Rhein-Neckar, 21. November 2018. (red/pro) Die ARD zeigt einen „Agentenfilm“, an dessen Ende viele Menschen nicht in München oder Münster, sondern in Mumbai sterben müssen, weil Terror ein Geschäft ist. Der Film ist fiktional – die ARD behauptet aber, der Film basiere auf „aktuellen Recherchen“. Wird die Staatsanwaltschaft Mannheim, spezialisiert auf Verbrechen, die den öffentlichen Frieden stören könnten, gegen die ARD vorgehen? Gegen das RNB hat die Staatsanwaltschaft Mannheim Strafbefehl beantragt, weil ein fiktionaler Terroranschlag geschildert wurde.

„Saat des Terrors“. Diese Einblendung erfolgte am Schluss des rund 1.5-stündigen Thrillers, der angeblich auf Recherchen beruht. Quelle: ARD
Die ARD strahlt einen Film aus, von dem man denken muss, dass er nicht nur reine Fiktion ist, sondern nach den Qualitätsmaßstäben einer öffentlich-rechtlichen Anstalt auf Fakten basiert, die Relevanz haben.
90 Minuten lang geht es um Geheimdienste, um Hinrichtungen, um Terror als Geschäft.
Ganz am Ende wird eingeblendet, dass diese Darstellung von Terror, Mord und Gewalt, die andauert und fortgesetzt wird, „kein Dokumentarfilm“ ist, aber „auf Basis aktueller Recherchen entwickelt“ wurde. Botschaft: Hätte also alles so sein können.
Ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen die ARD wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens wie die Staatsanwaltschaft Mannheim das gegenüber dem RNB getan hat und zur Anklage gebracht hat?
Oder lässt man die „Staatsmedien“ laufen und kümmert sich „politisch opportun“ nur um einen einzelnen, unabhängigen und kritischen Journalisten, den man „wegmachen“ will?
Interessant wird sein, ob irgendein Medium die Analogie aufgreifen wird. Wir gehen davon aus, dass das nicht passieren wird.
Denn das RNB gehört nicht zu den „Systemmedien“, die nur das berichten, was ihnen und denen, von denen man abhängig ist, in den Kram passt. (Siehe Niederlage der RNZ gegen die AfD – welche „Systemmedien“ haben darüber berichtet?)
Bemerkenswert: Während es der ARD und anderen Medien erlaubt wird, Fiktion und Realität nach Belieben zu mischen, soll RNB-Redaktionsleiter Hardy Prothmann „gehängt“ werden, weil ausnahmsweise mal ein in Teilen fiktionaler Text veröffentlicht worden ist, für den er als Herausgeber verantwortlich ist.
Das RNB wird sich von staatlich politisch und „konkurrierend“ motivierter Verfolgung nicht beeindrucken lassen.
Am 17. Dezember, 9 Uhr, kommt es zum Prozess gegen das RNB vor dem Amtsgericht Mannheim, Bismarckstraße 14, 68159 Mannheim. Wer mit dem Auto kommt, sollte das Parkhaus in N 1 anfahren.
Als Zeugen sind vermutlich auch der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, wie auch der Polizeipräsident Thomas Köber geladen.
Bitte erscheinen Sie zahlreich, um sich ein eigenes Bild über diese Farce machen zu können. Rechnen Sie damit, dass es wegen der Sache und der Prominenz der geladenen Personen massive Kontrollen geben könnte.
Es geht schließlich um Terror. Und nach wie vor um eine entscheidende Analyse des RNB – die deutsche Gesellschaft, also jeder Bürger, wird dumm gehalten. Es gibt keinerlei Informationen und Handlungsansätze, wie man sich im Fall eines Terroranschlags verhalten sollte.
Das RNB hat das problematisiert – und der Herausgeber Hardy Prothmann soll nun deshalb bestraft werden – wegen einer fiktionalen Thematisierung.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim verfolgt ein kurioses Ziel. Sie will nicht Terroristen bestrafen, sondern einen Journalisten, der vor Terror warnt.
