Mannheim, 15. Dezember 2017. (red/pro) Zu einem polizeilichen Großeinsatz, bei dem letztendlich fünf Polizeibeamte zum Teil erheblich verletzt wurden, kam es am Donnerstagabend in der Mannheimer Innenstadt. Die Polizei war mit 18 Streifenwagenbesatzungen im Einsatz. Die Polizei bietet Zeugen, die den Angriff beobachtet haben, dringend um Aussagen.
Die Bilanz des Angriffs: Faustschläge aufs Auge, Prellungen durch Schläge und Tritte, Abschürfungen. Ein Beamter wurde so schwer am Bein verletzt, dass er den Dienst nicht fortsetzen konnte.
Die Angreifer sind Deutsche mit Migrationshintergrund und nach unseren Informationen allesamt bereits polizeibekannt. Nach den Festnahmen und erkennungsdienstlichen Behandlungen kamen sie gestern wieder auf freien Fuß.
Weiter gibt es nach unseren Informationen Hinweise, dass die Angreifer zum Milieu der OEG-Schläger gehören könnten. Vor dem Landgericht Mannheim wird gegen sechs Heranwachsende verhandelt, die im März 2017 einen Mann in der Linie 5 als Gruppe angegriffen und dabei erheblich verletzt haben. Wegen Tumulten der äußert aggressiv auftretenden im Gerichtssaal wird der Prozess durch ein massives Polizeiaufgebot geschützt.
Im kommenden Jahr soll voraussichtlich im zweiten Quartal die „Bodycam“ im Polizeipräsidium Mannheim eingeführt werden – zur Dokumentation von Ereignissen, aber auch präventiv als Schutz für Beamte.
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Information der Polizei:
Gegen 18:30 Uhr war eine Fußstreife des Polizeireviers Oststadt im Zuge der vorweihnachtlichen Präsenzmaßnahmen auf den Planken im Bereich des Quadrats O 7 unterwegs, als sie einer Gruppe Jugendlicher / Heranwachsender begegnete.
Sofort nach Erkennen wurden die uniformierten Ordnungshüter von den jungen Männern verbal angegangen und beleidigt. Als die Beamten sich nun aufmachten, die Identität der bis dato Unbekannten feststellen zu wollen, stießen diese weitere Beleidigungen aus, gebärdeten sich auf das Äußerste aggressiv und bedrohten die Polizisten.
Als ein Kollege per Funk Unterstützung anforderte, kam es aus der Gruppe heraus schließlich zum Angriff. Mithilfe des Schlagstocks und durch Pfeffersprayeinsatz gelang es den beiden Beamten nur mit großer Mühe, sich die Angreifer vom Leib zu halten. Doch auch nachdem weitere Streifenbesatzungen am Ereignisort eingetroffen waren, kam es zu keiner Entspannung.
Nur mit starken Kräften gelang es schließlich, die vier Personen festzunehmen. Da einer der jungen Männer keine Ausweispapiere mit sich führte, sollte er zur nahe gelegenen Oststadtwache gebracht werden. Daraufhin versuchten ein 17-Jähriger und dessen 18-jähriger Begleiter, ihren Kumpel zu befreien.
Erneut gingen sie, unterstützt von einem ebenfalls 18-Jährigen, auf die Uniformierten los. Auch ein bis dato nicht weiter in Erscheinung getretener 18-Jähriger griff nun ins Geschehen ein. Er hatte sich zwischenzeitlich einen massiven Glaskrug besorgt und warf das, noch teilweise mit Getränk gefüllte Gefäß inmitten der Menschenansammlung. Lediglich seiner Geistesgegenwart und raschen Auffassungsgabe dürfte es ein Passant zu verdanken haben, dass er rechtzeitig stehen blieb und das Glas vor ihm auf dem Boden zerschellte.
Ein weiterer Bekannter der fünf Störer griff in das Geschehen ein. Da der 18-Jährige mehrere Platzverweise nicht befolgte, wurde auch er in Gewahrsam genommen.
Die ersten Ermittlungen ergaben, dass übermäßiger Alkoholgenuss wohl kaum eine Rolle gespielt haben dürfte: Der beim Alkoholtest gepustete Spitzenwert lag bei 0,64 Promille. Auch im Polizeirevier verhielten sich die jungen Männer weiterhin äußerst provokant und aggressiv.
Vorläufige Bilanz des Einsatzes: Achtzehn Funkwagen/-streifen im Einsatz, sechs Festnahmen, fünf durch Tritte und Schläge verletzte Polizeibeamte, einer davon so schwer, dass er seinen Dienst nicht fortsetzen konnte.
Das Haus des Jugendrechts, welches die abschließende Sachbearbeitung übernommen hat, ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstands gegen Polizeibeamte, Bedrohung und Beleidigung.
Zeugen des Geschehens werden gebeten, die Polizei unter 0621/1258-0 (Polizeirevier Innenstadt) oder 0621/331-0 (Polizeirevier Oststadt) anzurufen und ihre Wahrnehmungen mitzuteilen.“
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