Mannheim, 12. Juni 2017. (red/pol/pro) Aktualisiert. Die Polizei hat aktuell ein massives Problem mit unbegleiteten, minderjährigen Ausländern (UMA). Allein im Mai gab es über 100 Diebstähle von Wertgegenständen aus Fahrradkörben. Alle Tatverdächtigen, die man festnehmen konnte, sind jung, männlich und „Flüchtling“. Was zunächst in Seckenheim und Edingen-Neckarhausen begann, hat sich nun in die Innenstadt, Jungbusch und Neckarstadt verlagert. Strafen drohen den minderjährigen Straftätern selten.
Auf Nachfrage bestätigte ein Polizeisprecher, dass die Fallzahlen sprunghaft angestiegen seien und sagt:
Wir raten dringend, in Fahrradkörben keine Taschen mit Wertsachen zu transportieren. Geldbörse, Mobiltelefon, Papiere, Schlüssel sollten in Innentaschen am Körper getragen werden.
Schwierig sei die Täteridentifizierung, da die Diebstähle häufig nicht unmittelbar bemerkt würden. Teils griffen die Täter bei stehenden oder geschobenen Fahrrädern zu, teils auch während der Fahrt. Selbst gut gesicherte Taschen stellten kein Problem für die Diebe dar. Die meisten Opfer sind Frauen, die die Diebstähle erst später bemerkten.
In dieser oder der kommenden Woche will die Polizei über ein Pressegespräch die Öffentlichkeit umfassend zur Lage informieren und den Problemhintergrund vorstellen.
Ein großes Problem ist das Alter der Täter. Teils würden diese angeben, unter 14 Jahre alt zu sein und seien damit strafunmündig. Ob das Alter stimme, lasse sich oft nicht sicher nachweisen.
Ebenfalls ein großes Problem: Viele der Tatverdächtigen sollten eigentlich gar nicht in Mannheim sein, sondern sind woanders untergebracht. Von dort reisten die jungen Männer aber wieder zurück nach Mannheim, um hier ihr Unwesen zu treiben.
Sofern man die Täter erwische, seien diese schnell wieder auf freiem Fuß. Zudem seien sie äußerst mobil.
Ausgerechnet im Jahr des Radjubiläums gibt es diesen nicht sehr feierwürdigen Fokus.
Aktualisiert, 12. Juni 16:04 Uhr. Kurz nach Veröffentlichung unseres Textes ging diese Pressemitteilung der Polizei sein:
„Einen 14-jährigen Jugendlichen nahmen Beamte des Polizeireviers Neckarstadt am frühen Freitagnachmittag fest.
Gegen 13:40 Uhr hatte der aus Nordafrika stammende junge Mann im Bereich Geibelstraße/Carl-Benz-Straße versucht, einem Postboten etwas aus dem Fahrradkorb zu stehlen. Sein Pech war allerdings, dass sein Tun nicht unbeobachtet geblieben war. Zeugen hatte das Geschehen beobachtet und nahmen die Verfolgung auf. Zwar ließ der Dieb auf der Flucht ein Portemonnaie fallen, davon ließen sich seine Verfolger aber nicht aus dem Konzept bringen. In der August-Kuhn-Straße hatten sie den jungen Mann eingeholt und gestellt. Dort trat auch die Polizei auf den Plan und sprach den 14-Jährigen an. Dieser unternahm daraufhin einen weiteren Fluchtversuch. Aber auch dieses Mal kam er lediglich bis zur Murgstraße.
Wie die ersten Ermittlungen ergaben, hatte der Postbote von dem versuchten Diebstahl gar nichts mitbekommen. Die Geldbörse, die der Halbstarke auf der Flucht fallen ließ, war zuvor einer 56-jährigen Frau gestohlen worden.
Bei seiner Durchsuchung fand die Polizei zudem noch eine geringe Menge Marihuana.
Gegen ihn wird nun wegen Diebstahls und Drogenbesitzes ermittelt.“