Mannheim/Rhein-Neckar, 30. März 2018. (red/pro) Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt gegen „den Herausgeber“ eines „Internetblogs“. „Der Anfangsverdacht, der zur Einleitung führte, beruht auf einem in dem Blog am 25.03.2018 veröffentlichten Beitrag über den angeblich in Mannheim am 24.03.2018 erfolgten größten Terroranschlag in Westeuropa, dessen Inhalt frei erfunden und bewusst falsch war.“ Wer ist dieser dubiose „Herausgeber“?
Von Hardy Prothmann
Es gibt nur einen „Herausgeber“ (so habe ich mich noch nie bezeichnet, aber gut), eines „Internetblogs“ (sic! Gibt es auch außerhalb des Internets Blogs?), in dem am 25. März 2018 ein Beitrag über einen „angeblich in Mannheim erfolgten größten Terroranschlag in Westeuropa, dessen Inhalt frei erfunden und bewusst falsch war“ erschienen ist.
Staatsanwaltschaft macht mich eindeutig identifizierbar
Mit anderen Worten – die Staatsanwaltschaft Mannheim hätte, statt sich einen abzuschwurbeln, auch klipp und klar schreiben können: Wir ermitteln gegen Hardy Prothmann. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat verklausuliert, aber mich persönlich klar und unmissverständlich identifiziert.
Ob und wie das ein juristisches Nachspiel haben könnte, müssen meine Anwälte prüfen. Hintergrund: Im vergangenen Jahr hat sich die Staatsanwaltschaft juristisch erfolgreich gegen eine Lokalzeitung gewehrt, die den Namen eines Beschuldigten bestätigt haben wollte. Die Argumentation: Dies könne für die Person erheblichen Schaden bedeuten. Umgekehrt könnte man annehmen: Die Staatsanwaltschaft Mannheim ist bereit, mir erheblichen Schaden zuzufügen.
Wer ist Hardy Prothmann?
Tatsache ist: Ich bin 51 Jahre alt. Meine Eltern stammen aus dem Osten, gezeugt wurde ich in Köln, geboren wurde ich in Ludwigshafen-Friesenheim, aufgewachsen bin ich in Limburgerhof, Hochdorf-Assenheim und Frankenthal (zeitweise auch im Saarland in Heusweiler). In Frankenthal habe ich Abitur gemacht. Wenn mich einer nach meiner Nationalität fragt, antworte ich Pfälzer und wenn ich in erstaunte Gesichter schaue, füge ich Deutscher hinzu. Ich wurde evangelisch getauft und christianisiert (was mir sehr positiv geprägt hat und worüber ich sehr dankbar, bin – ausschließlich meinem Pfarrer Bruder), bin konfirmiert und später aus Gründen aus der Kirche ausgetreten. Ich war noch nie Mitglied einer Partei und werde das auch nicht werden und bin noch nie auf einer Demo mitmarschiert, außer als Berichterstatter. Mein Führungszeugnis ist einwandfrei. Ich bin Magister Artium, Germanistik, Medienwissenschaft und Politikwissenschaft. Ich bin seit 1991 freier Journalist, habe für alle großen Medien in diesem Land gearbeitet, darunter auch ARD und ZDF und war bis 2010 klagefrei, was meine Arbeit angeht. Seit ich „blogge“ bin ich ständig verklagt worden.
Es gibt, das ist auf Facebook und im Internet zahlreich nachweisbar, viele Menschen, die meinen meinen zu müssen, ich sei ein „Selbstdarsteller“. Ist das so? Die, die das meinen, machen nicht, was ich mache – mich transparent. Die, die das nicht machen, wühlen im Privatleben von anderen, oft gewissenlos, ich biete meins in Teilen an, damit ich begreifbar werde. Man kann das nutzen, aber nicht missbrauchen. Meine Transparenz bietet Schutz – das ist jetzt juristisch sehr komplex und wäre einen eigenen Artikel wert.
Meta: Seit Jahren gilt in der Branche, dass sich Journalisten als Marke definieren sollten – sich also selbst darstellen. Das wird mir nun aus der Branche heraus vorgeworfen. Muss man das verstehen?
Klagen über Klagen
Von 1991-2010 hatte ich keinen einzigen juristischen Streit wegen meiner Arbeit. Seit ich „Blogger“ bin, hatte ich 47 juristische Verfahren, die mich in Summe rund 50.000 Euro gekostet haben (einige tausend Euro haben mir Leute zur Unterstützung gesendet, vielen Dank dafür!). Nur den ersten Prozess habe ich verloren, man könnte mich also als juristisch sehr erfolgreich einordnen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim gegen mich ist Nummer 48.
