Mannheim, 04. Mai 2017. (red/pro) Aktualisiert. Von Mannheim aus wird eine ultra-rechte, geschlossene Facebook-Gruppe betrieben: „Deutschland – mon amour„. Initiator ist Imad Karim, syrisch-libanesicher Abstammung, der in Mannheim eine Werbeagentur betreibt und sich „freier TV-Journalist“ nennt. Auf der Seite wird vor allem Islam-Bashing betrieben und gegen das „System“ gepostet. Mittlerweile vereinen sich Personen aus ganz Deutschland und dem Ausland in dieser Gruppe und schüren in ihrer Filterblase Hass und Aggression gegen den Islam, gegen Fremde und gegen das „Establishment“.
Anm. d. Red.: Imad Karim droht uns wegen dieses Textes mit einem „rückenbrechenden juristischen Nachspiel“… Wir sind gespannt.
Kommentar: Hardy Prothmann
Von Mannheim aus wird eine Diskussionsgruppe auf Facebook betrieben, gegen die Pegida eine Seniorenwandergruppe ist. Verantwortlich ist Imad Karim, der in der jüngeren Vergangenheit vor allem durch anbiedernde Interviews mit AfD-Politikern aufgefallen ist, die er auf Video aufzeichnet. Darunter mit Prof. Dr. Jörg Meuthen und Dr. Frauke Petry.
Herr Karim führt aber auch Video-Interviews in der Reihe „Der andere Verlag“, das, was das Establishment nicht hören will.“ Diese Reihe beschreibt er so:
Die Facebook-Gruppe Deutschland mon amour präsentiert das neue Sendeformat „Der andere Verlag“. Hier werden Verlage und Autoren, die gegen die Political Correctness schreiben, vorgestellt. In dieser ersten Folge (7 Minuten 28 Sekunden) unterhält sich der deutsch-libanesische freie Fernsehautor Imad Karim mit dem Studiogast, Frau Susanne Kablitz. Frau Kablitz stellt drei Bücher ihres Verlages vor.
Frau Kablitz hat sich im Frühjahr 2017 das Leben genommen. Vorher veröffentlichte sie in ihrem Blog unter der Überschrift „Dieses Deutschland ist rettungslos verloren“ einen sehr langen Text, unter anderem mit dieser Passage:
Und das einzige, was an Adolf Hitler„rechts“ zu sein schien, war sein glühender Antisemtitismus einhergehend mit einem manischen Antiamerikanismus. Es war sein Hass auf den Kapitalismus, auf „jüdische“ Spekulanten, „reiche Juden“, das „Finanzjudentum“ im Gesamten. Es war also genau das, was ihn mit nahezu allen Sozialisten, also Linken, verbindet. Alles, was er gelebt, gesagt oder gemacht hat, war links. Jede Pore von ihm war „links“. Wie man sich als denkenden Menschen einreden lassen kann, Hitler sei „rechts“ gewesen, wird sich mir nie erschließen und kann nur mit totaler Gehirnwäsche erklärt werden.
Solche Leute interviewt Imad Karim unkritisch und widerspruchlos in Reihe. Absolut politisch inkorrekt. Nun ja, man könnte ihm zugute halten, dass diese Sätze erst nach dem Interview geschrieben wurden. Aber dann hätte er den Film löschen und sich dazu verhalten können. Dass Frau Kablitz eher keine demokratische Denkerin war, hätte er mit Recherche auch vorher feststellen können.
Er selbst bezeichnet sich als „Aufklärer“ und „Agnostiker“. Er stellt sich als von „Liebe zu Deutschland“ getrieben vor und hetzt gegen den Islam, wo es nur geht. Da er selbst Moslem war und im Libanon aufgewachsen, wisse er, wovon er spreche. Was er so von sich gibt, geht so:
Wenn die Katastrophe unaufhaltsam wird, stockt der Atem!
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt!Aber wann ist eine Katastrophe unaufhaltsam?
Wenn der Hass zum gemeinsamen Nenner wird…..
