Mannheim/Stuttgart, 20. Februar 2018. (red/pro) Eine Polizeimeldung vom Sonntag hat es in sich: Gleich drei Vorfälle mit unbegleiteten, minderjährigen Ausländern (UMA) gab es in der Nacht von Freitag auf Samstag. Ein Polizeibeamter wurde bei einer Kontrolle erheblich verletzt. Die Polizei muss sich darauf einstellen, dass es zu harten Konfrontationen kommen wird – infolge von Maßnahmen, die das Problem mit kriminellen UMAs eigentlich lösen sollte.
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Kommentar: Hardy Prothmann
Bei einer Kontrolle am Samstagmorgen kurz nach 4 Uhr wurde ein 16-jähriger Marokkaner in der Lortzingstraße angehalten. Er hatte einen Geldbeutel einstecken, den er, wie sich kurze Zeit später herausstelle, zuvor einem 27-Jährigen nach “Antanzen” entwendete. Nach Beendigung der Maßnahmen wurde er zur vorübergehenden Inobhutnahme (VION) im Benjamin-Franklin-Village untergebracht.
Gegen 6 Uhr wurde ein Mann in der Mittelstraße von einem 15-Jährigen “angetanzt”, der ihm den Geldbeutel stahl. Das Opfer bemerkte den Diebstahl und hielt den Dieb zusammen mit einer anderen Person bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der Jugendliche wurde nach Abschluss der Formalitäten an eine Einrichtung im nördlichen Landkreis Karlsruhe überstellt.
In den Informationen der Polizei verstecken sich zwei Angaben, die man nur erkennt, wenn man “im Thema ist”. Der 16-Jährige kam in VION – sprich, der ist hier noch nicht bekannt. Der 15-Jährige hat ein Aufenthaltsverbot für Mannheim, deswegen wurde er in eine Einrichtung außerhalb Mannheims verbracht.
Alarmierende Vorfälle
Dieser 15-Jährige war bereits gegen 4 Uhr zusammen mit einem 14-Jährigen kontrolliert worden. “Beide waren den Beamten als solche UMA bekannt, gegen die ein Aufenthaltsverbot für das Stadtgebiet Mannheims ausgesprochen war”, teilt die Polizei mit:
Bei der Kontrolle wehrte sich der 15-Jährige derart, dass sich einer der Beamten Schulter- und Gesichtsverletzungen zuzog. Beide Jugendlichen konnten im Schutz der Dunkelheit flüchten.
Diese Vorfälle müssen alarmieren: Offenbar lassen sich die minderjährigen Intensivtäter durch die von Stadt, Polizei und Land getroffenen Maßnahmen nicht beeindrucken. Diese Maßnahmen sind Überstellung der UMAs in die ihnen zugewiesenen Kommunen und ein Aufenthaltsverbot für Mannheim. Seit zwei Wochen werden diese Maßnahmen ergriffen – und seitdem steigt die Zahl der “Rückkehrer”.
Offenbar verfügen diese kriminellen Jugendlichen längst über Unterbringungsmöglichkeiten, denn wenn sie sich für einen Schlafplatz bei der Stadt melden, werden sie “verbracht”. Im Ergebnis heißt das: Man hat nun gar keine Kontrolle mehr, weiß nicht, wo sie sich aufhalten, sehr wohl aber, dass sie auf Beutezüge gehen.
Selbst dann noch, wenn sie bereits kontrolliert worden sind und dabei einen Beamten verletzt haben. Jeder “normale” Gauner würde erstmal Ruhe einkehren lassen, nicht diese Klientel. Sie ist offenbar zu allem bereit und damit steigt die Gefahr immens, dass irgendwann auch Messer zum Einsatz kommen. Insofern war die Zivilcourage des Opfers möglicherweise gefährlich – für Polizeibeamte ist die Situation brandgefährlich, weil sie müssen “ran an den Mann”.
Massive Widerstände
Die Zahl der Widerstände dieser Klientel nimmt rapide zu. Das hat sich bereits bei den ersten Transporten gezeigt, bei denen die Jugendlichen nur unter massivem Körpereinsatz und Handschließen transportfähig gemacht werden konnten. Sie haben kein Haus, keine Familie, kein Zukunft und kennen das harte Leben auf der Straße. Messer gehören dort zum Alltag. Mit solchen Leuten ist nicht zu spaßen. Vom Alter her sind sie Kinder, von der Lebenserfahrung her knallharte Kämpfer, die zu allem entschlossen sind, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen.
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Damit führen die Maßnahmen von Stadt, Polizei und Land möglicherweise überhaupt nicht zu einer Lösung, sondern zu einer Eskalation mit Folgen, die sich niemand wünscht: Weder, dass ein Polizeibeamter erstochen wird noch, dass ein Polizeibeamter einen Jugendlichen erschießen muss, um sein Leben oder das von anderen zu retten.
Deutlich wird auch, dass die Stadt Mannheim mit Hilfe der Polizei die Maßnahmen durchsetzt, die Gemeinden aber, die verpflichtet sind, die Delinquenten zu betreuen, dieser Pflicht offenbar überhaupt nicht nachkommen.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) muss das zur Chefsache machen und sofort lösen – denn es ist Gefahr im Verzug. Er hat die Pflicht, Sorge für seine Beamten zu tragen und für die öffentliche Sicherheit. Diese Jugendlichen – überwiegend aus Nordafrika – sind eine große Gefahr und müssen von der Straße. Ab 14 Jahre ist ein geschlossener Vollzug möglich – die meisten sind mittlerweile 14 Jahre und älter. Bei nicht strafmündigen UMAs müssen Altersgutachten bei Auffälligkeit angeordnet werden, um zu wissen, ob sie strafmündig sind oder nicht. Bei den nicht-strafmündigen muss es andere Lösungen geben.
Die jetzt getroffenen Maßnahmen reichen ganz offensichtlich nicht aus, sondern verschärfen das Problem. Denn die Jugendlichen stellen sich mit Gewaltbereitschaft drauf ein.