Mannheim/Rhein-Neckar, 27. April 2017. (red/pro) Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) ist ein geachteter und aufrechter Demokrat. Sein Einsatz für die Völkerverständigung ist herausragend. Seine Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Unterdrückung ist unzweideutig. Aktuell werden die selbsternannten “Söhne Mannheims” zusammen mit Xavier Naidoo am Freitag eine CD veröffentlichen, auf der eindeutig zur Gewalt gegen unser demokratisches System aufgerufen wird, wenn die Ankündigungen zutreffend sind. Vor kurzem haben die Söhne Mannheims zum 200-jährigen Radjubiläum zusammen mit dem Lead-Sänger Naidoo den “Monnem-Bike”-Song “Willst Du mich begleiten” als Auftragsproduktion veröffentlicht. Die Stadt Mannheim sollte Herrn Naidoo und seine Jünger auf ihrer merkwürdigen Reise nicht weiter begleiten, sondern unmissverständlich einen Schlussstrich ziehen – auch, wenn das den Kulturbetrieb in Mannheim – das Mannheimer Babylon – gehörig beschäftigen wird.
Hinweis: Auf unserer Facebook-Seite haben wir aktuell jede Menge mit Löschen von Kommentaren und Blockieren von Nutzern zu tun. Warum? Steht in der Netiquette. Die ordinären Beschimpfungsorgien und Ansichten vieler Naidoo-Fans sind erschütternd. Offenbar fehlt vielen Fans ganz elementar politisches Grundwissen. Sie sind nicht in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Vermutlich erklärt das die Begeisterung für die Verschwörungsschwurbelei – wenn man etwas nicht versteht, hat das vermutlich irgendjemand manipuliert. Damit ist aus deren Sicht der Beweis erbracht, dass eine Verschwörung vorliegt. Klingt erschreckend einfach? Ist leider in vielen Köpfen so. Oder so: Wir werden alle manipuliert – aber niemand merkt das. Das beweist aus deren Sicht, wie perfekt die Manipulation funktioniert. Solchen Haltungen ist mit vernünftige Argumentation nicht beizukommen, was belegt, wie gefährlich Leute wie Naidoo sind. Sie bedienen diesen Blödsinn und die, die so denken, fühlen sich und “die Wahrheit” bestätigt. Ein Teufelskreis.
Damit zeigt sich ein elementarer Missstand in Deutschland – trotz eines umfangreichen Bildungssystems gelingt es bei vielen nicht, diesen vernünftiges Denken beizubringen.
Kommentar: Hardy Prothmann
Der Song “Marionetten”, der auf der neuen CD der Söhne Mannheims und Xavier Naidoo veröffentlicht werden soll, greift wieder in die Mottenkiste der Verschwörungstheorien, angereichert mit antisemitischer Symbolik und Aufrufen zur Gewalt. Das Lied war auf Youtube über den Channel der Söhne Mannheims verfügbar, wurde dann aber gelöscht. Wir haben es gesichert. Darin heißt es:
Wie lange wollt ihr noch Marionetten sein? Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter? Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein. Für Eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter.
So geht der Refrain. Für “ihr” lässt sich beliebig einsetzen, wer sich angesprochen fühlt oder wen man ausdeutet. Klar ist, “Puppenspieler”, eine Bedrohung durch wen auch immer, ziehen die Fäden:
Aufgereiht zum Scheitern wie Perlen an einer Perlenkette. Eine Matruschka weiter – ein Kampf um Eure Ehrenrettung. Ihr seid blind für Nylonfäden an Euren Gliedmaßen Und hat man Euch im im Bundestags-WC, twittert ihr eure Gliedmaßen. Alles nur peinlich und sowas nennt sich dann Volksvertreter. Teile Eures Volks nennen Euch schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter.
