Mannheim/Berlin, 08. März 2021. (red/hs) Wenn es hart kommt, müssen die ganz Harten übernehmen. Für das RNB übernimmt das Helle Sema, Spezialist für Gonzo-Journalismus, einer Spielart von Journalismus und Literatur. Der Spezial-Reporter hat sich schon einige Nummern geleistet, die Sie unter seinem Tag nachlesen können. Jetzt dreht er mal wieder auf. Er hat investigativ recherchiert und ein Gesprächsprotokoll aufgeschrieben. Sie werden staunen, was er in der Causa #Maskengate herausgefunden hat. Helle Sema lebt aktuell wegen des Corona-Stresses auf den Cayman Islands und arbeitet für das RNB exklusiv – wenn er mal Bock drauf hat. Aktuell berichtet er aus Baku, nachdem er zuvor in Berlin zum Spritztour-Shoppen war.
Von Helle Sema
Am Wochenende war ich zu einem Shopping-Tripp nach Berlin geflogen. Mir war einfach danach. Als ich durch die City gelaufen bin, habe ich meinen Augen nicht getraut. Nikolas Leböl, Peter Frühmaier und Helge Blau saßen zusammen in einem Café im warmen Sonnenschein der Berliner Frühlingssonne. Es hätte idyllisch wirken können, doch die Herren diskutieren aufgeregt miteinander.
Als Investigativreporter habe ich immer ein Rucksack dabei. Darin verschiedene Materialien, um mich wie der rosarote Panther, den ich sehr bewundere, an Situationen anzupassen.
Also verwandelte ich mich in einen Bettler, was in Berlin die beste Methode ist, um nicht aufzufallen. Die andere ist ein Clan-Outfit, aber das fand ich übertrieben.
Und der Smoking war unpassend für 11 Uhr morgens.
Nikolas Leböl: „Wollt Ihr mich verarschen? Ich soll einfach so mir-nicht-dir-nichts auf gut 100.000 Euro verzichten und Prügel kassieren?“
Peter Frühmaier: „Hast Du einen Knall? Den Schuss nicht gehört? Du bist fertig!“
Leböl: „Ich bin frei gewählt und nur meinem Gewissen unterworfen.“
Helge Blau: „Du hast doch keins.“
Leböl: „Auch kein-Gewissen ist ein Gewissen.“
Blau: „Hä?“
Leböl: „Das ist wir mit natürlichen und unnatürlichen Zahlen, beide gibt es.“
Frühmaier: „Was jetzt? Mathematiker geworden?“
Leböl: „Natürliche Zahlen sind die in schwarz auf meinem Konto. Unnatürliche Zahlen sind die in rot.“
Blau: „Oh mein Gott!“
Leböl: „Verarschen kann ich mich selber. In Gottes Namen – Ihr seid doch selbst durch und durch pervertiert – wollen wir mal vernünftig reden?“
Frühmaier: „Worüber?“
Leböl: „Über Gewinn und Verlust.“
Blau: „Willst Du uns erpressen?“
Leböl: „Nein. Ihr erpresst mich. Ich reagiere nur.“
Frühmaier: „Du bist so verderbt.“
Leböl: „Ich habe knapp 20 Jahre bei der CDU gelernt.“
Schweigen am Tisch.
Ich nutze die Gesprächspause und frage nach etwas Geld, weil ich hungrig bin. Einer raunzt mich an. Ich weiß nicht wer. Der Kellner, ein Grieche, steckt mir fünf Euro zu und zeigt mir den Weg. Er will keinen Ärger.
Blau: „Du zerstörst die Partei und gefährdest ihren Erfolg.“
Leböl: „Die Partei zerstört aktuell mich und gefährdet meinen Erfolg.“
Frühmaier: „So kommen wir doch nicht weiter, meine Herren!“
Leböl: „Ich will aber weiterkommen und lasse mich von Euch Saftsäcken sicherlich nicht aufhalten.“
Blau: „Wie verderbt kann man sein.“
Leböl: „Es wird immer teurer.“
Frühmaier: „Das reicht jetzt. Was ist die Vorstellung?“
Leböl: „Der Schadensersatz muss auskömmlich sein.“
Blau: „Wie bitte?“
Frühmaier: „Klappe, Blau.“
Leböl verzieht keine Miene und nippt an seinem Wasserglas. Er checkt kurz sein Smartphone. Alle schauen übereinander weg und sich an. Die Gedanken rasen. Die Smartphone-Aufnahme läuft.
Frühmaier: „Wie viel?“
Leböl: „Auskömmlich für die kommenden fünf Jahre, danach ist die Tür wieder auf.“
Frühmaier: „Blau, was können wir ihm anbieten?“
Blau: „Irgendwas weit weg. Aserbaidschan?“
Frühmaier: „Haben wir einen Deal?“
Leböl: „Hört sich ausbaufähig an. Wie geht es eigentlich Deiner Frau?“
Frühmaier lächelt gequält.
Blau: „Ok, ich habe noch einen Termin.“
Greta Bauerkarren kommt vorbei und winkt kurz. Alle winken kurz zurück und lächeln ebenfalls kurz.
Leböl: „Haben wir einen Deal?“
Frühmaier und Blau überlegen kurz, schauen sich an und nicken.
Leböl steht auf, knöpft sein knappes Sakko zu: „Danke meine Herren. Ich wusste immer, dass die CDU eine Unternehmerpartei ist, auf die man sich verlassen kann. Man sieht sich.“
Alle drei verlassen den Ort.
Anm. d. Red.: Helle Sema überschreitet Grenzen der Realität. Er ist Künstler und vermischt Realitäten mit vollständig absurden Fantasien. Sein Kredo: Glauben Sie mir kein Wort, denn wenn Sie mir glauben würden und alles wäre wahr, wäre das fürchterlich – und das wollen Sie doch nicht wirklich glauben?
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