Rhein-Neckar, 12. Oktober 2016. (red/pro) Wir wird man zum AfD-Mitglied? Das geht schneller, als man denkt. Unter AfD-Verdacht sind alle, die nicht sofort Schaum vorm Maul haben und „alles Arschlöcher“ rufen, wenn die Abkürzung AfD fällt. Woher wir das wissen? Das erleben wir seit ungefähr einem Jahr. Warum wir das erleben müssen? Weil es Leute gibt, die den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun haben, als als Gedankenpolizei das Netz abzugrasen, um mögliche Verdächtige ausfindig zu machen und zu „outen“. Diese Leute sind „bestimmte Personen“ – keine Sorge, es geht aktuell nicht um Herrn F. , sondern um Herrn W. .
Kommentar: Hardy Prothmann
Manchmal ist es Zeit für die Wahrheit. Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
Am Abend des 11. Oktober habe ich mir Luft verschafft und mal vom Leder gezogen. Der Grund: Frustüberschuss.
Der baut sich immer wieder mal auf. Wie eine Art Berufskrankheit.
Der Job als Journalist ist vielfältig, man hat mit vielen interessanten Menschen zu tun, aber auch mit den anderen. Den Besserwissern. Den Hornochsen. Den Pöblern und Kreischern. Und natürlich mit den Diffamierern. Und das sind in Summe nicht nur ein paar mehr, sondern viel mehr. Manchmal Hunderte und Tausende.
Viele Journalisten tun so, als würden sie über allem stehen. Wer so denkt, ist kein Journalist. Ich stehe auch nicht über allem. Ich bin ein Mensch und keine objektive Maschine.
Journalisten geht es im Beschimpfungszirkus nicht anders als Politikern und doch gibt es entscheidende Unterschiede. Journalisten in großen Redaktionen sind Teil einer großen Redaktion – hier verteilt sich die Last. Politiker sind Mitglieder noch größerer Organisationen, hier verteilt sich die Last noch mehr. Sie jaulen aber auch mehr – was wiederum von Journalisten der jeweiligen politischen Lager befördert wird.
Und gebt uns unsere tägliche Ladung Gift
Freie Journalisten oder kleine Redaktionen bekommen hingegen die volle Ladung ab. Die tägliche Dosis Gift gibt es von allen Seiten – je nach Themenlage. Voll in die Presse, äh Fresse.
Ich gehöre aus Sicht der Meinungswächter zu den hochverdächtigen Personen. Warum? Weil ich als Geschäftsführer von Rheinneckarblog.de Anzeigen der AfD akzeptiert habe. Als Chefredakteur habe ich diese geprüft und für zulässig befunden. So wie Anzeigen anderer demokratischer Parteien.
Ein kleines Detail am Rande – wir haben allen Parteien bis auf Kleinstparteien und Extremisten wie der NPD unsere Mediadaten zugesendet. Aktiv haben wir keine Anzeigen eingeworben. Jede Partei entscheidet selbst, ob sie bei uns werben will und durch Einnahmen unsere unabhängige Arbeit unterstützt.
Autsch. Ist Ihnen was aufgefallen? Haben Sie das Signalwort erkannt, das uns noch verdächtiger als verdächtig macht? Richtig. Wir haben „demokratisch“ geschrieben.
Wer die AfD in einem Atemzug mit anderen Parteien demokratisch nennt, dem wird sofort unterstellt, auf der „Payroll“ der AfD zu stehen. Man ist dann jemand, der die AfD „gesellschaftsfähig“ machen will. Jemand, der sie „normalisieren“ will.
Wir machen niemanden „gesellschaftsfähig“, sondern wir beschreiben, was die Gesellschaft ist. Wir sind keine Partei – für niemanden. Wir bieten Informationen an – für alle.
„Totale Transparenz“ – was wir an Parteien „verdienen“
Ich habe totale Transparenz versprochen – kommen wir also zur „Bezahlung“. Uns bezahlt niemand für unsere journalistischen Inhalte.
Das Unternehmen Rheinneckarblog.de verkauft Anzeigenplätze – zu gleichen Preisen an alle, die gerne beim Rheinneckarblog.de werben möchten, um auf Produkte oder Dienstleistungen oder auch politische Inhalte aufmerksam zu machen.
Jetzt kommt der Hammer. Von der AfD kamen insbesondere im Zuge der Landtagswahlen 2016 in Summe am meisten Umsätze im Vergleich zu den anderen Parteien rein.