Hier wird es konkreter – Bundestagsabgeordnete sind also nur aufgereihte Perlen an einer Kette. Hohle, russische Puppen. Sie sind nicht nur “Hochverräter”, sondern auch “Volksverräter”. Worin der Verrat besteht? Es reicht die Anklage, die Schuld steht fest. Die Söhne Mannheims und Naidoo bieten im Song als selbsternannte Richter, die vergeben könnten, die passende “Endlösung” für diese Verräter an:
Alles wird vergeben, wenn Ihr einsichtig seid, sonst sorgt der wütende Bauer mit der Forke dafür, dass ihr einsichtig seid. (…) Wir steigen Euch aufs Dach und verändern Radiowellen, wenn ihr die Tür nicht aufmacht, öffnet sich plötzlich ein Warnhinweisfenster. Zum Stadion zum Zentrum einer Wahrheitsbewegung. (…) Im Regen zusammen mit den Söhnen werde ich Farbe bekennen. Eure Parlamente erinnern mich stark an Puppentheater. Denn Ihr wandelt an den Fäden wie Marionetten, bis wir Euch mit scharfer Schere von der Nabelschnur Babylons trennen. (…) Wenn ich so einen in die Finger krieg, dann reiß ich ihn in Fetzen. Da gibts auch kein Verstecke hinter Paragraphen und Gesetzen.
Das “Ich” im Song ist der Erlösungssabbler Naidoo. “Wir” sind er, seine “Söhne” und natürlich alle, die dem Erlöser folgen, also Fans und Käufer der CD – der Mammon ist für Naidoo immer dann kein Thema, wenn er sein Säckel füllt.
“Babylon” ist ein durchgehender roter Faden durch das “Werk” von Naidoo – seine persönliche Weltuntergangstheorie. Und “dann reiß ich in Fetzen” braucht man nicht wirklich erklären – wie schon häufig in anderen Texten auch, ergeht sich der Sänger in Gewaltfantasien, ebenso wie mit der “Forke” – also einer Mistgabel. Naidoo, Rächer der Entrechteten.
Träume oder Traumata?
Der Rechtsstaat wird geleugnet und verhöhnt – möglicherweise ist Herr Naidoo hier “traumatisiert”. Immerhin ist er selbst in der Vergangenheit schon einige Male mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und vom Rechtsstaat bestraft worden. Die “Marionetten”-Metapher stammt aus der klassischen Rhetorik der Antisemiten – auch hier fällt Herr Naidoo zum wiederholten Mal mit entsprechenden “Andeutungen” auf.
Und die Stadt Mannheim beauftragt diesen Gewalt- und Umsturzsäusler trotz besseren Wissens nach dessen Auftritt vor Reichsbürgern in Berlin im Herbst 2014? Trotz der Kenntnis anderer Lieder, in denen irgendwelche Verschwörungstheorien angedeutelt werden? Trotz immerwiederkehrender Gewaltfantasien und -aufrufen? Trotz einer mittlerweile umfangreichen medialen Kritik, an der sich interessanterweise öffentlich-rechtliche Sender, die seine Songs spielen, kaum beteiligen? Trotz vielfacher Belege, dass Herr Naidoo sich als “Systemkritiker” (“Deutschland ist kein unabhängiges Land”) immer und immer wieder outet und keinerlei Probleme hat, sich mit dubiosesten Gestalten über Verschwörungsmist auszutauschen?
Herr Naidoo ist gut im Geschäft. Sein Verschwörungsscheiß verkauft sich gut und früher war er mal ne nette Außenwerbung für Mannheim – hält man deswegen die Füße still? Wie weit geht die Schmerzgrenze? Eigentlich war die im Oktober 2014 erreicht. Damals hatte sich Oberbürgermeister Dr. Kurz eindeutig distanziert geäußert. Ist jetzt Gras über die Sache gewachsen oder wird klar, dass der Untergrund des Herrn Naidoo aus massiv wucherndem staats- und demokratiefeindlichem Verschwörungswurzeln besteht?
Ab wann muss die Stadt Mannheim einschreiten?
