Rhein-Neckar/Bad Dürkheim/Ludwigshafen/Mutterstadt, 06. Januar 2017. (red/pro) Aktualisiert. In Bad Dürkheim ist am Freitagmorgen eine männliche Leiche in einem Waldstück aufgefunden worden sein, deren Identität noch nicht eindeutig feststehen soll, ebenso nicht die Todesursache. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz bestätigte auf Anfrage den Fund einer Leiche, wollte aber am späten Abend noch keine näheren Auskünfte geben. Nach unseren Informationen handelt es sich bei dem Toten um einen türkischen Unternehmer aus Ludwigshafen.
Am Freitag sollen sich in der Ditib-Moschee in Mutterstadt rund 300 Menschen versammelt haben, um der Familie zu kondolieren und gemeinsam zu beten. Für Sonntag ist wohl eine Zusammenkunft in der Ditib-Mevlana-Moschee Ludwigshafen um 12 Uhr vorgesehen. Auf der Facebook-Seite der Ditib wird der Name des Unternehmers genannt: Ismail Torun.
Nach unseren Informationen kochen zu dem Fall die Gerüchte über. Eins ist, dass der Unternehmer entführt worden sei. Seit Dienstag habe er sich nur kurz über Telefon gemeldet und eine Million Euro auftreiben wollen – möglicherweise die Lösegeldsumme. Das Geld soll übergeben worden sein. Trotzdem soll der Mann “fürchterlich” getötet worden sein. Verschiedene türkische Medien berichten bereits unter Nennung des Klarnamens mit Bild über den mutmaßlichen Kriminalfall.
Wir können aktuell nur wiedergeben, welche Gerüchte uns erreichen und bitten um verständige Einordnung. Es sind Gerüchte. Dazu gehört, dass der Mann bereits anhand seiner Zähne identifiziert worden sei. Dazu haben wir keine handfeste Belege.
Gesichert ist wohl, dass die türkische Gemeinde von einem Mord an dem Unternehmer ausgeht. Ob es sich um eine kriminelle Entführung handelt oder um eine Tat mit politischem Hintergrund, ist vollständig unklar.
Der Unternehmer soll AKP-nah, aber politisch nicht aktiv gewesen sein. Unsere Quellen machen sich große Sorgen, dass durch Gerüchte möglicherweise der schwelende Türken-Kurden-Konflikt aktiv aufbrechen könnte. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum die Behörden bislang nichts zur Sache gemeldet haben.
Das Auto des Unternehmers soll angeblich in der Industriestraße in Mannheim sichergestellt worden sein. Nach unseren bisherigen Informationen trifft das nicht zu – allerdings leistet die Polizei Mannheim wohl “Amtshilfe” für die Kollegen aus Ludwigshafen. Es scheint also einen Bezug nach Mannheim zu geben.
Bislang hat das Polizeipräsidium Rheinpfalz nicht aktiv über den Fall informiert.
Aktualisierung, 09. Januar 2017, 11:00 Uhr. Mittlerweile haben sich die Behörden zur Sache geäußert.
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