Wenn Millionen von Menschenhassern ein Land stürmen, dessen Bewohner zu 2/3 aus Selbsthassern bestehen und wenn die restliche Bevölkerung ihre Sorgen und die Angst, die angestammte Heimat und die im Laufe der Jahrhunderte liebgewonnene Kultur könnten bald verloren gehen, nicht mehr ausdrucken darf.Wenn ein seit über 1000 Jahren bestehendes Volk, das die Menschheit mit unglaublich vielen Errungenschaften bereichert hat und aus Deutschland das machte, was aus Deutschland geworden ist, eine Nation, ein blühendes, bewegtes und bewegendes Land, ein Land mit seinen Urbanen, Städten, Dörfern, Wäldern, Landwirtschaft, Anbaukulturen, Bildungshunger, Kulturen, Toleranz, Entdeckungen, Forschungen, Innovationen, Lebensart, Weinfesten, Traditionen, Kunst, Literatur usw, aufgrund einer linken Indoktrinierung in den letzten 60 Jahren lieber den freiwilligen Weg der Selbstauslöschung geht, als eventuell einen fiktiven Stempel des „Nazi-Seins“ zu bekommen. Wie krank ist das?
Das ist nur ein Teil seines Facebook-Posts vom 10. April 2017. Facebook hatte ihn aus welchen Gründen auch immer für einige Tage blockiert (ist mir auch schon passiert) – das führte zu einer Solidarisierungswelle – die Gruppe bekam erneut viele Mitglieder. In den Richtlinien heißt es:
Kernthemen dieses Forums ist der Islam/die Islamisierung Deutschlands und Europas, sowie aktuelle nationale und internationale Politik.
Imad Karim ist wie Xavier Naidoo ein Beispiel dafür, dass struktureller Extremismus gerade auch bei Einwanderern und Migranten keine Überraschung sein muss. Ganz im Gegenteil. Extreme Erfahrungen können gerade bei Angehörigen dieser Kreise prägend sein. Insofern liegt Herr Karim nicht ganz falsch, wenn er „Gefahren“ anprangert, die er bei Zuwanderern erkennt.
Wie Herr Naidoo beschwört er die Apokalypse und sieht einen drohenden Untergang des Abendlandes. „Widerstand“ werde Pflicht. Dafür erhält er viel Beifall aus dem rechten Spektrum, die überall Verschwörungen und Verrat wittern.
Dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung auf Partizipation aufgebaut ist, hat dem Einwanderer niemals jemand erklärt oder er hat es nie verstanden. Darin unterscheidet er sich allerdings wie Herr Naidoo auch nicht von vielen „Bio-Deutschen“, die bis heute auf dem Holzweg sind.
Interessant ist, dass Herr Karim über lange Zeit in einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit für den Mannheimer Morgen liebedienerische PR-Imagefilmchen anfertigte, die so ziemlich das Gegenteil von Journalismus sind, sondern klassische Werbung.
Werbung geht vollkommen ok – wir leben auch davon, dass bei uns Werbung geschaltet wird. Aber wir achten auf die Inhalte und wer sie erstellt. Dass ausgerechnet der MM, dessen Chefredakteur Dirk Lübke sich als entschiedener Anti-AfD-Kämpfer gibt, mit einem wie Imad Karim auf Geschäfte einlässt, das hat, sagen wir mal, ein Geschmäckle.
Ebenso, dass der ehemalige AfD-Stadtrat Eberhard Will, jetzt LKR, einer der Moderatoren der Facebook-Gruppe ist. Die entscheiden, welche Beiträge man zulässt und welche nicht. Hier einer, der zugelassen worden ist. ebenfalls von einem Migranten, der sich gegen Ausländer und das „System“ stellt:
Leute ich habe eine Frage an euch alle.
Ich bin der Sohn, einer türkischen Familie. Ich bin hier im Ruhrgebiet, auf die Welt gekommen. Ich kenne noch die Zeiten, wo ich in den Bus eingestiegen bin und sehr viele deutsche in dem Bus sah. Nach sehr langer Zeit, bin ich gestern, mit dem Bus gefahren.
Ich sah nur : Rumänen
Bulgaren
Syrer
Zigeuner
Ich als ex Türke, fühle mich mittlerweile wie in Bulgarien.
Welche Partei kann ich wählen, damit Deutschland so wird wie früher?
Oder wird es, den alten Deutschland nie wieder geben?
Nachtrag. Herr Karim hat umgehend auf unseren Beitrag reagiert:
Beispiele zu Erstpostings auf „Deutschland mon Amour“ finden Sie in diesem Artikel.