Die Stadt Mannheim sollte, nein, sie muss sich von diesem Mann und seinen Jüngern distanzieren und ihn nicht weiter begleiten. Nicht, weil die Stadt Mannheim in die Kunstfreiheit eingreifen sollte – das steht ihr nicht zu. Sondern weil sie vor kurzem den Söhnen Mannheims eine Auftragsproduktion gegeben hat und damit Geld und Reputation – immerhin wird das Fahrrad 200 Jahre alt und die “Söhne” und Naidoo stehen für den offiziellen Song von “Monnem Bike”.
Wie komplett irre die “Botschaften” dieser Truppe sind, zeigen diese Textzeilen:
Und weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht
werden wir einschreiten.
Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht
werden wir unsere Schutzschirme ausbreiten.
Weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht
müssen wir einschreiten.
Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht,
müssen wir unsere Schutzschilde ausbreiten.
Wer ist “ihr”, wer “wir”? Im Kontext sind “ihr” die “Volksverräter” und “Marionetten” – “wir”, dass sind Naidoo und alle die, die die “Verschwörung durchschauen”. In vollkommen abgehobener Hybris meint dieser Reichsbürgersäusler tatsächlich, die unbestimmte Gruppe “wir” hätte die “Macht” einen “Schutzschirm auszubreiten”.
Das ist ziemlich ballaballa. Ok, Kunst darf das – aber Journalismus darf auch seine Meinung dazu äußern. Und unsere ist nicht mehrdeutig, wie Naidoo-Textzeilen, sondern eindeutig.
Reichsbürger lieben Naidoo – in der Szene ist er ein Super-Star
Die Zeilen “werden wir einschreiten”, die sich in “müssen wir einschreiten” steigern, sind hochgradig bedrohlich als “Handlungseinleitung”. Xavier Naidoo ist nicht nur allgemein ein erfolgreicher Pop-Star – insbesondere in der Reichsbürger-Szene, die den Staat teils mit Gewalt ablehnen, ist er ein Super-Star. Die Liedzeilen und Songs werden hier begierig geteilt.
Hätte Herr Naidoo eine Glatze und Springerstiefel an, wäre die Interpretation eindeutig. Hat er aber nicht. Dazu hat er eine dunkle Hautfarbe – kann so jemand ein “Rechter” sein? Ja und Nein.
Herr Naidoo ist kein Neonazi. Aber er ist mit seinen künstlerischen Beiträgen ein integraler Bestandteil der “Systemkritiker-Szene” – mit all ihren Auswüchsen. Er deutet meist nur irgendetwas in seinen Songs an und überlässt es den Fantasien der Empfänger, was sie draus machen.
Das, was er anbietet, ist vollständig destruktiv und überhaupt nicht “systemkritisch”, sondern systemfeindlich. Kritik hieße, er würde sich inhaltlich auseinandersetzen. Das tut er aber nicht, sondern er urteilt und bietet als “Lösung” immer wieder Gewalt an.
Botschafter der Liebe will Menschen zerfetzen
Wer ihn kritisiert, bekommt als Antwort, er sei ein “Botschafter der Liebe” und gehe auf alle Menschen zu, auch auf Reichsbürger oder die NPD. Damit betritt der “Beseelte” kein Neuland – er wäre nicht der erste Botschafter der Liebe, der diese mit der Forke unter die Leute bringt, indem er Menschen zerfetzt und ihnen wie in einem anderen Song die “Klöten zerquetscht”.
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Möglicherweise wäre es besser gewesen, Herr Naidoo hätte 1999 die Bibel nicht in die Hand bekommen und angefangen, darin zu lesen. Seitdem ist er kein goldener, sondern nur ein apokalyptischer Reiter.
Genau hingucken, zuhören, übertragen
Ich bringe meinen jungen Kolleg/innen in der Ausbildung bei, ganz genau darauf zu achten, wenn jemand mit Vehemenz und ohne aktuellen Anlass irgendetwas auffällig thematisiert und sich dann zu überlegen, wie sich das übertragen auf diese Person perspektivisch darstellt.
