Rhein-Neckar, 17. Juni 2017. (red/pro) Im selbstgerechten Kampf gegen die AfD gibt es für manche selbsternannten “Wächter” anscheinend überhaupt keine Grenzen. Gestern tauchte auf der Facebook-Seite “AfD-Watch” ein angebliches Posting der Bundessprecherin Dr. Frauke Petry auf, das innerhalb kürzester Zeit rund 350 Likes erhielt und rund 150 Mal geteilt worden ist. Am Morgen war der Post verschwunden – möglicherweise wegen der Androhung juristischer Mittel.
Von Hardy Prothmann
Man kann von der AfD halten, was man will – was aber gar nicht geht, ist, Parteien und Politiker mittels gefälschter “Informationen” gezielt zu diffamieren. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung.
Die Facebook-Seite AfD-Watch hat über 40.000 Fans und wird wie ein WordPress-Seite anonym betrieben. Trotzdem gibt es ein Impressum. Dort steht:
Um gesellschaftliche, körperliche oder rechtliche Repressalien aus dem Weg zu gehen, ist unser Team anonym. Da die AfD schlimmer als die NPD auf Kritik reagiert, einem Schläger ins Haus schickt oder auch ihre Anwälte (von unseren Geld bezahlte..), haben wir uns dazu entschlossen.
Eine bösartige Unterstellung, die ohne jeden Beleg auskommt.
Aktuell veröffentlichte die Seite einen angeblichen Tweet von Dr. Frauke Petry, der ein Foto des verstorbenen Altkanzlers und von Frau Petry zeigt. Dazu den Text (Screenshot hinter der Bezahlschranke):
Leider ist Helmut Kohl heute gestorben. Jetzt muss nur noch Merkel weg.
“AfD-Watch” bezeichnet das als “unglaublichen Netzfund”.
Das ist so unfassbar widerlich. Schlimmer und übler geht es nicht. Natürlich ist dieser angebliche Post gefälscht, wie uns Frau Dr. Petry auf Anfrage umgehend mitgeteilt hat.
Die Fälschung ist perfekt gemacht. Auch das ein Zeichen, mit welcher krimineller Energie hier vorgegangen wird.
Einen Aufschrei anderer Parteien gibt es natürlich nicht. Tatsache ist, dass es Brandanschläge und körperliche Angriffe auf AfD-Politiker gibt, wozu sich der Rest der Parteienlandschaft ausschweigt, was man als stillschweigende Zustimmung deuten könnte.
Wie hintertrieben die anonymen Macher von AfD-Watch vorgehen, zeigen die Kommentare. Zum Post wird geschrieben:
Ich denke, dass dies kein Werk der AfD ist, sondern, dass ein Kritiker die Aussagen von Frauke Petry aufgegriffen und visualisiert hat.
Damit gibt es zwar den Hinweis, dass es sich um keine authentische Aussage handelt, gleichzeitig legitimiert der Kommentator die Fälschung, indem der Fälscher zum Kritiker umgedeutet wird, der ja nur “visualisiert”, was Frau Petry gesagt hat. Und Hauptsache, die Fälschung ist erst einmal platziert. So schafft man perfide angebliche Zusammenhänge, die es nicht gibt. Das ist unzweideutig bösartig.
Es ist aber gleichzeitig vor allem dumm. Kritik an der AfD ist ebenso legitim wie gegenüber anderen Parteien. Aber in der Sache und auf Tatsachen bezogen. Wer mit Betrug arbeitet, trickst und täuscht, befördert das Objekt der Kritik. Denn die AfD kann zu Recht, nachweis- und belegbar aufzeigen, mit welche widerwärtigen Methoden ihre “Kritiker” arbeiten.
Sie kann zu Recht behaupten, dass diese “Kritiker” absolut stil- und skrupellos sind, kriminell und hinterhältig agieren. Und sie hat das Recht, sich auch juristisch gegen solche Agitatoren durchzusetzen.
Irgendwann wurde die Fake News heute gelöscht. Wie hinterhältig man weiter vorgeht, zeigt dieser Kommentar:
Oha. Es wurde also etwas veröffentlicht, was nicht verifiziert war. Und es wird in Aussicht gestellt, dass es trotzdem echt sein könnte. Wie ekelhaft der Post war, stellt man selbst fest, indem man etwas anderes zeigt, dass zwar “nicht so schmutzig” sei, aber “typisch pietätslos”. “Typisch pietätslos”? Es macht fassungslos, wie hirnverbrannt diese Fälscherbande vorgeht.
Trauen Sie keinen Seiten, die kein ordentliches Impressum haben. Wer anonym bleiben will, hat dafür meistens niedere Beweggründe. Glauben Sie auch nicht alles, insbesondere wenn es zunächst besonders emotional oder empörend wirkt. Überprüfen Sie immer, welchen Eindruck ein Informationsangebot insgesamt auf Sie macht und schauen Sie, ob auch andere Medien zu einem Thema etwas veröffentlichen. Vergleichen Sie diese Informationen. Sollten Sie Fragen haben, können Sie sich auch an uns wenden (Anm. d. Red.: Aber bitte zu Themen unserer Berichterstattung und nicht, ob die Fotos von Hundebabies aus China echt sind oder nicht.)
Wir dokumentieren die Fälschung zu Belegzwecken.