Wie viele beruflich bedingte Rechtsstreitigkeiten hatten Sie schon so? Und wie viele mussten Sie auf eigenes, teils existenzielles Risiko tragen?
Seit Mitte 2009 bin ich „Blogger“, was viele Tageszeitungsjournalisten, ganz egal, ob deren Mutterhaus selbst „Blogs“ anbietet, als abwertenden Begriff gebrauchen. Vorher war ich Zeitungsjournalist, Radiojournalist, Fernsehjournalist, aber „Internetjournalist“ ist als Wort eher unbekannt, man nennt das lieber Blogger und meint damit Bäh – zumindest in der Branche, aber auch außerhalb davon.
Mein Leben war bislang untadelig. Klar, ich habe Strafzettel und andere staatliche Mahnungen erhalten – niemand ist ohne Fehl. Aber ich habe nie was angestellt, was man auch nur ansatzweise geraunt als „Vergehen“ bezeichnen würde, schon gar nicht eine Straftat.
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Staatsanwaltliche Ermittlung wegen mutmaßlicher Störung des öffentlichen Friedens
Das soll sich aktuell ändern, weil ich als Redaktionsleiter oder Chefredakteur oder auch Herausgeber verantwortlich für einen fiktionalen Text des Pseudonyms „Helle Sema“ bin, der einen angeblichen Terroranschlag in Mannheim beschreibt und dann im weiteren Kontext alle die aufklärt, die die haufenweise eingebauten Absurditäten des erfundenen Textes immer noch glauben wollten, dass der Text schlicht frei erfunden ist.
Anders übersetzt: Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt nun gegen mich, nicht weil es sein könnte, dass jede Menge Menschen zu wenig Medienkompetenz haben könnten, also außerstande sind, einen blödsinnigen Text als blödsinnigen Text zu erkennen, was die Folge haben könnte, dass sich jemand erschreckt haben könnte, der nur die Überschrift liest und dann von seinem „Recht auf Erschrecktsein“ Gebrauch machen könnte, dieses vielen anderen mitteilt, die auch alle ihr Recht auf Erschrecktseindürfen geltend machen könnten, deshalb sehr empört sein könnten, was bei anderen Medien Interesse weckt, die immer dann besonders interessiert sind, wenn viele empört sind… jetzt habe ich den Faden verloren… oh, sondern weil eben jede Menge Menschen mutmaßlich zu wenig Medienkompetenz haben, also außerstande sind, einen blödsinnigen Text als blödsinnigen Text zu erkennen, was die Folge hat, dass sich jemand erschreckt hat, der nur die Überschrift liest und dann von seinem Recht auf Erschrecktsein Gebrauch macht, dieses vielen anderen mitteilt, die auch alle ihr Recht auf Erschrecktseindürfen geltend machen, deshalb sehr empört sind, was bei anderen Medien Interesse weckt, die immer dann besonders interessiert sind, wenn viele empört sind und noch nie etwas von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts gehört haben, dass eine Überschrift niemals ungelöst vom Kontext bewertet werden darf, was wiederum aufzeigt, dass diese Mengen recherche- und wissenstechnisch versagt haben und ahnungslos sind und damit allesamt gegen Ziffer 2 des Pressekodex zur Sorgfaltspflicht nachweisbar verstoßen haben.
Ich hoffe, Sie haben die Kommata überwinden können und konnten folgen.
Wer sich sowas ausdenkt, der muss doch ein Verbrecher sein? Zumindest ermittelt das nun die Staatsanwaltschaft Mannheim, die angeblich unabhängigste Behörde der Welt. Nur blöd, dass das ein Geschmäckle hat, nicht nur, weil bekannt ist, dass diese Staatsanwaltschaft in der Causa Kachelmann im vergangenen Jahr eine Unterlassungserklärung abgeben musste.
Die Ermittlungen haben ein Geschmäckle
Eine interessante Information ist: Das Verhältnis zwischen der Staatsanwaltschaft Mannheim und mir als Journalist, sry Blogger, ist höchst professionell. Mit der Pressestaatsanwältin Utt habe ich mich auf deren Wunsch nach einigen Auseinandersetzungen darauf geeinigt, dass wir nur noch schriftlich miteinander kommunizieren, das ist quasi die Königsklasse der Kommunikation, weil alles schriftlich belegt ist. Mir gefällt das gut, weil der Zustand vorher eher unbefriedigend war. Euphemistisch könnte man das Verhältnis als eine „coole“ Zusammenarbeit bezeichnen.
