Mannheim, 01. Mai 2017. (red/pro) Nach unseren Informationen wollen die “Söhne Mannheims” zwar ihren Tour-Auftakt zum neuen Album “MannHeim” im Capitol geben, aber auf das umstrittene Lied “Marionetten” verzichten. Das soll zum “Frieden” beitragen, denn die staatsfeindlichen Liedzeilen, die zur Gewalt aufrufen und auch antisemitische Symbolik sowie Positionen der sogenannten “Reichsbürger” enthalten, sind auf massive Kritik gestoßen. Die Stadt Mannheim hat die “Söhne Mannheims” aufgefordert, sich zu dem Lied zu erklären. Das braucht anscheinend noch Zeit.
Knicken Xavier Naidoo und die “Söhne Mannheims” ein und zensieren sich beim Auftritt im Capitol selbst?
Mindestens ein Lied auf dem neuen Album “MannHeim”, der Song “Marionetten”, hat für große “Irritationen” gesorgt. Darin werden Bundestagsmitglieder als Marionetten dargestellt – eine typische antisemitische Symbolik. Weiter werden die 630 Bundestagsabgeordneten pauschal als “Hochverräter” und “Volksverräter” bezeichnet – eine Verunglimpfung, die insbesondere in der so genannten Reichsbürgerszene, der AfD und Pegida gang und gäbe ist.
“Marionetten” nicht auf der Set-Liste?
Das “lyrische Ich”, in Person Xavier Naidoo, ergeht sich in Gewaltfantasien und meint, es würde jeden “zerfetzen”, den es “in die Finger kriegt”. Das “lyrische ich” und die “Söhne Mannheims” seien geradezu genötigt, “einzuschreiten”.
Diese massiven staatsfeindlichen und pauschal verurteilenden Zeilen treffen in ihrer Metaphorik nicht nur Bundestagsabgeordnete, sondern das komplette politische System. Also alle politisch tätigen Menschen, ob als Parteimitglied oder in verantwortlicher Funktion als Mandatsträger.
Nach unseren Informationen soll “Marionetten” nicht auf der Set-Liste für die beiden Konzerte im Capitol stehen. Warum genau, wissen wir nicht. Möglicherweise haben führende Kräfte aus Kultur und Politik alle Register gezogen, um eine Aufführung dieses Liedes zu verhindern – um die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen.
Rote Linie überschritten
Denn die Provokation durch Herrn Naidoo und die “Söhne Mannheims” ist derart überzogen, dass eine rote Linie überschritten worden ist. Insbesondere Xavier Naidoo fällt seit Jahren durch Äußerungen auf, die mehr als “problematisch” sind und spätestens seit seinen Auftritten vor Reichsbürgern am 03. Oktober 2014 gilt er nicht mehr als “Spinner”, sondern als brandgefährlich. Immerhin erreicht er in erheblicher Zahl Fans, die sich mit seinen “Ansichten” solidarisieren und dies für bare Münze nehmen.
Das erzeugt ein großes Dilemma – einerseits wollen beispielsweise die Stadt Mannheim die Kunstfreiheit achten, andererseits ist man dort hochgradig “irritiert” über die staatszersetzenden “Botschaften”, die Naidoo und die “Söhne Mannheims” unter die Leute bringen.
Man ist vielfältig vernetzt – nicht nur in der Kulturszene, sondern auch mit Bau- und anderen Projekten. Tatsächlich scheint fraglich, ob Herr Naidoo als “irrlichternde” Gestalt als Partner noch tragfähig ist. Dies wurde ihm nach unseren Informationen sehr deutlich mitgeteilt.
Geld oder Überzeugung? Einen Tod muss man sterben
Herr Naidoo und seine “Söhne Mannheims” müssen sich also nun entscheiden – stehen sie für “Marionetten” ohne Rücksicht auf Verluste ein oder knicken sie ein, um andere Geschäfte nicht zu beschädigen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit schaut schaut sich auch der Staatsschutz die Konzerte an – da wird jedes Wort in Sachen “Marionetten” möglicherweise justiziabel.