Das schreiben wir hier zum ersten Mal und alle, die meinen, das Rheinneckarblog sei AfD, können jetzt gemeinsam brüllen: „WIR WUSSTEN ES SCHON IMMER!“

Der ultimative Beweis. AfD-Bundessprecherin Dr. Frauke Petry wünscht dem Regionaljournalisten Hardy Prothmann zwischenmenschlich ein paar Tage Urlaub. Der Prothmann ist damit AfD – was sonst?
Boykotte erzeugen immer Kollateralschäden
Genug gebrüllt? Ok. Direkt dahinter folgt die CDU und dann mit Abstand die SPD. Dann mit weitem Abstand die Grünen, dann Alfa und nochmals mit Abstand Die Linke und dahinter die FDP.
SPD und Grüne könnten weiter vorne liegen – aber seit AfD-Werbung zu Veranstaltungen bei uns erschienen ist, wollen SPD und Grüne nicht mehr bei uns schalten.
Wie nennt man das? Politischer Boykott nennt sich das. Man könnte auch indirekte Einflussnahme oder konzertierter Kampf gegen unabhängige Medien dazu sagen. Das Ziel ist klar – dieses „AfD-Medium“ soll „ausgetrocknet“ werden. Was ist nochmal der theoretische Unterschied zur Türkei und der „Austrocknung“ unliebsamer Medien? Diese Fragen dürfen oder müssen sich SPD und Grüne stellen.
Schnapp-Atmung vorbei? Sechs Wochen – mehr nicht
Was die beiden Parteien nicht verstehen. Sie boykottieren nicht nur uns, sondern ebenso unsere Leserschaft von 40.000 Personen pro Woche. Die ist nämlich in deren Augen genauso bäh wie wir. AfD-Pack halt.
Nur blöd, dass die SPD und die Grünen uns auch lesen – sonst wüssten sie ja nicht immer sehr schnell, was bei uns steht – und den logischen Fehler nicht erkennen. Wer von unseren Leser/innen welche politische Einstellung hat, wissen wir nicht. Das ist uns auch gleich – wir machen unser Angebot zur Meinungsbildung für alle, die sich dafür interessieren. Egal, wer das ist.
Die bis heute erzielten Einnahmen aus Werbung der Parteien – die übrigens allesamt zu reduzierten Preisen werben können – hat die betrieblichen Kosten für rund sechs Wochen bezahlt. Wären wir also allein auf diese Einnahmen angewiesen, würden wir sechs Wochen berichten und hätten 46 Wochen frei – unbezahlt.
Nein, ich mache jetzt keinen bösen Witz über mathematische oder betriebswirtschaftliche Kenntnisse der grün-roten Verschwörungstheoretiker. Es geht ja auch gar nicht um Menschen, die eher rot oder grün denken und wählen – ganz wesentlich geht es um die grün-rot aktiven politischen Akteure und da auch nicht um alle. Ein wenig beruhigend ist, dass es da auch noch einige gibt, die alle Sinne beisammen haben.
Danke für die Grüße und Wünsche, Frau Petry!
Unabhängig davon habe ich heute weit über 30, mir überwiegend unbekannte Personen für mein privates Facebook-Profil blockieren müssen – aus Notwehr gegen Widerlichkeiten.
Weil ich nicht gerne unreflektierten Quatsch auf meiner Seite lese. Schon gar nicht von Leuten, die mir schon durch die Profilbilder unsympathisch sind.
-Anzeige- |
Wie es dazu kam? Ganz einfach. Die AfD-Bundesprecherin Dr. Frauke Petry hat meinen privaten Eintrag (siehe unten) kommentiert. Mit einem Satz:
Klingt, als bräuchten Sie ein paar Tage Urlaub. VG FP
Die AfD-Bundesvorsitzende mit „Promi-Faktor“ wünscht mir, dem Regionalblogger aus der Provinz, auf meinen Frust-Ablass-Post ein paar Tage Urlaub. Verbunden mit VG, was vermutlich „Viele Grüße“ heißen soll.
Stimmt, ich könnte ein paar Tage (bezahlten) Urlaub gebrauchen bei durchschnittlich 84-Stunden-Wochen.
Ich warte noch drauf, dass jemand VG als „Völkische Grüße“ oder gar „Volkstreue Grüße“ uminterpretiert und was über Geheimcodes zwischen der Nazi-Petry und dem verhinderten Goebbels-Verschnitt Prothmann fabuliert.