Hardy Prothmann: „Ich bin seit 1991 freier Journalist. Seit 2010 habe ich als „Blogger“ knapp 50 juristische Verfahren überstehen müssen. Meine Erfolgsquote ist immens hoch – ich habe nur den ersten Prozess aus unglücklichen Umständen verloren. In Summe haben mich die Verfahren trotzdem gut 50.000 Euro gekostet. Ich bin an einem Punkt, an dem ich mich frage, warum ich meine eigene Existenz aufs Spiel setzen sollte, um der Öffentlichkeit weiterhin zu dienen. Ich muss das nicht tun. Aber ich mache das aus Überzeugung.“
Das RNB erhält keine Gelder aus „Zwangsgebühren“. Der Großteil der Einnahmen erfolgt aus Werbung und wir empfehlen sehr gerne unsere seriösen Werbepartner. Bei uns gibt es keine Sexwerbung, keine Kredithaie oder ansonsten unanständige Werbung. Das RNB ist rundherum ein Qualitätsangebot.
Was kommt?
Hardy Prothmann: „Wenn ich wider Erwarten am 17. Dezember verurteilt werden sollte, werde ich in den Knast gehen. Natürlich nicht sofort, weil ich in Berufung gehen werde, sollte ich verurteilt werden. Ich bin gewillt, die Sache bis zum Bundesverfassungsgericht zu tragen. Tatsache ist, dass mich die Causa erheblich beeinträchtigt. Das ist natürlich auch so gewollt. Es gehen erhebliche Ressourcen drauf, die ich lieber in journalistische Arbeit stecken würde. Davon will man mich abhalten.“
Das RNB hat keine „Rechtsabteilung“ – hier geht es bei Streitigkeiten immer persönlich an die Substanz.
Für die RNB-Leser bedeutet das: Weniger Inhalt, weil es an die Substanz geht.
Hardy Prothmann: „Wir haben aktuell eine solide Basis von Unterstützern, die uns in Summe für drei Tage im Monat ein einigermaßen anständiges Auskommen bezahlen. Ich liebe jeden dieser Unterstützer. Tatsache ist, dass wir sehr viel mehr Leser haben, die nichts zahlen wollen, aber sehr interessiert sind, unsere Informationen „abzugreifen“. Diese Leute nutzen unser Angebot aus – ich möchte sie gewinnen, einen Beitrag zu leisten. Wer das tut, unterstützt unsere Arbeit, die der Gesellschaft allgemein dient. Auch hier nehme ich eine klare Haltung ein. Wer nicht bereit ist, für Journalismus zu zahlen, sollte sich bald auf eine Diktatur einstellen.“
Das alles wird nicht in öffentlich-rechtlichen Sendern thematisiert werden – obwohl es super interessant wäre.
Das Problem ist: Der Prothmann ist verbrannt, weil zu kritisch. „Systemmedien“-Macher werden sich nicht trauen, mit mir zu reden. Ich bin eine nicht erwünschte Person – ich lasse mich gerne überraschen.
Ich halte an der fiktionalen Darstellung fest – ein solcher Anschlag ist vorstellbar, wenn auch zumindest aktuell eher unwahrscheinlich.
Ich behaupte weiterhin, dass diese Gesellschaft auf Terror nicht vorbereitet ist.
Ich behaupte weiterhin, dass der Großteil der deutschen Medien nicht mit Terror umgehen kann, weil vollständig unqualifiziert.
Ich behaupte das wie die ARD auf Basis von „Recherchen“.
Und ich bin gespannt, ob ich am 17. Dezember als Straftäter verurteilt werde.
Das könnte für mich das Aus als Journalist bedeuten.
Ich bin seit 1991 im Job – ich strenge mich brutal an. Ich habe auch Fehler gemacht.
Aber wenn ich für jahrelange Arbeit zum Straftäter gemacht werden soll, bricht mein Weltbild zusammen, das muss ich dann an den Umständen neu ordnen.
Und diesen Satz sollten sich alle verständigen Personen „reinziehen“:
Wenn der Wille zur Freiheit derart bedroht wird, dass der einzige Ausweg nur Unfreiheit zu sein scheint, bleibt immer noch der Weg, sich anders zu orientieren. Und vor jedem, der derartige Kurswechsel vollziehen muss, muss man sich fürchten. Das meine ich sehr ernst. Denn irgendwann ist Schluss mit lustig.
Das ist kein Zitat, sondern meine Analyse.
Denken Sie drüber nach.
P.S. Der Verfassungsschutz wertet unsere Arbeit schon seit Jahren aus. Wir gehen nicht davon aus, dass wir als RNB beobachtet werden – oder doch, nach dieser Ansage? Wenn ja, meinen wir nur: Habt Spaß an täglicher Grundschule Grundgesetz und Verfassungstreue. Da könnte es Nachholbedarf beim Verfassungsschutz geben – siehe NSU.
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