Rhein-Neckar, 28. Juli 2017. (red/pro) Es gibt bei der “Systempresse” vermutlich genau kein Medium, dass sich über eine “Promotion” der AfD freuen würde. Tun wir auch nicht – wir stellen nur fest, dass Dr. Frauke Petry, Bundessprecherin der AfD, bislang die einzige Politikerin ist, die unseren juristischen Sieg gegen den Großverlag Mannheimer Morgen öffentlich, korrekt und nachvollziehbar einordnet. Dafür sagen wir respektvoll “Danke” – unsere kritische Haltung behalten wir bei, ob zur AfD oder anderen Parteien.
Von Hardy Prothmann
Liebe Leserinnen und Leser,
um vorab ein paar Sachen klar zu stellen. Wir dokumentieren hier einen Vorgang. Es gibt keine Werbeschaltung von Frau Dr. Petry, wir haben auch sonst keine entgeltlichen Vereinbarungen getroffen und Frau Dr. Petry wurde nicht informiert, dass wir diesen Artikel schreiben und veröffentlichen. (Wenn Frau Dr. Petry wollte, könnte sie uns für die Übernahme des Bildes verklagen, weil wir dazu keine Rechte eingeholt haben.)
Reaktionen
Als ich den Post gesehen habe, war die erste Reaktion “Sehr gut, genau so ist es. Passt. Die Meinungsfreiheit hat gewonnen. Das RNB hat gewonnen. Gegen den Großverlag Mannheimer Morgen”. Das ist die faktische Sicht.
Die zweite Reaktion war: “Uff. Ausgerechnet AfD. Das könnte mal wieder jede Menge Ärger bedeuten.” Das ist die politische Sicht.
Die dritte Reaktion war: “Ok. Wäre CDU, SPD, Grüne, Linke besser gewesen?” Sicher nicht. “Also her mit dem Ärger, wenn es sein muss.” Das ist meine persönliche Haltung als verantwortlicher Redakteur.
Hintergrund – transparent
Die AfD ist ein übergriffige Partei – aber in diesem Fall stimmt das nicht. Ich stelle Ihnen das transparent dar.
Frau Dr. Petry hat sich bei mir persönlich gemeldet und mich gefragt, ob Sie mich in der Sache “MM vs. Prothmann” unterstützen könnte. Ich habe ihr geantwortet, dass, wenn Sie das von mir journalistisch verantwortete Angebot unterstützen wollte, ich nichts dagegen hätte. Dazu haben wir uns per Facebook-Chat ausgetauscht.
Es gab danach einen Kontakt mit einem Ihrer Mitarbeiter, der überaus freundlich und respektvoll war. Eine Anfrage, ob ich nicht etwas formulieren wollte, habe ich zurückgewiesen. Ich habe Hinweise auf unseren professionellen Kontakt gegeben, aber betont, dass ich nicht inhaltlich tätig werden würde.
Mir wurde dann vorab der Text des Posts übermittelt. Dieser wurde von mir an wenigen Stellen faktisch zutreffend, aber nicht von der Aussage her, korrigiert und zurückgesendet. Die wenigen Korrekturen wurden übernommen und der Text veröffentlicht. Dieser lautet wie folgt:
++ Rheinneckarblog: Sieg für die Pressefreiheit ++
Wenn große Verlagshäuser kleinen Blogs den Kampf ansagen, steht mehr als die Meinungsfreiheit auf dem Spiel.
Es war einmal ein Nachrichtenblog, dem eine auffällige Häufung von Leserbriefen bei einer großen Zeitung auffiel. Auf die Redaktion wirkte das wie eine mögliche Einflussnahme auf die öffentliche Meinung. Man ging der Sache nach. Das passte dem Verlagshaus natürlich gar nicht und so überzog man den Betreiber des Blogs mit einer Klage zu dieser Sache und zwei weiteren Klagen, die sich schließlich zu einem Kostenrisiko von fast 30.000 Euro auftürmten. Schnell stand die Existenz auf dem Spiel, doch der Blogbetreiber gab nicht auf und kämpfte. Mit Erfolg!
Das ist – in aller Kürze wiedergegeben – die Geschichte des freien Journalisten Hardy Prothmann, der den Rheinneckarblog vor 2011 gründete und seither eine faire, überparteiliche Berichterstattung verfolgt. Auch Frauke Petry wurde schon von ihm interviewt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat die Entscheidung des Landgerichts Mannheim aufgehoben und der Berufung von Hardy Prothmann vollumfänglich stattgegeben. Die Klägerin, der Verlag Mannheimer Morgen, muss alle Kosten tragen.
Wir freuen uns sehr, dass es mit dem Rheinneckarblog weitergeht. Der Sieg von David gegen Goliath wird viel zu selten davongetragen. Etliche große Verlagshäuser klagen kleinere, ihnen nicht genehme journalistische Angebote in Grund und Boden und versuchen so die Meinungsfreiheit einzuschränken.
