Rhein-Neckar, 04. Juli 2017. (red/pm) Vom Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises werden derzeit (Stichtag 1. Juli 2017) 386 junge unbegleitete Flüchtlinge betreut. Von unter 50 Personen im Juni 2015 stieg die Zahl der zu versorgenden UMA (unbegleitete minderjährige Ausländer) binnen eines Jahres auf über 350.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:
“Seit September 2016 liegt die Zahl der UMA, die im Kreis begleitet werden, konstant bei etwas unter 400. Seit Jahresbeginn gab es kaum noch Zuweisungen in den Rhein-Neckar-Kreis, da dieser konstant seine Aufnahmequoten erfüllt hat. „Für unseren Landkreis bedeutet dies, dass wenn überhaupt wohl erst ab Herbst wieder mit Zuweisungen zu rechnen ist“, sagt Sozialdezernentin Stefanie Jansen.
Die meisten UMA (148) sind 17 bzw. 18 Jahre (118) alt, nur 25 sind 14 Jahre oder jünger. Die Jugendhilfeleistungen enden allerdings nicht zwingend mit der Volljährigkeit, sondern können bis zum 21. Lebensjahr gewährt werden. Ein Großteil der jungen Flüchtlinge (318) ist in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht. 37 leben in sonstigen Einrichtungen oder mit Verwandten in der Anschlussunterbringung.
Knapp 10 Prozent in Pflegefamilien
31, also fast zehn Prozent aller UMA, konnten in Pflegefamilien vermittelt werden, was im Landesvergleich einen sehr guten Wert darstellt. Für das Kreisjugendamt ist diese Form der Unterbringung zwar mit erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden, doch dieser wird durch die hervorragende Integrationsbilanz gerechtfertigt. „Es hat sich gezeigt, dass sich die Deutschkenntnisse von UMA, die in Pflegefamilien leben, deutlich schneller und besser entwickeln“, erklärt Susanne Keppler, Leiterin des Kreisjugendamtes.
Vor diesem Hintergrund sucht das Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises nach wie vor Familien, Personen sowie Wohn- und Lebensgemeinschaften, die bereit sind, unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) bei sich aufzunehmen. Interessierte sollten offen dafür sein, sich auf andere Kulturen, Religionen, Sitten und Gebräuche sowie Essgewohnheiten einzustellen, sich mit Themen wie Fluchterfahrungen und Pubertät auseinandersetzen können und über ein freies Zimmer mit Internetzugang verfügen. Zudem sollte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den beteiligten Institutionen (Jugendamt, Ausländerbehörde, Vormund) sowie zur Teilnahme an Fortbildungen vorhanden sein.
Wer sich für ein Pflegeverhältnis interessiert oder Fragen zum Thema Pflegeeltern für UMA hat, kann sich gerne im Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises an Frau Angela Vollertsen, Telefon 06221/522-1533 wenden.”