Rhein-Neckar/Heidelberg/Karlsruhe, 05. November 2018. (red/pro) Die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) hat sich selbst einen GAU verschafft – einen größtmöglich anzunehmenden Unfall. Verantwortlich sind Chefredakteur Dr. Klaus Welzel und die Verlagsleitung, vertreten durch die Geschäftsführer Joachim Knorr und Inge Hoeltzcke. Die Zeitung verliert eine “Äußerungssache” vor dem Landgericht Heidelberg und dem Oberlandesgericht Karlsruhe. Fatal ist, dass die Zeitung (wie alle anderen großen Medien auch) dazu schweigt und damit der Medienbranche immensen Schaden zufügt. Denn es wir offensichtlich, dass der Filter wirkt – man berichtet, was zur Agenda passt und alles andere wird verschwiegen. Unterm Strich beschreibt ein Wort dieses Verhalten: Propaganda.
Kommentar: Hardy Prothmann
Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Kennen Sie den Spruch? Wenn nicht, dann jetzt. Er wird gerne zitiert, ist aber Blödsinn.
Wer sich auf hohe See begibt und nicht gut vorbereitet ist, begibt sich in erhebliche Gefahr und Gott hat damit nichts zu tun. Ebenso, wer vor Gericht zieht und nicht die einfachsten Regeln für ordentliche juristische Knoten und Navigation beherrscht. Genau das ist der Rhein-Neckar-Zeitung aktuell passiert. Sie dachte, sie könne auf große Fahrt gehen und weil sie ein Dickschiff ist, könne die Reise nur gelingen. Sie endete mit einem eindeutigen Schiffbruch.
Viel fataler noch ist das sture Schweigen. Ich habe den Chefredakteur Dr. Klaus Welzel zur Causa “RNZ vs. AfD Heidelberg” angefragt – es gibt keine Reaktion, keine Antwort. Der Mann ist fest entschlossen, eine massive juristische Niederlage, aus dem eigenen Haus angestrengt, gegen einen lokalen AfD Kreisverband, der Öffentlichkeit komplett und damit absolut intransparent zu verschweigen.
Geht so Journalismus? Ich denke nicht. Früher vielleicht mal, aber seit vielen Jahren nicht mehr.
Diese intransparente Behandlung der “Causa” ist Nährstoff für die AfD. Sie kann nun mit frischem Wind über die Lügen- und Lückenpresse räsonieren. Nach Belieben. Belegt. Als Tatsachenbehauptung und nicht nur als Meinungsäußerung.
Die RNZ hat, da gehe ich mit der AfD-Meinung konform, in unverantwortlicher Weise eine linksextremistische, gewaltbereite und verfassungsfeindliche Vereinigung, die “Antifaschistische Initiative Heidelberg” mindestens durch unkritische Behandlung befördert. Nicht nur ein Mal, sondern immer wieder.
Eine Tageszeitung, die bereit ist, “die Antifa” als kritikwürdige “Institution”, ohne jede vernünftige Einordnung, gegen ein Gerichtsurteil in Sachen eines bekannten Linksextremisten zur zitierfähigen Organisation zu machen, muss sich fragen lassen, ob sie noch alle Latten am Zaun hat.
Die AfD Heidelberg und der AfD-Stadtrat Matthias Niebel haben die Vorlage der undifferenzierten, einseitigen, nicht-neutralen und nicht-objektiven Berichterstattung genutzt, um, selbst provoziert, gegenzuprovozieren. So geht Meinungsfreiheit und politischer Kampf im Extremen.
Der RNZ wurde das “zu bunt” und sie kam auf die schlechte Idee, der AfD mal zeigen zu wollen, wo der Hammer hängt. Diese Arroganz wurde mit einem Schlag auf die eigene Zwölf beendet. Es fragt sich nur, ob die RNZ den Gong gehört hat. So verbohrt, wie sich die Zeitung unter dem sonst wenig wahrgenommenen Chefredakteur Dr. Klaus Welzel gibt, ist das zu bezweifeln.
Stellen wir uns vor, die RNZ hätte gegen die AfD gewonnen. Wäre dann auch genau nichts darüber berichtet worden, oder hätte man sich ins Zeug geworfen und mit dem Brustton des Idealhelden verkündet, wie siegreich man sei? Hätte nicht auch wahrscheinlich die Deutsche Presseagentur (dpa) darüber berichtet, der SWR und vielleicht sogar die tagesschau?
Außer Spesen nix gewesen ist die aktuelle Lage. Die RNZ muss die Kosten tragen, das sind vermutlich so 8.-12.000 Euro, weiß ich nicht genau, weil ich die Streitwerte nicht kenne. Ist in dem Fall auch egal, weil niemand das privat zahlen muss.
