Viernheim/Mannheim, 09. April 2018. (pro) Seit Jahresanfang kam es zu 18 Diebstählen aus Fahrradkörben in Viernheim. Sechs Tatverdächtige, alle unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Marokko und Algerien „mit Bezug zur Unterkunft Columbusstraße“, konnten vorläufig festgenommen werden. Doch seit dem 26. Februar gab es keinen Fall mehr.
„Diebstähle aus Fahrradkörben haben wir bislang nur in der Viernheimer Innenstadt feststellen können“, sagt Christiane Kobus, Sprecherin des Polizeipräsidiums Südhessen, auf Anfrage.
Mutmaßlich sei die sehr gute Verkehrsverbindung mit der Straßenbahn nach Mannheim ausschlaggebend. Denn zum Jahresende wurde rund ein Dutzend unbegleiteter minderjähriger Ausländer (UMA), die zuvor als kriminelle Intensivtäter aufgefallen waren, in eine Unterkunft auf Benjamin-Franklin-Village in Mannheim-Käfertal verlegt.
Seit Jahresbeginn verzeichnete die Polizei sprunghaft 18 Fälle von Diebstählen aus Fahrradkörben. Sechs tatverdächtige Personen sind vorläufig festgenommen worden, die allesamt einen Bezug zu der Unterkunft in Käfertal hatten. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um UMAs aus Algerien und Marokko. In einem Fall hatte ein Täter zusätzlich ein Fahrrad gestohlen.
Der abrupte Stillstand hat mit großer Wahrscheinlichkeit mit erweiterten Maßnahmen von Stadt Mannheim und Polizeipräsidium Mannheim zu tun. Denn viele der kriminellen UMAs sind anderen Gemeinden zugewiesen und werden seit Anfang Februar konsequent in diese verbracht. Teils waren sie umgehend wieder zurück und wurden wieder verbracht – auch mit Zwangsmaßnahmen wie Festnahmen und gesicherten Transporten.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt Mannheim mit einem Hilferuf ans Innenministerium in Stuttgart gewandt, weil alle Maßnahmen der Jugendhilfe bei diesem Klientel ins Leere liefen. Nach gegenseitigen Schuldzuschreibungen kam es zu mehren Treffen und den beschlossen Maßnahmen, die offenbar zu wirken beginnen.