Wende ich diese Methode auf Herrn Naidoo an, dann erkenne ich jemand, der durch den Staat zu empfindlichen Geldstrafen verurteilt worden ist und der seit einigen Jahren einen mutmaßlich enormen wirtschaftlichen Erfolg hat, der mutmaßlich erhebliche Steuerforderungen mit sich bringt, die vermutlich erheblich eingefordert werden.
Gleichzeitig erkenne ich jemanden, der extrem gut vernetzt in der Mannheimer Musikszene und darüber hinaus ist und viele Fäden zieht, beispielsweise bei den Söhnen Mannheims, die ohne ihn nichts wären und nach “getrennten Wegen” ein bisschen, aber nicht dauerhaft erfolgreich waren.
Wende ich die Liedzeilen auf diese Situation an, frage ich mich, inwieweit die “Söhne” gesteuerte Marionetten sind und frage mich, welche “Macht” Herr Naidoo ausübt? Gleichzeitig beobachte ich, dass es tatsächlich keinen Musiker von Rang und Namen gibt, der sich kritisch gegen das Reichsbürger-Büffet des Herrn Naidoo stellt. Ich habe mehrfach Musiker auch direkt kontaktiert – die Reaktion ist kollektives Schweigen. Ist das der Verschwörungszirkel, den Herr Naidoo aus eigener Erfahrung kennt?
Merkwürdiges Verhalten der Musikszene
Geht es ihm um Liebe oder ums Geschäft? Um Zins und Zinseszins oder um Kunst? Um Botschaften der Liebe oder staatlichen Umsturz? Warum traut sich niemand zu einer Positionierung? Hinter vorgehaltener Hand schon, aber öffentlich? Nein. Ich kann die Angst vor Naidoo förmlich spüren. Soviel ist klar: Keiner hat die “Eier”, sich ihm zu widersetzen.
Der Mann hatte es möglicherweise als “Farbiger” nicht einfach – übt er sich persönlich in “Rachefantasien”, weil er jetzt “Macht” hat? Will er sich am Staat rächen, der ihn “aus dem Straßenverkehr” gezogen hat – als für ihn “unheimliche Macht” wirkend?
Weiß er am Ende mehr über “Verschwörungen”, als er öffentlich zugibt? Man hört so einiges über ihn und das ist nicht eben “nett”. Sind seine Songs ein Spiegelbild seines Kosmos’?
Wünscht er sich die Forke am Ende für sich selbst? Wer weiß? Möglich ist alles. Vor allem, wenn alles babylonisch durcheinander geht. Denn Tatsache ist: Naidoo selbst ist in der Mannheimer Musikszene eine Macht und verzapft viel mistige Texte. Sind die am Ende ein Hilfefruf? “Ich bin prominent und will hier raus?”
Leider gefährlich
Am zutreffendsten hat ihn mal der ganz herausragende Musiker Edo Zanki beschrieben: “Naidoo hat eine interessant möblierte Innenwelt”, sagte der dem Mannheimer Morgen. Poetischer kann man nicht über innere “Geschmacksverirrungen” sprechen. Unverbindlicher allerdings auch nicht.
Möglicherweise ist der Erfolg dem Realschüler und abgebrochenen Lehrling auch dermaßen zu Kopf gestiegen, dass er nach einem “steinigen Weg” denkt, am Ziel angekommen zu sein und mal allen mitzuteilen, wo der Hammer hängt.
Es gibt unterschiedliche Interpretationen, welcher Hammer ihn getroffen hat. Welcher auch immer – er sorgt seitdem für wirres Zeugs. Und leider ist das gefährlich, weil Herr Naidoo tatsächlich eine große Reichweite hat und einfache Gemüter sein Reichsbürgergesäusel ernst nehmen könnten.
