, unserer Leserschaft, nicht eine Woche unsere Arbeit durchhalten würde angesichts des Drucks, der Diffamierungen, der juristischen Angriffe, die gegen uns laufen, weil wir Sie mit einer transparenten und ehrlichen Haltung gut und zutreffend informieren wollen. Das müssen Sie auch nicht. Die meisten würden auch keinen Dienst bei der Feuerwehr oder der Polizei durchhalten. Aber wie diese erwarten auch wir Respekt und nicht Brechdurchfall nach der jeweiligen Befindlichkeit.
Meine Mitarbeiter und ich müssen den Job nicht machen. Niemand zwingt uns dazu, außer die Überzeugung, dass es für eine funktionierende Demokratie einen unabhängigen Journalismus braucht. Es gibt kein Land auf dieser Welt, das eine stabile Demokratie ohne einen funktionierenden Journalismus ausweisen kann. Selbst Länder wie Italien, Frankreich oder Spanien erleiden massive Schäden, weil dort genau dieser unabhängige und ehrliche Journalismus kaum noch zu finden ist.
Ich mache mir auch Sorgen um Deutschland
Und für Deutschland mache ich mir erhebliche Sorgen. Wir haben hier zwar ein theoretisch unabhängiges öffentlich-rechtliches Angebot, aber da läuft neben sehr viel herausragender Arbeit auch wirklich viel schief. Bei Tageszeitungen drücken die Einsparungen enorm und was ansonsten von ideologisch eindeutig geprägten Angeboten zu halten ist, darüber kann sich jeder selbst eine Meinung bilden, wenn man bereit ist, sich kritisch damit auseinanderzusetzen und nicht nur die eigene “gefühlte Wahrheit” gebauchpinselt haben zu wollen.
Eine der großen Herausforderungen war, das RNB in Zeiten der Medienkrise wirtschaftlich zu ermöglichen. Ich persönlich verzichte dabei seit vielen Jahren auf ein ordentliches Einkommen, das ich vorher hatte. Das ist meine Entscheidung und mein unternehmerisches Risiko.
Der Hass der Extremen und der Schweiger vernichtet Journalismus
Seit vergangenem Jahr haben wir das einigermaßen gepackt, wobei hier keiner reich geworden ist, aber gerade die Mitarbeiter im Vergleich ordentlich verdienen.
Eine viel größere Herausforderung ist seit langer Zeit, dass wir kaum noch Mitarbeiter finden, die bereit sind, diesen Job zu machen. Erstens, weil er sehr anspruchsvoll ist. Aber auch, weil sie Angst vor Hetze und Diffamierung haben. Weil sie gerne Anerkennung haben möchten und keine Abwertung. Weil sie Berichte lesen, dass man verklagt und körperlich angegangen wird. Das betrifft zwar bislang nur mich persönlich – aber, was wenn… Die Frage ist nicht ohne Belang. Auch für mich – in der Verantwortung für meine Leute.
Wenn mir die Polizei mitteilt, dass gegen meine Person von einer “abstrakten Bedrohungslage” von Seiten des Staatsschutzes ausgegangen wird, dann kann das nachdenklich machen. Übrigens von Rechts-, aber viel mehr von Linksextremen. Also von Fontagnier-Unterstützern. Sehr überzeugend finde ich, dass sich alle möglichen politischen Gruppierungen für subversive “Journalisten” in der Türkei stark machen, die meist nur politische Aktivisten sind, aber sich bislang niemand stark für uns gemacht haben und mal ein Stopp in den Raum gerufen haben.
So schafft sich die deutsche Gesellschaft die “vierte Macht” selbst ab.
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Selbst das ist kein Grund für eine “persönliche Fehde”. Sie finden bei uns auch nach Anfang 2015 “neutrale” Berichte zu dieser Lichtgestalt der Grünen. Wenn es nichts zu kritisieren gibt, wird auch nichts kritisiert. Wir haben Herrn Fontagnier und andere auch nicht verbannt, sondern berichten im Tagesgeschäft dann, wenn wir das für wesentlich halten.
Der Bundestagskandidat Dr. Gerhard Schick ist ein netter Mensch, dazu kompetent, was volkswirtschaftliche Dinge angeht – aber er ist mehrfach von uns über das Problem Fontagnier informiert worden. Er hat darauf nie persönlich und auch nicht öffentlich reagiert und damit setzt er für mich ein Zeichen, dass ihm die Agitation dieses Zausels wichtiger ist als unsere Arbeit.
Deswegen ist Herr Dr. Schick für mich unwählbar. Weil er auch ein Opportunist ist, der Hetzer dann nicht kritisiert, wenn er sie für nützlich hält.
Ich teile diese Einschätzung öffentlich und begründet mit. Herr Dr. Schick macht den Naturölgrünen und lässt das glatt abperlen. Das ist schwach und null diskursiv. Er veröffentlicht übrigens lieber in überregionalen Medien wie der Zeit – seine Wahlkreismedien sind im, salopp, scheißegal. Geht so Respekt? Eher nicht.
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