Der Ansehensverlust für einen ordentlichen, unabhängigen Journalismus ist viel höher und gar nicht zu beziffern.
Wer RNB liest, weiß, dass ich überhaupt nichts von diesen hohlen Beschwörungsformeln eines “objektiven Journalismus” halte. Den gibt es nicht. Journalismus ist immer subjektiv von Menschen gemacht. Aber: Es gibt ein objektives Handwerk und daran kann man sich messen lassen. Berichtet man ausgewogen und transparent? Benennt man Gründe und eigene Haltungen? Dann haben Rezipienten (Mediennutzer), die Möglichkeit, sich zu orientieren. Wenn nicht, dann nicht.
Die RNZ verschweigt ihre juristische Niederlage der eigenen Leserschaft. Eine Niederlage allein ist nicht verwerflich – ein Verschweigen hingegen schon. Da wird es richtig übel, weil das nichts mehr mit “Aufklärung” zu tun hat.
Die AfD Heidelberg und auch anderswo kann sich die Hände reiben. Was könnte besser als Beweis herhalten, dass die klassischen Medien nicht nur “Lügen-“, sondern auch “Lückenpresse” sind?
Warum mich das ärgert? Ich bin auch für ein Medienangebot verantwortlich und “kotze” jedesmal, wenn es mal wieder heißt “die Medien”. Ich bin nicht für den Mist verantwortlich, den andere machen, sondern nur für das, was ich verantworte.
Interessant: Während bundesweit nahezu alle großen Medien über mich geradezu hergefallen sind, weil ich verantwortlich einen fiktiven Terroranschlag veröffentlicht habe, um auf massive Probleme bei der “Terrorberichterstattung” und noch viel mehr das Problem des Schutzes der Bevölkerung in Szene zu setzen, schweigt sich die bundesweite Medienlandschaft aktuell darüber aus, dass eine der 82 größten Tageszeitungen im Land gerade zum zweiten Mal gegen einen AfD-Kreisverband verloren hat. In einer Stadt, aus der eine grüne Landesministerin stammt. Und einer Stadt, in der die SPD-Gemeinderatsfraktion einen bekannten Linksextremisten durch einen öffentlichen Spendenaufruf aktiv unterstützt.
Wenn Leute noch Zweifel haben, dass es “Lügen-” und “Lückenpresse” gibt, kann man diese Sichtweise absolut belegen. Wieso berichtet nur das RNB aktuell und exklusiv? Wovor haben die anderen Medien regelrecht Angst?
Meine Meinung? Ich könnte kotzen. Aber ich muss mich wie alle Bürger der Realität stellen. Es gibt sie, diese “L-Presse”. Unter L ordne ich auch “Leider”.
Was sich Herr Dr. Welzel und andere, dazu gehört auch ein Herr Lübke oder ein ARD-Chefredakteur Dr. Kai Gniffke langsam mal hinter die Ohren schreiben sollten: Freiheit ist kein unbedingtes Gut. Wer frei sein will und Freiheit fordert, für sich und für andere, muss immer auch Verantwortung fordern.
Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung. Und verantwortlich ist nur, wer sich Fragen stellt und – oft nach sehr harter Arbeit und auch Entbehrung – Antworten geben kann. Wer Fragen stellt und keine Antworten hat, ist noch auf der Suche nach der Freiheit.
Wer keine Antworten sucht, aber maximale “Freiheit” fordert, ist niemand, der eine gesellschaftliche Wahrheit als Konsens eines gemeinschaftlichen Miteinanders als Ziel hat, sondern Extreme befördert. Die RNZ tut genau das: Sie befördert unkritisch linksextreme Haltungen und erreicht, dass sich rechte, möglicherweise auch rechtsextreme Haltungen bestätigt fühlen können. Unterm Strich heißt das für mich, dass eine Zeitung wie die RNZ gezielt und bewusst nicht das gesellschaftliche Zusammenleben im Blich hat, sondern die Spaltung.
Meiner Meinung nacht geht journalistische Verantwortung anders. Journalismus soll aufklären, nicht aufhetzen.
Eine Zeitung, die sich mit wem auch immer gemein macht, hat das Spielfeld der unabhängigen Aufklärung verlassen und macht Propaganda. Ob in Russland oder in Rhein-Neckar.
Das ist ein Politikum. Und wer das nicht kapiert oder kapieren will, gibt nur den Extremen Auftrieb.
Wer Meinungsfreiheit auf die eigene Meinung begrenzt und andere – zulässige – Meinungen verbieten lassen will, zeigt selbst Anzeigen von Extremismus.
P.S. Fragen Sie doch die Medien Ihres Vertrauens, warum nicht über diese klare juristische Niederlage der RNZ gegen die AfD Heidelberg berichtet wird. Tun Sie es. Stellen Sie Fragen, verlangen Sie Antworten.