Keine Antwort auf Nachfragen
Der selbsternannte Held der Systemkritik hat übrigens Interview-Anfragen durch uns in der Vergangenheit einfach nicht beantwortet, uns aber stattdessen versucht abzumahnen.
“Eierlos” – nach unserer Reaktion auf eine Abmahnung mit erheblichem Streitwert hat er nicht durchgezogen. Wir haben weder der Unterlassung stattgegeben, noch irgendwas bezahlt. Weil wir ne Kampfansage gemacht haben. Wir wollten das ausfechten. Öffentlich. Dafür stand der Verschwörungstheoretiker Naidoo nicht zur Verfügung. Keine Ahnung warum. Nach unseren Infos hatte er immer schon ne große Klappe und war, wenn es eng wurde, dann eher hinten zu finden.
Mal schauen, wie es sich mit diesem Text verhält. Ich habe hier Naidoo-kritisch ohne Prüfung durch Anwälte einfach mal meine Meinung aufgeschrieben, was mir an dem Knaben nicht gefällt, was mir negativ auffällt, was ich hochgradig problematisch finde und es ist mir ehrlich egal, ob irgendwelche Fans mir mal wieder einen Shit-Storm bescheren. Hatte ich schon zwei Mal und das überlebe ich auch ein drittes und weiteres Mal.
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Es ist mir auch egal, wie die Mannheimer Musikszene darauf reagiert – ich habe zu vielen Kontakt. Zieht der Naidoo seine Fäden an den vielen Marionetten? Abzuwarten. Viele können mir nicht mehr so wirklich ins Gesicht schauen. Ich weiß, dass sie sich schämen und die wissen, dass ich das weiß. “Marionetten”, fällt mir plötzlich dazu ein. Ups.
Journalismus und Kunst haben die Freiheit der Kritik
Von meiner Seite aus gibt es keinen Schutzschild für Opportunisten. Hab ich Tatsachen verdreht? Come on, dann bitte ich um Rückmeldung und Argumente.
Ist Naidoo unschuldig? Habe ich mich an ihm vergangen? Argumente bitte.
In der Vergangenheit ist er schuldig gesprochen worden. Wegen realer Vergehen.
Ich steh nicht auf Männer und schon gar nicht auf Naidoo. Auf ner Insel allein mit ihm würde ich mich eher für Kokosnüsse interessieren.
Und ich schreite ein – gegen “Künstler”, die auf Basis ihrer Bekanntheit massiv und vorsätzlich diese Demokratie und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr bringen wollen. Die zur Gewalt aufrufen und argumentationsfrei unbelegten Nonsens behaupten. Kunst darf sinnfrei sein. Sinnlosigkeit ist das Letzte, was ich Naidoo und seinen Jüngern vorwerfe. Die Inhalte sind zwar ziemlich sinnfrei – aber das Sendungsbewusstein für den Blödsinn ist hoch und voller Energie.
Brauche ich dafür Mut? Nein, nur solide Recherche, einordnenden Verstand und eine klare Haltung. Ich brauche nichts andeuten, sondern benenne meine Kritik klar und deutlich. Ich mache genau das nicht, was Herr Naidoo behauptet. Ich schweige nicht, sondern teile mich öffentlich und kritisch mit.
Übrigens drei Dinge, von denen ich vermute, dass Herr Naidoo nicht ansatzweise versteht, wovon ich schreibe.
Bei der Stadt Mannheim bin ich mir sehr sicher, dass dort sehr genau verstanden wird, wovon ich schreibe. Da arbeiten im Gegensatz zu Herrn Naidoo gut ausgebildete Fachkräfte.
Wir setzen gerade einen wichtigen Werbepartner unter Druck – begründet
Die Stadt Mannheim ist einer unserer Werbepartner – wir nehmen redaktionell in unserer Berichterstattung darauf Rücksicht, wie man das unter ordentlichen Geschäftspartnern tut. Das halten wir mit der Stadt Mannheim und allen Partnern so. Ausnahmslos.