Was für ein Skandal.

Herr Weisbrod kommentiert den Post von Frau Dr. Petry. Ich bin nicht mit Herrn Weisbrod per Du. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich mit ihm auf Facebook „befreundet“ war. Ich habe ihm meinen Text über mangelnde Medienkompetenz empfohlen. Er wird ihn nicht lesen und wenn, nicht verstehen.
Ich lese nicht gerne blödes Zeugs unreflektierten Quatsch auf meinem Facebook-Account
So geht das bei manchen Grünen. Die erste Schandtat ist, dass ein Journalist wie ich mit einer wie der, also Frau Dr. Petry, auf Facebook „befreundet“ sein kann. Das allein reicht schon für den Skandal und den „Beweis“. Da werden sofort „Facebook-Freundschaften“ gekündigt.
Ich wüsste gerne mal, ob Herr Weisbrod sich auch weigert, die ARD/ZDF-Haushaltsabgabe zu bezahlen, weil Frau Dr. Petry bei Anne Will oder in anderen Talks zu sehen war. Traut er sich das? Totalverweigerung bis zum Knast aus demagogischer Total-Überzeugung? Vermutlich nicht.
Der Gipfel ist aber aus Sicht eines regionalen Grünobermotzers, dass mir die Frau ein wenig Erholung wünscht. Das ist anscheinend – aus Sicht eines ideologischen Gedankenpolizisten – sowas wie der Aufruf zur allgemeinen Mobilmachung.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Kreistagsgrünen im Rhein-Neckar-Kreis (was sagt eigentlich Hans-Ulrich Sckerl zu dessen Ausfällen?) und Geschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen Verband Region Rhein-Neckar, Wilfried Weisbrod aus Walldorf, Buddy von Dr. Kai Schmitt-Eisenlohr, der bei der OB-Wahl 2015 in Wiesloch gegen den früheren Ersten Bürgermeister von Schwetzingen, Dirk Elkemann (guter Mann!), verloren hatte, dann im Frühjahr sein Landtagsmandat verloren hatte und aktuell vom Parteifreund „Mauschel“-Kretsche im Zuge der grünen Mauschel-Offensive trotz massiver Kritik zum neuen Geschäftsführer der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Baden-Württemberg International (bw-i) gemacht worden ist, kommentiert bei mir auf Facebook:
Ich habe Sie schon immer für ein wenig durchgeknallt gehalten, noch mehr als Sie meinten, bestimmte Personen in ein konkretes Visier nehmen zu müssen. Der Kontakt mit der AFD bestätigt jetzt diese Einschätzung.
„Grüne Einschätzung“ Grünes Stigma

Wilfried Weisbrod – grüner Parteisoldat, weiß „Bescheid“. Foto: Grüne Kreistag Rhein-Neckar
So geht das mit der „Einschätzung“ bei regionalen Politikern der Grünen.
Bis zu dem Posting hatten Herr Weisbrod und ich zehn gemeinsame „Freunde“ auf Facebook. Darauf habe ich in meiner Antwort an den Mann hingewiesen. Jetzt bin ich den Herrn Weisbrod als Freund los und vier weitere. Wer das war, habe ich mir nicht gemerkt. Das ist auch nicht weiter wichtig.
Eine prominente Personalie gibt es noch – die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer aus Heidelberg. Möglicherweise hat Herr Weisbrod sie noch nicht erreicht, um sie auf deren „durchgeknallten“ Facebook-„Freund“ Prothmann aufmerksam zu machen und die sofortige Entfreundung zu fordern.
„Lies nicht beim Prothmann“, klingt irgendwie historisch befremdlich.
Möglicherweise hört Frau Bauer auch nicht auf den rumstudierten Fernmeldeelektroniker Weisbrod und hat eine andere Sicht als er. Warten wir es ab.
Prothmann chattet sogar mit Petry
Um die ganze Wahrheit abzurunden, damit deutlich wird, wie „durchgeknallt“ ich bin: Ab und an telefonieren Frau Petry und ich miteinander. Ab und an chatten wir sogar miteinander.
Hier endet dann die Transparenz. Was ich als Journalist mit Frau Petry bespreche, geht ebensowenig jemanden was an, wie das für andere Kontakte gilt. Frau Petry genießt ebenso wie alle anderen beruflichen Kontakte eine vertrauliche Atmosphäre und Quellenschutz.