Wenn der Reichsbürgerbarde Naidoo durchzieht, werden ihm die Herzen der Reichsbürger, Libertären, Identitären und Rechtsradikalen wie der NPD zufliegen, die ihn allesamt als Held feiern. Damit dürften künftige Projekte mit der Stadt Mannheim und anderen staatlichen Organen und Gesellschaften mit staatlicher Beteiligung auf Sicht beendet sein. Zieht er zurück und führt “Marionetten” nicht auf, steht er selbst als Marionette da, die lieber im Geschäft mit den “Puppenspielern” bleibt, als für seine Überzeugung einzustehen.
Anders ausgedrückt: Einen Tod muss man sterben.
Herr Naidoo und seine “Söhne Mannheims” äußern sich bislang nicht zur Sache. Kein Wunder, ist Herr Naidoo doch an vielen Firmen beteiligt, macht Millionenumsätze und wird von einer Reihe von Rechtsanwälten beraten. Die werden aktuell gut beschäftigt sein, um auszurechnen, welche Linie am meisten Gewinn bringt und umgekehrt, welche Strategie am wenigsten Verlust.
Naidoo und die “Söhne” werden Kreide fressen
Wir gehen davon aus, dass Herr Naidoo und seine “Söhne” Kreide fressen werden – denn der Mammon ist einfach zu verlockend und sich wegen eines Liedtextes das Geschäft zu versauen, ist nicht wirklich klug und aussichtsreich. Das wird einige aus den betreffenden Szenen schwer enttäuschen.
Andererseits kann man aber auch die Legende stricken, dass man vielleicht die Schlacht, aber nicht den Krieg verloren hat. Die Fanatiker würden einen Rückzug als kluge, strategische Entscheidung werten und natürlich gleichzeitig als “Beweis”, dass das “System” seine Fäden zieht, umdeuten. Die Zeit für den “Umbruch” sei einfach noch nicht gekommen, aber man arbeite dran.
Klingt wirre? Ist Realität in vielen verwirrten Köpfen. Wir gehen davon aus, dass sich das System Naidoo fürs Geschäft entscheidet. Die Geschäftsführer und Rechtsanwälte werden dafür sorgen, dass Herr Naidoo die Füße still hält und man sich einen Plan überlegt, wie man ihn als Märtyrer-Marke weiter ausbauen kann, damit es in der eigenen Kasse brummt. Denn schließlich profitieren Herr Naidoo und seine “Söhne” am meisten von der staatlich garantierten Meinungs- und Kunstfreiheit der verhassten “BRD GmbH”.
Exit-Strategie gefragt
Die Stadt Mannheim, das Capitol als “Heimstätte” von “Naidoo und Söhnen” sowie andere aber sind gewarnt. Naidoo hört nicht auf, sondern legt nachgewiesen immer noch eins drauf und hat sicher noch lange nicht fertig. Hier braucht man eine Exit-Strategie, egal, wieviel Kreide Naidoo und Konsorten gerade fressen können. Gegen Fanatiker ist kein Kraut gewachsen.
Spannend wird sein, ob und wie sich Herr Naidoo und seine “Söhne” gegenüber der Stadt Mannheim “erklären” werden oder nicht. “Kunst muss auch provozieren können”, ist eine Binse. Die wird nicht reichen, um die widerwärtigen Zeilen in einen akzeptablen Sinnzusammenhang zu bringen.
Irritierend ist, dass Leute wie Naidoo oder auch ein Böhmermann solange an Fäden reißen, bis diese zu reißen drohen. Freiheit, auch der Kunst, hat immer auch etwas mit Verantwortung zu tun. Behauptungen aufzustellen, aber auf Fragen keine Antworten zu haben, macht Kunst und Freiheit unbefriedigend und führt zu möglicherweise nicht mehr lösbaren Konflikten. Doch soweit können gewisse “Freiheitskämpfer” nicht denken.