Mein Strafverteidiger meint nach erster Prüfung: „Ich suche verzweifelt nach der Straftat und finde keine.“
Der Mann ist ein Experte. Einer der Besten. Und einer, der Staatsanwaltschaft und Polizei häufig in völlig uncoole Erklärungsnot brachte. Das ist mein Mann. Er macht das juristisch, ich journalistisch.
Kontext und Absurditäten
Leider kennen offenbar die „Recht auf Erschrecktsein“-Menschen wesentliche Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts nicht. Das ist nicht so schlimm, denn der Großteil der recherchefreien („System“-)Journalisten hat da auch keine Ahnung und wenn man gemeinsam die große, breite Masse ausmacht, ist man doch schließlich im Recht? Oder?
Ja, das gilt für Revolutionen und für Diktaturen. Im Rechtsstaat gilt das nicht. Und während alle so über Rechte brabbeln, die es nicht gibt, entwickelt sich was?
Eine Abkehr vom Rechtsstaat, Shitstorms und sogar journalistischer Vernichtungswillen von vielen gegen einen, der hart arbeitet und andere vorführt, die sich als Journalisten ereifern, einen, der nicht konform geht, platt machen zu wollen. Da reiht sich auch gerne ein Bundesvorsitzender des Deutschen Journalistenverbands (DJV) ein, Prof. Dr. Frank Überall. Der ist sich nicht zu schade, sich vollends zu entblößen – weil er weiß, dass die Meute nicht auf ihn losgeht, sondern auf den, der außerhalb der Meute steht.
Ich mag Ihnen das verdeutlichen, wie schlimm das ist. Dieser Mann ist tatsächlich Lehrkraft für „Journalismus und Unternehmenskommunikation“. Zwei Dinge, die sich eigentlich ausschließen. Und dieser Mann ist Bundesvorsitzender des Deutschen Journalistenverbands mit mehreren zehntausend Mitgliedern. Das schließt sich nicht aus, weil der DJV von jeher keine scharfe Trennlinie zwischen Journalisten und „Unternehmenskommunikatoren“ zieht.
„Journalismus und Unternehmenskommunikation“ also – oder besser gefragt, was jetzt? Sind Journalisten Unternehmenskommunikatoren oder sind Unternehmenskommunikatoren Journalisten?
Geschwafel „Überall“
Dieser Frank Überall äußerte sich am Sonntag zu der Causa, zu der die Staatsanwaltschaft Mannheim nun ermittelt. Er meinte, der fiktionale Text samt Kontext sei kein Journalismus.
Dieser Frank Überall verteidigte den Nichtjournalisten Jan Böhmermann, der den türkischen Staatspräsidenten Erdogan unter anderem als „Ziegenficker“ bezeichnete, derart, dass er meinte, man müsse den „Kontext“ mit einbeziehen. Ich kann nachweisen, dass Herr Überall den Kontext, also die klare Angabe der Fiktionalität des Textes nicht gekannt haben kann. Und dieser Typ, ein PR-Professor schwafelt „kontextlos“ irgendwas von einem Schaden für den Journalismus? Und andere Journalisten nutzen dieses Geschwafel als Beleg, um zu „beweisen“, dass der fiktionale Text samt Kontext, den keiner der berichtenden Journalisten kennt, kein Journalismus ist? Wow. Das ist nicht mega-irre, das ist meta-irre.
Herr Überall und alle, die sein kenntnisfreies Geschwafel zitieren, ernst nehmen und weitertransportieren, sind ein erheblicher Schaden für die Gesellschaft, weil sie Fakenews verbreiten. So schauts aus. Auch das ist meta.
Das, liebe Leser/innen, ist so ungefähr die Situation, die ich nicht zum ersten Mal, aber aktuell am heftigsten aushalten muss.
Gegen den Mob der Systemgänger habe ich möglicherweise keine Chance. Aber ich raufe gerne. Wenn ich liegenbleibe, ist das so. Bislang bin ich beweglich.
