Mannheim, 27. Dezember 2017. (red/pol/pro) Zwei 15-Jährige wurden am Heiligabend in der Neckarstadt von vier Unbekannten überfallen. Der Vorfall muss alarmieren, denn er könnte eine Veränderung der Straßenkriminalität bedeuten und erhebliches Konfliktpotenzial in sich tragen.
Von Hardy Prothmann
Nach Angaben der Polizei verließen die beiden Jugendlichen gegen 18.30 Uhr an der Haltestelle „Alte Feuerwache“ die Straßenbahn der Linie 4 und begaben sich anschließend zum Treppenabgang in Richtung Neckarwiese. Hier stellt sich die erste Frage: Was machen zwei 15-Jährige um diese Uhrzeit dort? Spazieren gehen eher nicht. Andere Attraktionen gibt es nicht. Dahin verlaufen kann man sich eher nicht. Nach wie vor wird dort mit Drogen gehandelt. Warum die Jugendlichen den Ort aufsuchten, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht mitteilen.
Verändert sich die Straßenkriminalität?
Das Gebiet ist eigentlich „in der Hand“ von gambischen Drogenhändlern. Die Täter scheinen aber jugendliche Araber zu sein – mutmaßlich unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge (UMAs). Diese fielen bislang eher durch Diebstähle aus Fahrradkörben, Geschäften, Antanzen und Gelegenheitseinbrüchen auf. Räuberische Handlungen mit Gewalt waren bislang eher nicht zu verzeichnen.
Wir haben eine solche Veränderung aber bereits analysiert. Insbesondere durch ein Heranwachsen und damit einer größeren physischen Stärke ist eine Veränderung der Straßenkriminalität hin zu Raub mit Waffen oder durch Gewalt wahrscheinlich. Auch die Veränderung des „Jagdgebiets“ könnte eine Rolle spielen – im Winter ist das Fahrradkorbangebot nicht so üppig wie vom Frühjahr bis Herbst.
Droht ein Bandenkrieg?
Vor Ort wurden die Jugendlichen zunächst durch zwei unbekannte Jugendliche angesprochen und zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert. Als sich die beiden jedoch wehrten, schlugen und traten die Täter laut Polizei auf ihre Opfer ein. Dabei kamen zwei weitere Jugendliche hinzu. Einer dieser beiden hielt einen der 15-Jährigen fest, durchsuchte ihn und entwendete aus dessen Jackentasche einen Geldschein. Der Zweite schlug dem 15-Jährigen mit einer Musikbox gegen den Hinterkopf. Nach Mitteilung der Polizei erlitten die beiden 15-Jährigen bei dem Angriff Verletzungen an Kopf, Schulter, Hand und Gesicht. Sie wurden zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Ablauf zeigt zudem, dass offenbar gezielt Gewalt eingesetzt wird – und das am frühen Abend. Die Täter müssen sich also sehr überlegen fühlen und wenig Sorge haben, entdeckt zu werden.
Weiter könnte problematisch werden, wenn verschiedene Straftäter aufeinandertreffen. Die Gambier werden sicherlich kein Interesse haben, ihren Drogenhandel durch Räuber bedroht zu sehen. Das wiederum könnte Konflikte zwischen diesen Kriminellen hervorrufen, gemeinhin Bandenkrieg genannt.
Hinzu kommt: Typischerweise verstehen sich Araber und Schwarzafrikaner eher nicht. Araber sehen Schwarzafrikaner als minderwertig an. In arabischen Ländern ist die Ausbeutung von Schwarzafrikanern bis hin zum Sklavenhandel tatsächlich üblich. Dementsprechend sind Schwarzafrikaner auf Araber nicht gut zu sprechen.
Die vier unbekannten Täter werden wie folgt beschrieben:
Täter 1:
– ca. 160 cm groß
– ca. 13 bis 14 Jahre alt
– dunkle Haut
– schwarze Haare
– sprach Arabisch
– war bekleidet mit schwarzer Jacke, schwarzer Hose und schwarzen
Schuhen
Täter 2:
– ca. 180 cm groß
– ca. 15 bis 16 Jahre alt
– dunkle Hautfarbe
– Schwarze Haare
– sprach Arabisch
– Schwarze Nike-Jacke mit Kapuze
– Schwarze Hose
Täter 3:
– ca. 190 cm groß
– ca. 17 Jahre alt
– Schwarze Haare
– Schwarze Kappe der Marke Nike
Vom vierten Täter konnte keine Beschreibung erlangt werden.
Die Polizei hat auf Anfrage noch keine konkreten Hinweise auf die Täter. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg, Tel.: 0621/174-4444 zu melden.
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