Und unabhängig von dieser Geschäftsbeziehung bedeutet diese Rücksicht nicht darin, dass wir uns – im Gegensatz zu anderen Medien – nicht kritisch äußern. Denn das ist unser Geschäftsmodell – wir bieten Aufmerksamkeit durch kritischen Journalismus und nicht durch huhhuh-gesäuselte “Systemkritik” oder kritiklose Liebedienerei.
Wir sind das, was Herr Naidoo sucht. Nicht “systemkonform”. Unabhängig. Streitbar. Und eindeutig. Ob das Herrn Naidoo und seinen Anwälten gefällt, bezweifeln wir. Wir warten dann mal auf die Abmahnung des Freiheitskämpfers, der unsere Meinungsfreiheit mit rechtsstaatlichen Mitteln, die er als “marionettengesteuert” ansieht, unterdrücken will. Das wird ein großes Dilemma für den Herrn Naidoo werden – wetten?
Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims sind unserer Auffassung nach gefährliche Brandstifter – gegen unsere Gesellschaft. Gegen ein gutes und erquickliches Miteinander einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Asoziale Kräfte, die sich im System am Markt bereichern wollen, indem sie das System und den Markt mit substanzloser Kritik angehen.
Das ist eigentlich nur eins: Verarsche.
Sie bedienen Szenen, die staats- und demokratiefeindlich sind. Sie tun das mit Vorsatz. Sie rufen zu Umsturz durch Gewalt auf. Das ist nicht nur nicht akzeptabel – schon gar nicht im Sinne der Kunstfreiheit – sondern hochgradig staats- und gesellschaftszersetzend.
Auf der Suche nach der Weltverschwörung und der Lösung
Kunst soll sich wie Journalismus kritisch mit Gesellschaft und dem Zeitgeschehen auseinandersetzen. Wer aber etwas von Weltverschwörungstheorien raunt, von “Marionetten”, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wer zudem ganz unverhohlen zur Gewalt aufruft, hat jegliches Spielfeld einer intellektuellen Auseinandersetzung verlassen und muss inakzeptabel werden.
Dabei behauptet Herr Naidoo gar nicht mal nur Blödsinn – die Erregungsstufe ist nur ein ein paar Nummern kleiner. Selbstverständlich gibt es vielfältige Verflechtungen und auch Abhängigkeiten. Selbstverständlich ziehen irgendwelche Leute irgendwelche Strippen. Das hat nichts mit Verschwörungen zu tun, sondern ist vollständig normal.
Wir – und das ist kein Scheiß jetzt – haben genug Gründe, an “Verschwörungstheorien” zu glauben. Denn in Mannheim gibt es bislang bis auf das RNB niemanden, der sich tatsächlich offen kritisch mit Naidoo und seinem Blödsinn auseinandersetzt. Überall duckt man sich weg, raunt Zustimmung, will aber nichts sagen, eben keine Probleme haben. Eine Theorie der lokal-regionalen Weltverschwörung würden wir gar nicht mal widersprechen, sondern offen fragen, welche Rolle Herr Naidoo dabei spielt?
Warum setzen sich nicht auch andere Medien im Raum kritisch mit Herrn Naidoo auseinander? Weil es geschäftliche Beziehungen gibt? Ist das nicht ein wenig seltsam?
Naidoo und AfD? Fast wortwörtlich eine Wellenlänge
Wer solche Leute wie Naidoo weiterhin beauftragt und gewähren lässt, dazu gehören die Stadt Mannheim und verschiedene Kultureinrichtungen, hat genau kein Argument gegen solche Äußerungen:
Ich sage diesem Parteienfilz ganz klar. Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt. Dann wird ausgemistet. Dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht. Denn wir sind das Volk, liebe Freunde.