Nicht ich bin das Problem – der Journalismus hat viele
Der Journalismus hat ein massives Problem – nicht nur wegen Herrn Überall, der ist intellektuell überfordert und sonst ein Funktionär. Der Berufsstand an sich scheut sich gegen jede Kritik, weil er weiß, dass sie berechtigt ist. Ich kritisiere die Branche dafür seit Jahren und die schlägt nun zurück. Auch das ein interessanter Aspekt: Da berichten landauf, landab auch sehr viele große Medien, da äußerst sich der größte journalistische Berufsverband und viele meinen: Ich als Verantwortlicher und dieser eine fiktionale Text habe „dem Journalismus“ schweren Schaden zugefügt. Überlegen Sie mal, was das im Umkehrschluss heißt: Das kleine Rheinneckarblog und der Blogger Hardy Prothmann müssen ja echt eine enorme Macht haben, wenn solch dramatische Folgen zu erwarten sind.
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Selbst nach Jahren der Krise, Auflagenverlusten ohne Ende, herrscht in der Branche eine ungebrochene Sturheit, die vor einem Gericht eigentlich nur als „uneinsichtig“ und deswegen mit Höchststrafe beurteilt werden kann.
Das „Gericht“ ist die Gesellschaft – die stellt die Höchststrafe aus, durch Kündigung von Abos. Auch Anzeigenkunden gehören dazu, die den Medienhäusern immer weniger Werbegeld zukommen lassen. Beides trocknet Medienangebote finanziell aus (bis auf die Öffentlich-rechtlichen, die per Gesetz von jedem Haushalt Geld kassieren) und wo kein Geld da ist, gibt es auch keinen professionellen Journalismus. Genau dieses „Gericht“, zusammengesetzt aus Empörten aller Art versteht nicht, dass man sich damit selbst bestraft.
Denn wo soll man sich unabhängig informieren, wenn es immer weniger unabhängige Quellen gibt? Der Markt, der nicht mehr für Leistung zahlt, wird es definitiv nicht richten.
Klingt meta, ist meta und am Ende ganz real.
Empörung und Wahrheiten
Ein Beispiel dieser Empörungskultur: Ich wolle doch nur mehr Klicks erzeugen, um dadurch „meine“ Einnahmen zu vergrößern (ich zahle viel Geld an Honoraren für meine Mitarbeiter, das ist der größte Ausgabenposten). Ist das wirklich der Vorwurf? Was heißt das übersetzt? Ein ehrenwertes Verhalten wäre also, möglichst wenig Klicks zu erzeugen und möglichst wenig zu verdienen? Der Vorwurf ist absurd, wird aber im Chor gesungen. Die Wahrheit ist: Mit Klicks verdiene ich kein Geld, dafür ist das Angebot zu klein und thematisch zu spezifisch als Regionalportal.
Tatsache ist, dass am Sonntag der Text über 20.000 Mal aufgerufen wurde. 46 Mal wurde die Paywall angeklickt. 2 Mal hat sich jemand für einen zunächst kostenfreien Zugang registriert, was man innerhalb von zwei Minuten erledigen kann. Jetzt könnten alle behaupten: „Ich gebe doch nicht freiwillig meine Daten“, also Name und email-Adresse. Und das äußern Leute, von denen viele über Facebook auf den Text gestoßen sind? Auch das ist meta. Meta-dämlich.
Andere fordern ein Recht auf freie Information – und belegen damit, dass sie erstens nicht wissen, dass es dieses Recht nicht gibt und zweites nicht verstanden haben, dass Information immer nur durch Arbeit entsteht, die bezahlt werden muss. Von Leuten, die gezielt Einfluss nehmen, was dann keine unabhängige Information mehr ist oder durch ein möglichst breite Basis, die aber lieber dem Geiz-ist-Geil-Prinzip frönt. Auch das ist meta.
Aktuell versuchen viele mich persönlich und das RNB an sich zu vernichten – und denken keine Sekunde über die Folgen nach, wenn man RNB durch Zeitung XY ersetzt. Insbesondere die „lieben Kollegen“ – selbst wenn man den Text als Fehler einordnet, was man darf – ist es dann gerechtfertigt, die Maximalstrafe der Vernichtung zu fordern? Echt jetzt? Dann macht mal lieber keinen Fehler, sonst droht Euch das nämlich auch irgendwann. Wie fehlerfrei sind die Anzeigenkunden? Wie fehlerfrei die empörten Leser?
Differenzierung ist mühevoll
Der fiktionale Text ist eine große Herausforderung – auf sehr vielen Ebenen, die wir nach und nach beleuchten werden. Und zwar nur wir – andere machen sich die Mühe der Auseinandersetzung nicht, jedenfalls ist mir eine solch differenzierte Betrachtung bislang nicht bekannt. Differenzieren macht Arbeit und erfordert Denken und Strukturieren. Dafür bleibt in vielen Medienhäusern heutzutage keine Zeit mehr.
