Mannheim/Rhein-Neckar, 12. Oktober 2017. (red/pro) Sie leben nicht in Armut, sie müssen nicht um ihr Überleben kämpfen, sie werden betreut. Sie können eine Schule besuchen und eine Ausbildung machen. Die Rede ist von „unbegleiteten minderjährigen Ausländern“ (UMAs), die in Deutschland ihr Unwesen treiben. Viele sind unter 14 Jahre alt oder geben sich dafür aus. Damit sind sie strafunmündig und sie wissen, was das bedeutet. Man kann sie für Straftaten nicht verurteilen und nicht wegsperren. Für die minderjährigen Kriminellen ist Deutschland ein Beuteparadies.
Von Hardy Prothmann
In Mannheim gibt es aktuell rund 40 UMAs, die durch Straftaten polizeibekannt sind. 15 sollen unter 14 Jahre alt sein. Die enorme Zunahme an Diebstählen aus Fahrradkörben (380 seit Jahresanfang, Stand: Ende August) wird explizit überwiegend jungen Ausländern bis zum Alter von Mitte 20 Jahren zugerechnet. Viele dieser Straftaten sind nicht aufgeklärt. (Siehe unseren Bericht: „Zunehmende Zahl von minderjährigen Kriminellen beschäftigt Polizei„)
Fürsorge statt Strafe
Unbegleitete minderjährige Ausländer werden vom Staat in Obhut genommen, der die Fürsorgepflicht für diese jungen Menschen hat. Um das Kindeswohl zu schützen, greift der Staat nicht mit aller gebotenen Härte durch, sondern setzt überwiegend auf Sozialarbeit, statt auf Strafe.
Für einen Teil der UMAs ist das die Einladung für Diebstahl und Raub – ohne jede „schmerzliche“ Konsequenz. Werden sie erwischt, werden die Straftaten aufgenommen, bleiben aber ohne Folgen für die jungen Verbrecher.
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Bemerkenswert ist, was die Polizei seit einiger Zeit feststellt: Diese Straftäter werden immer frecher. Wenn sie erwischt werden, setzen sie sich immer häufiger zur Wehr und versuchen sich einer Ingewahrsamnahme zu entziehen. Ihnen droht ja keine Strafe.
11-jähriger Dieb beißt Opfer
Aktuell berichtet die Polizei:
Als er beim Diebstahl eines Geldbeutels und eines Handys aus einem Auto, das am Mittwochnachmittag kurz vor 13 Uhr im Quadrat S 3 kurzfristig geparkt war, vom 21-jährigen Eigentümer des Fahrzeuges erwischt und festgehalten wurde, versuchte sich ein 11-jähriger Junge aus dessen Umklammerung zu befreien. Er schlug und trat dabei um sich, aber selbst ein Biss in den Arm des 21-Jährigen verhalf dem jungen Marokkaner nicht zur Flucht.
Bemerkenswerte Aktivitäten von Seiten der Stadtverwaltung oder der politischen Kräfte in Mannheim können wir bis jetzt nicht feststellen – dabei handelt es sich hier um ein Thema von hoher öffentlicher Brisanz. „Ältere Semester“ erinnern sich noch an einen minderjährigen Straftäter aus dem früheren Jugoslawien, der Anfang der 90-iger Jahre die Breite Straße terrorisierte. Damals war das Stadtgespräch und der Fall würde sogar überregional bekannt. Und heute? Hält man den Ball möglichst flach.
Resozialisierung meist ausgeschlossen
Das wird sich rächen – weil diese Tätergruppe nach den uns vorliegenden Informationen als absolut asozial und nicht resozialisierbar gilt. Kriminell wurden die meisten nicht erst in Deutschland, sondern bereits in ihren Heimatländern. Sie beginnen als Handlanger, als Kuriere, als Diebe und steigern mit zunehmendem Alter ihre kriminellen „Fähigkeiten“. Irgendwann haben sie auch Waffen und werden diese einsetzen, weil sie bis dahin jeden Skrupel verloren haben. Ein normales Leben kennen sie nicht und werden es nicht führen können.
Gleichzeitig wird sich die Rivalität unter den verschiedenen Gruppen ausbilden. Dann werden Nordafrikaner gegen Schwarzafrikaner gegen Afghanen gegen Syrer und so weiter stehen und sich ihre Jagdgründe streitig machen. Gewalttätige Konflikte in ganz neuen Dimensionen sind heute schon vorprogrammiert.
Vollständig unbeeindruckt
Wie wenig beeindruckt diese jungen Schwerstkriminellen sind, zeigt sich daran, dass viele von ihnen eigentlich nicht in Mannheim sein dürften. Sie sind eigentlich woanders untergebracht, kommen aber in die Stadt, weil sie hier vernetzt sind und besser Beute machen können. Setzt man sie mit einem Ticket in den Zug in Richtung eigentliche Unterkunft, steigen sie im nächsten Bahnhof um.