#AfD Mut zur Wahrheit
Distanz und Danke
Insbesondere dem letzten Satz schließen wir uns nicht an – es ist uns nicht durch gesicherte Fakten bekannt, dass große Verlagshäuser ungenehme journalistische Angebote verklagen. Sehr wohl ist uns bekannt, dass der “Mannheimer Morgen” und seine Firmen uns mehrfach verklagt haben, was wir durchaus als gezielten Angriff auf die Meinungsfreiheit bewerten. Bekannt ist uns, dass es in der Branche viele Klagen gibt, ob die immer von “großen” Verlagshäusern gegen “kleinere” gehen, bezweifeln wir – da geht auch viel “groß” gegen “groß” und vice versa.
Ich habe mich mit einem persönlichen Kommentar bei Frau Dr. Petry für Ihr Posting bedankt. Sie können das hier nachlesen.
Der Grund ist nicht, dass ich AfD-Wähler wäre oder diese Partei empfehlen möchte. Der Grund ist, dass Frau Dr. Petry meine Arbeit und die meiner Mitarbeiter respektiert – was ich leider von anderen Parteivertretern bis heute meist nur unter der Hand übermittelt bekomme.
Ich respektiere umgekehrt, dass wir mit dieser Politikerin bislang immer einen verlässlichen Austausch hatten – so ganz anders, als andere Medien deren Erfahrungen darstellen. Jede Vereinbarung wurde zwischen uns immer ohne jede Probleme eingehalten.
Tatsachen
Es gibt Parallelen zwischen der AfD und dem RNB – “David gegen Goliath” oder “Mut zur Wahrheit”. Das heißt nicht – und das meine ich sehr deutlich abgrenzend – dass wir inhaltlich irgendwie die AfD unterstützen würden.
Tatsache ist, dass die AfD unsere Berichte für sich genutzt hat, weil wir ehrlicher und wahrhaftiger als andere Medien berichten – insbesondere in Sachen Flüchtlingskrise und Kriminalität. Damit sind wir aber nicht AfD, sondern machen nur ehrlichen Journalismus.
Tatsache ist auch, dass im Mannheimer Norden die AfD ein Direktmandat erringen konnte – es kann sein, dass unsere Berichterstattung dazu beigetragen hat. Aber dazu gab und gibt es kein Ziel in der Redaktion. Wir berichten über Fakten, wir ordnen diese ein und was die Menschen sich im Konzert mit anderen Informationen dazu für eine Meinung bilden, haben wir nicht in der Hand.
Verlässlichkeit
Bei Frau Dr. Petry bedanke ich mich persönlich sehr gerne – ob mir das Stress mit anderen bringt, ist mir total egal – für Ihre aufrechte Haltung. Ich weiß, dass Sie meine Arbeit schätzt. Sie hat nie versucht, mit irgendwelchen Tricks Einfluss zu nehmen. Unser Gesprächston in den Chats und Telefonaten ist ehrlich und kontrovers, aber immer respektvoll. Und alle Verabredungen, die es selbstverständlich gibt, sind verlässlich. (Anm. d. Red.: Der Post von Frau Dr. Petry hätte viel zeitnaher zum Urteil des Oberlandesgerichts erscheinen können, ich hatte eine FB-Message ihres Mitarbeiters aber über viele Tage übersehen.)
Dieser Beitrag ist kein Fanpost für Frau Dr. Petry. Er bezeugt nur den gegebenen Respekt, mit dem man sich begegnen sollte und ist ein Hinweis an manche Provinzpolitiker, die längst nicht kapiert haben, dass das Rheinneckarblog ein regionales Medium mit überregionaler Wirkung ist. Klein und fein und einflussreich – über die Region hinaus.
Wir sind überraschend und innovativ – insbesondere zur Bundestagswahl haben wir ein paar Sachen vor, die für sehr große Aufmerksamkeit sorgen werden.
Lassen Sie sich überraschen – also redaktionell.
Wir lassen uns von Wahlkämpfern überraschen, was diese werblich bei uns unterbringen möchten. Um das nochmal fix zu machen: Die AfD hat aktuell nichts gebucht, Frau Dr. Petry hat nichts bezahlt und dieser Beitrag dient ausschließlich der von uns gewohnten Transparenz, die Sie gerne belohnen dürfen, siehe Kasten.
Anm. d. Red.: Die Freude der Frau Dr. Petry hat vielleicht auch damit zu tun, dass die Lokalzeitung Mannheimer Morgen durch eine massive Verkürzung auf wenige Sätze entweder Frau Dr. Frauke Petry massiv beschädigt hat oder andererseits ihr massive Popularität besorgt hat. Welches Verhältnis sie heute zu der Zeitung hat, wissen wir nicht.
Anm. d. Red:
Wir haben bislang rund 51.000 Euro für juristische Kosten aufwenden müssen, das sind rund 9 Monate Honorare für unsere Mitarbeiter. Aktuell kosten uns die drei Klagen der Zeitung gegen uns (die gewonnene Berufung und zwei Vertragsstrafenprozesse, die mit Vergleich beendet worden sind) rund 6.500 Euro.
Bislang haben wir von Leser/innen und anderen rund 1.300 Euro an Spenden erhalten. Sie helfen, auch mit kleinen Beträgen an uns.
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