Mit der Kritik setzen wir uns inhaltlich auseinander und prüfen Argumente. „Geschmacklos“ werden wir nicht prüfen, weil man das nicht prüfen kann – über „Geschmack“ kann man praktisch nur streiten und die „Geschmäcker“ sind und bleiben verschieden. Das ist auch gut so, denn an dem Tag, an dem jemand den einzig zulässigen Geschmack verordnen könnte, ist die Demokratie vorbei.
Nach der Hektik der ersten Tage erreichen uns vermehrt Rückmeldungen, die zeigen, dass ein Einordnungsprozess beginnt – das freut uns. Denn uns geht es um inhaltliche Auseinandersetzung und eben nicht um emotionale Empörung. Dass unser Text genau das Gegenteil von dem eigentlichen Ziel ausgelöst hat, ist auch meta.
Dass ein Nicht-Ereignis, geschildert in Form eine Gonzo-Textes (Die Debatte, ob das echt Gonzo ist oder nicht ist so mühselig wie die über „echten Journalismus“), der ganz überwiegend aus Fakenews besteht, enorme Wellen entfachen kann, ist ebenfalls meta – und Teil unseres Ziels gewesen, dafür ein Bewusstsein herauszufordern. Dazu stellen sich einfache Fragen: Welche Welle hätte der Text erzeugt, wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung über eine solide Medien- und Nachrichtenkompetenz verfügte? Keine? Wenn aber eine Welle erzeugt wurde, was heißt das dann bezogen auf die Medien- und Nachrichtenkompetenz?
Besonderer Dank gilt allen, die, auch wenn sie den Text sehr kritisch sehen und möglicherweise nicht einverstanden sind, trotzdem souverän genug bleiben, sich damit sachlich auseinanderzusetzen. Damit meinen wir Kollegen, Kunden und die Leserschaft.
Übrigens: Wir arbeiten hier nach eindeutigen redaktionellen Regeln. Regel Nummer 1 lautet: „Traue keinem!“. Regel Nummer 2: „Ohne Vertrauen ist alles nichts“. Dieses paradoxe Spannungsfeld ist unsere grundsätzliche Haltung gegenüber allem und jedem. Ansonsten halten wir uns an die freiheitlich-demokratische Grundordnung und stehen mit beiden Beinen fest auf dem Fundament eines großartigen Rechtsstaats im Auftrag für Frieden und Freiheit sowie Aufklärung zu gesellschaftlich relevanten Themen.
Hinweis: Der Text enthält keinerlei Aufruf zur Gewalt oder zu Verbrechen irgendeiner Art. Es wird niemand verunglimpft oder in Ansehen oder der persönliche Ehre verletzt, weder einzelne Personen noch Gruppen von Personen (anders als bei Böhmermann, der einen Staatspräsidenten und Millionen von Landsmännern heftigst beleidigte). Der Text enthält einen Kontext, der den fiktionalen Teil als solchen eindeutig benennt. Dieser Kontext war von Anfang an Teil des Gesamttextes. Ein Gesamttext fängt oben bei der Überschrift an und endet mit dem Punkt hinter dem letzten Satz. In verschiedenen Medien, unter anderem der Süddeutschen Zeitung, wird die Falschbehauptung aufgestellt, dass es keinen Kontext gibt. Dagegen gehen wir in jedem Fall vor – zunächst mit einem freundlichen und kostenfreien Hinweis und wenn der nicht befolgt wird, juristisch. Im Gegensatz zu anderen sind wir keine Prozesshanseln, aber wir verteidigen selbstverständlich unsere Rechte. Kritik ist erlaubt, falsche Tatsachenbehauptungen nicht.
Hinweis: Sie finden bei uns zahlreiche Texte zu Journalismus und Kritik an anderen Medien über die Suche oder die Schlagworte unter den Artikeln. Ebenfalls zu Jan Böhmermann, zu Jörg Kachelmann und zum Verfahren Mannheimer Morgen vs. Staatsanwaltschaft Mannheim (damals haben wir übrigens die Haltung der Staatsanwaltschaft als richtig verteidigt, obwohl auch wir durch Informationsverweigerung gegen unsere Informationsinteressen betroffen sind, auch das ist meta).
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