Ludwigshafen/Mutterstadt/Frankenthal, 09. Januar 2017. (red/pro) Aktualisiert. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal und die Mordkommission der Kriminaldirektion Ludwigshafen ermitteln wegen eines Gewaltverbrechens nach Auffinden einer männlichen Leiche am Freitag, 06. Januar 2017, 09.55 Uhr, bei Bad Dürkheim. Tatverdächtig sind zwei Männer und eine Frau, die verhaftet und inhaftiert wurden. Beim Opfer handelt es sich wie berichtet um einen türkischen Unternehmer.
Es gibt wohl „finanzielle Interessen“ als Tatmotiv,
sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber auf Anfrage. Der Tatverdacht gegen drei Personen lautet auf gemeinschaftlichen Mord.
Das Opfer, ein türkischer Unternehmer, wurde am Donnerstag, 05. Januar 2017, in den späten Abendstunden von Angehörigen bei der Polizei als vermisst gemeldet. Noch am Freitag wurde der Leichnam des 49-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankenthal obduziert. Die Obduktion ergab, dass der 49-Jährige aus Mutterstadt gewaltsam getötet wurde. Nach unseren Informationen wurde der Mann stranguliert. Der Leichnam wurde mittlerweile in die Türkei überführt und soll dort heute beigesetzt werden.
Im Zuge der Ermittlungen wurden am Freitag und Samstag zwei Männer (49 und 37 Jahre alt) sowie eine 42-jährige Frau festgenommen, die dringend tatverdächtig sind. Teils stammen die Personen aus der Region, teils nicht. Alle sind türkischer Abstammung. Ein Zugriff soll in Frankenthal erfolgt sein.
Die Tatverdächtigen wurden noch am Wochenende dem Haftrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankenthal wurden Untersuchungshaftbefehle erlassen. Die drei Tatverdächtigen kamen in Justizvollzugsanstalten. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft liegt noch kein Geständnis vor, die Personen hätten „teilweise Angaben“ gemacht.
Nach bislang unbestätigten Gerüchten soll das Opfer entführt worden sein, um eine Million Euro zu erpressen. Ein Geldbetrag in erheblicher Höhe soll übergeben worden sein – dazu äußert sich die Staatsanwaltschaft aber nicht näher. Ob es weitere Tatverdächtige gibt, teilten die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründe nicht mit. Ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist, wurde nicht mitgeteilt. Auch nicht, ob das Opfer vor dessen Tod möglicherweise misshandelt worden ist. Zutreffend ist, dass die Familie das Opfer am vergangenen Donnerstagabend als vermisst gemeldet hat. Zwischen Tatverdächtigen und Opfer soll es keine Vorbeziehung geben.
Die Ermittlungsbehörden teilen weiter mit, dass nach dem bisherigen Erkenntnisstand die Beschuldigten möglicherweise für ein Tötungsdelikt zum Nachteil eines 64-jährigen Mannes, der am 26. November 2016 leblos in der Nähe des Willersinn- Freibads in Ludwigshafen aufgefunden wurde, in Frage kommen. Es soll „Ähnlichkeiten“ bei den Tathergängen geben. Auf Nachfrage bestätigte Herr Ströber, dass der schnelle Ermittlungserfolg zum aktuellen Mordfall auch auf Vorermittlungen zum Mord an dem 64-Jährigen basierte.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben. Zeugenhinweise werden von der Kriminalpolizei Ludwigshafen, Tel. 0621/963-2773 oder per Email zkiludwigshafen@polizei.rlp.de entgegengenommen Das vertrauliche Telefon der Polizei ist ebenfalls geschaltet: 0621/564400.
Anm. d. Red.: Wir hatte am Wochenende zunächst exklusiv über den Mord an dem türkischen Unternehmer berichtet – allerdings auf Basis von Gerüchten, die wir nur sehr bedingt prüfen konnten (siehe verlinkte Artikel unten). Eine solche Berichterstattung muss sehr vorsichtig erfolgen und ist von uns entsprechend gekennzeichnet worden. Im wesentlichen wurden unsere Inhalte nun offiziell bestätigt. Wir hatten gestern auch die Verhaftung berichtet – allerdings von vier Personen. Tatsächlich sind es aktuell drei.