Klingt wie ein ungereimter Naidoo? Ist Orginalsprech von Junge Alternative-Chef Markus Frohnmaier im Oktober 2015, mittlerweile Pressesprecher der noch-Bundesvorsitzenden Frau Dr. Frauke Petry. Übrigens: Herr Frohnmaier ist ursprünglich ein Rumäne (davon gibt es viele, die in Mannheim für enorme Probleme sorgen), der von deutschen Eltern aus einem Kinderhaus heraus adoptiert worden ist.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass gewisse Personen mit ihren Biographien auf den ersten Blick keine problematischen Gesellen sein können. Auf den zweiten schon. Das gilt auch für Xavier Naidoo.
Der Souverän-Leugner bedient sich souverän der Rechtsstaatlichkeit
Der stellt die Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik Deutschland wiederholt in Frage, bedient sich aber dieser Rechtsstaatlichkeit, um File-Sharer abzumahnen. Geht ja mal gar nicht, dass seine Privatkasse abgezockt wird, dann bemüht er den Rechtsstaat und freut sich, dass er funktioniert. Wenn der von ihm Geld will, dann ist das Abzocke. Uff.
Und wenn jemand was über ihn meint, was ihm nicht gefällt – was macht Herr Naidoo? Er bedient sich dieses korrupten und fremdgesteuerten Rechtsstaats, um ganz egoistisch seine Ziele durchzusetzen zu versuchen.
Der Künstler Naidoo hat Recht und bekommt das auch, wenn er sein künstlerisches Eigentum schützt – gleichzeitig leugnet er den unabhängigen Rechtsstaat. Klingt irre? Ist Naidoo.
Der Mann tritt für “Kritik” ein? Als er wegen antisemitischer Zeilen kritisiert wird, macht er was? Er bemüht den Rechtsstaat, um das verbieten zu lassen. Es kommt ein Vergleich heraus. Klingt irre? Ist Naidoo.
Klingt irre? Ist Naidoo. Kunstfreiheit!
Als wir darüber berichten, lässt er uns abmahnen. Weswegen? Weil er sich nicht äußert und wir die Äußerung der Gegenseite bringen, die nicht exakt dem entspricht, was die Parteien in einem Vergleich ausgehandelt haben. Klingt irre? Ist Naidoo.
Möglicherweise ist Herr Naidoo Marionette und Puppenspieler zugleich. Das wird seine intellektuelle Matrix mindestens herausfordern, womöglich sprengen. Was, wenn er selbst der Spieler ist, an dessen Fäden er hängt?
Es gilt zwar Kunstfreiheit – was aber ist mit Kunstverantwortung? Ob Herr Naidoo darüber schon mal nachgedacht hat?
Im Zweifel bietet das Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim allen, die zweifeln, immer professionell auf hohem Niveau ein Schutzschild. Dort schreitet niemand ein. Dort wird Menschen in verzweifelten Situationen geholfen.
Damit die Anwälte von Herrn Naidoo nicht denken, Sie könnten uns abmahnen, weil wir Herrn Naidoo für verrückt erklärten. Das haben wir nicht getan. Verrückt ist übrigens kein negatives Wort – es bedeutet aus der Reihe, ist also wertneural.
Herr Naidoo ist definitiv nicht verrückt im Sinne von “geisteskrank”, aber ganz sicher ist der Mann aus der Reihe. Will das jemand bestreiten? Das wird er doch sicher als Kompliment empfinden?
Wir halten mit Edo Zanki seine Innenwelt für “interessant möbiliert”. Zur Einrichtungsberatung empfehlen wir trotzdem kein Möbelhaus, sondern eine alternative Einrichtung.
Der Stadt Mannheim empfehlen wir dringend Schadensbegrenzung. Der Mannheimer Musikszene ebenso – auch, wenn wir da wenig Hoffnung haben, dass man auf sowas wie “eindeutige Haltung” trifft – könnte mit unsichtbaren Fäden zusammenhängen.