Im Juli flüchtete sogar ein 14-jähriger Nordafrikaner aus einem Polizeifahrzeug, der tatsächlich nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Mannheim in den Jugendvollzug verbracht werden sollte. Im Stau auf der Autobahn bei Sinsheim trat er eine Scheibe ein und verschwand im Wald – seitdem ist er verschwunden. Ein 14-Jähriger! Wo kommt der unter? Welche Kontakte hat er?
Irgendwann werden Waffen eingesetzt
Ende August hat ein angeblich 14-Jähriger mit einem Messer Passanten bedroht, als diese ihn bei einem Diebstahl aus einem Fahrzeug ertappt hatten.
Diese Entwicklungen, vor denen wir eindringlich warnen, sind nicht theoretisch, sondern bereits heute zu belegen. Vor zwei Jahren gab es weder die hohe Zahl von Diebstählen aus Fahrradkörben, auch nicht eine vergleichbare Zahl von Diebstählen aus Fahrzeugen und schon gar keine spektakuläre Flucht aus einem Streifenwagen oder eine zunehmende Gewaltbereitschaft unter Einsatz von Waffen.
Wer glaubt, dieser „Klientel“ könne man mit herkömmlicher Sozialarbeit einen Weg zurück in die Gesellschaft weisen, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Wer die Ghettos in Tunesien, Marokko, Algerien und anderswo kennt (der Verfasser kennt sie auch aus Ägypten, dem Libanon und Indonesien), weiß, dass diese Jugendlichen eine verlorene Generation sind. Ihre Sozialisierung ist die des Verbrechens und der Gewalt. Dadurch sind sie geprägt. In den meisten Fällen ohne Aussicht auf Besserung.
Vom Dieb zum Mörder
Aus den „Kleinkriminellen“ können später auch Mörder und Terroristen werden, wie der Fall Anis Amri gezeigt hat. Der des Mordes an einer Studentin in Freiburg tatverdächtige Afghane hatte bereits in Griechenland eine junge Frau fast getötet. Ganz sicher war das nicht seine erste Straftat. Und er 13-jährige Bombenbauer irakischer Herkunft aus Ludwigshafen sitzt war nun in einer geschlossenen Jugendeinrichtung, radikalisiert hatte er sich zuvor über das Internet.
Ganz sicher versuchen viele der UMAs in Deutschland anzukommen, um hier ein normales Leben führen zu können. Wie man aber durch die Gewalttäter erkennen kann, die eigentlich als gut integriert galten, finden sich selbst unter diesen tickende Zeitbomben. Die, bei denen schon heute klar ist, dass sie nur eine einzige Karriere, die eines Verbrechers, anstreben, werden nicht mehr zu erreichen sein.
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Sie werden diese Karriere verfolgen, mehrmals einfahren, in Sozialprogramme gesteckt werden, bis sie dann irgendwann über 21 Jahre alt sind, gefasst und verurteilt und dann für länger inhaftiert werden. Bis diese Klientel vom Markt kommt, vergehen gut zehn Jahre, in denen sie ihr kriminelles Handwerk ausüben und das Sicherheitsgefühl der Menschen enorm belasten.
Daran wird eine Kameraüberwachung in Mannheim nichts ändern.
Wer meint: „Das sind doch noch Kinder“, hat recht. Es sind äußerlich Kinder, aber innerlich sind es verrohte Verbrecher, die nichts mit dem zu tun haben, was wir unter Kindern verstehen.
Man kann nur hoffen, dass es nicht zu Schwerstverletzten und Toten kommt. Davon ist aber auzugehen.
Nachtrag. Um 14:24 Uhr meldete heute die Polizei was von „Jungs“:
Drei Jungs, im Alter zwischen 11-12 und 14-15 Jahren stehen im dringenden Verdacht, am Mittwochnachmittag einer 38-jährigen Fahrradfahrerin im Ortsteil Edingen die Handtasche aus deren Fahrradkorb entwendet zu haben.
Die Frau war kurz vor 14 Uhr gerade dabei, in der Straße „Im Vogelskorb“ einen Brief in einem Briefkasten einzuwerfen, als sie deshalb kurzfristig abgelenkt war und ihre Handtasche nicht im Blick hatte. Dies nutzten die drei Jungs aus und stahlen die Tasche. Sie wurde wenig später in der Nähe des Stangenweges aufgefunden. Ein geringer Bargeldbetrag und ihr Handy waren verschwunden.
Die drei Verdächtigen beschreibt die 38-Jährige wie folgt: nordafrikanische Erscheinung, dunkler Teint, dunkles Haar, alle schwarz gekleidet. Eines der Kinder war dick, die beiden anderen waren schlank. Alle drei waren mit Fahrrädern unterwegs.
Hinweise bitte an den Polizeiposten Edingen-Neckarhausen, Tel.: 06203/892029 oder an das Polizeirevier Ladenburg, Tel.: 06203/9305-0.
Ob die Fahrräder gestohlen sind oder von einer Flüchtlingsinitiative gespendet wurden, ist nicht bekannt.
In der kommenden Woche (18. Oktober) tagt der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung. Wir sind gespannt, ob kriminelle UMAs dort auch Thema sein werden.