Und dass sie mir ein paar Tage Urlaub gewünscht hat, finde ich einfach nett und menschlich vollständig in Ordnung: „Danke Frau Dr. Petry. Ich war echt überrascht über Ihren Post.“
Es haben Freunde, Bekannte, Journalisten, Medienwissenschaftler und Leser geantwortet – aber sonst kein „bundespolitisch“ bekannter Mensch.
(Interessant: Nachdem Sie, Frau Dr. Petry, gepostet haben, haben einige andere die eigenen Posts wieder gelöscht – irgendwie reagieren nicht wenige allergisch auf Sie. Das sollten Sie nicht persönlich nehmen. Ich kann nichts für verrohte Sitten. So sind halt die Zeiten.)
Nicht mehr, nicht weniger.
Geben Sie uns Geld, damit wir berichten können – über Weisbrode und sonstige Gesellen
Und ich lasse mir und meinen Mitarbeitern grundsätzlich von keinem regionalem Weisbrod oder sonstigen Gesellen gestatten oder verbieten mit wem ich welchen Kontakt halte. Wer Journalisten vorschreiben will, mit wem diese Kontakt haben und was sie zu berichten haben, ist latent totalitär eingestellt.
Wir leben in einer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft, die rechtsstaatlich verfasst ist. Das ist die Basis für unsere Arbeit. Nichts sonst.
Soviel zur absoluten Wahrheit. Und die ist auch, dass die AfD einen Siegeszug ohne historischen Vergleich verzeichnen kann. Dafür ist nicht das Rheinneckarblog verantwortlich.
Wir berichten nur darüber, was vor sich geht. Unabhängig, überparteilich und ohne uns von irgendjemandem vereinnahmen zu lassen.
Und die Bewertung, wer „ein wenig durchgeknallt“ ist, überlassen wir gerne unserer verständigen Leserschaft.
Ich war ihm Gegensatz zu solchen Partei-Appartschiks wie ein Weisbrod noch niemals Mitglied einer Partei und werde das nie sein. Politisch wurde ich bereits als Linker, Roter, Grüner und Liberaler eingeordnet und jetzt halt AfD. Nur als CDU-ler hat mich noch niemand bezeichnet, aber auch da wurde mir eine Nähe nachgesagt. Die Farbenpalette ist also schön bunt.
Das ist die Wahrheit. Nichts als die Wahrheit und ich kann diese im Gegensatz zu anderen mit dogmatisch-ideologischen Zielen mit reinem Herzen und mit Sinn und Verstand äußern. Meine „Partei“ sind die Menschen – alle miteinander. Öffentlichkeit genannt.
P.S. Nach diesem Text können wir mit Sicherheit jede Chance auf „Wirtschaftsförderung“ durch das Land Baden-Württemberg so tief begraben, wie man tiefer gar nicht graben kann. Na und? Ich kann immer noch auf Tierpfleger oder Gärtner umsteigen. Was ganz sicher nicht passiert, ist, dass das Rheinneckarblog Teil eines Mauschel-Systems wird. Dann schließen wir lieber ab.
Wenn Sie uns und unsere kritische, ehrliche und transparente Berichterstattung unterstützen wollen, dann fördern Sie uns mit einem Beitrag.
Wir berichten grundsätzlich farbenblind.
Und wir haben grundsätzlich keine Scheu, zu berichten, was berichtet werden muss.
Spenden von AfD-Wählern sind uns genauso willkommen wie von CDU-Wählern, SPD-Wählern, Grünen-Wählern, FDP-Wählern, Die Linke-Wählern und von Nicht-Wählern. Und alle gemeinsam dürfen sich gerne überbieten.
Wir brauchen Geld, um unsere journalistische Arbeit zu finanzieren – wenn Sie wollen, dass wir aufzeigen, wie gewisse Personen und Kreise versuchen Einfluss auf unsere Pressefreiheit zu nehmen, dann unterstützen Sie uns.
Oder fragen Sie hier die Bankverbindung an.
Dokumentation. Darum ging es:

Irgendwie prophetisch: „Jeder denkt, er hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Jeder kommt mit irgendeinem Scheiß um die Ecke und meint, er könne damit irgendwas beweisen…“ Kaum geschrieben, kam der grüne Weisbrod mit seinem Scheiß um die Ecke und meinte, irgendwas beweisen zu können. Das hat er – absolut. Soll man jetzt dafür dankbar sein?
Nach Erscheinen des Artikels hat sich Herr Weisbrod nochmals per Kommentar gemeldet:

Wow!