Was andere Medien übrigens von “Marionetten” halten, erfahren Sie hier:
Musikexpress: Xavier Naidoo holt mit Marionetten gegen alle Volksverräter aus
Neue Westfälische: Mainstream-Pop mit Reichsbürger-Rhetorik
Bayerischer Rundfunk: 5 Thesen der Reichsbürger im Faktencheck
Laut.de: Arschbacken zusammenkneifen und Augen zu
Anm. d. Red. 1: Bislang haben andere lokale/regionale Medien überwiegend nur das Hohelied auf den “Meister” gesungen. Schauen Sie sich um – Sie werden voraussichtlich keine kritische Berichterstattung finden. Warum? Weil wie an Fäden gezogen, die Puppen-Industrie, die sich Journalismus nennt, dem Puppenspieler Naidoo folgen wird. Wir empfehlen jetzt keinen Mistgabel-Einsatz, sondern nur kritische Aufmerksamkeit und möglicherweise direkte Nachfrage in die Redaktionen. Sie dürfen uns gerne ins BCC setzen und wir sind für Hinweise auf Antworten dankbar.
Anm. d. Red. 2: Ohne Verschwörungstheorien anzuhängen, gehen wir davon aus, dass die Fraktion der Grünen im Mannheimer Gemeinderat, unseren Beitrag ignorieren wird? Warum? Weil der grüne Stadtrat Gerhard Fontagnier zwar ein Kritiker von Herrn Naidoo ist, aber ein Systemfeind unserer Berichterstattung. Herr Fontagnier ist aus unserer Perspektive so ein Art grüner Freimaurer, der sich lieber was abschneiden würde, als auf unsere Berichte zu reagieren (was er zweifelsohne anderweitig tut).
Anm. d. Red. 3: Im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse, Aufklärung und Propaganda ist nicht immer alles ganz so einfach. Was ganz einfach ist: Wir stehen für unsere Berichterstattung ein. Wir liefern Ihnen Artikel mit recherchierten Informationen – “Info-Krieger” wie Fontagnier und Naidoo beschränken sich aufs Geraune und Ungefähre. Jeder entscheidet selbst, wo und wie er/sie sich durch wen über was gut informiert fühlt.
Persönliche Anmerkung: Xaver, Du selbsternannter “Neger aus Kurpfalz” (ist übrigens ne Lüge). Wenn Du echt, also so richtig ehrlich und persönlich “das System” fighten willst. Ich stehe Dir jederzeit – mit Forke, Bare-Knuckle oder für Mädchen wie Dich mit Handschuhen – zur Verfügung. Einzige Einschränkung: No Rules. Wer liegen bleibt, bleibt liegen. Trauste Dich? Du weißt schon – eine gemeinsam verabredete Körperverletzung ist nicht strafbar. Hab mal gehört, dass Du Schrumpelklöten hast, womit ich jetzt nicht behaupten will, Du seist Böhmermannchisch so ne Art Erdogan der Pop-Musik. Der alte Türke steckt uns beide links und rechts in die Tasche – nicht persönlich, aber der hat echt Macht und Leute dafür. Darum geht es auch nicht. Ich fühle mich als Teil der Volksverräter und der Macht, der Du den Kampf angesagt hast, angepisst. Trauste Dich? Trittst Du gegen mich an? Mann gegen Mann? Oder heulst Du nur irgendwelches schwules Zeugs? Deine Chancen stehen gut – ich bin älter, saufe und rauche zu viel. Aber ich mach nicht blabla, sondern handle, wenn ich was ansage. Das verbessert meine Chancen gegen Dich Heulsuse. Was ist? Xaver? Hast Du die Eier dafür? So richtig Gangsta, aber ohne Waffen? Oder geht Dir schon beim Lesen die Düse? Hätteste nicht gedacht, dass Dich einer persönlich herausfordert? Pech gehabt, Lutscher. Da kommste nicht mehr raus, ohne Dein Gesicht zu verlieren. Und das wird so sein. Weil Du nicht antrittst oder wenn, keines mehr hast. Böse Falle. So oder so. Ende der Satire.
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