Rhein-Neckar/Ludwigshafen/Frankenhal, 08. Januar 2016. (red/pro) Heute Mittag fand in Ludwigshafen/Industriestraße an der Ditib-Mevlana-Moschee das Totengebet für den Unternehmer Ismail Torun statt – es sollen rund 2.000 Menschen teilgenommen haben. Die Leiche des 49-Jährigen soll am Freitagmorgen in einem Waldstück bei Bad Dürkheim entdeckt worden sein. Angeblich soll der Unternehmer Mordopfer von Entführern geworden sein. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich erst am Montag zur Sache äußern.
Wenn es zutrifft, dass beim heutigen Totengebet sich die Leiche im aufgebahrten Sarg befunden hat und diese am Nachmittag in die Türkei überführt wird, hat die Gerichtsmedizin die Autopsie des Leichnams vollständig durchgeführt – damit muss die Todesursache eindeutig festgestellt sein. Ein islamisches Totengebet wird nach rituellem Brauch kurz vor Beerdigung des Leichnams abgehalten.
Die Polizei soll die Zusammenkunft mit rund zwei Dutzend Beamten wegen der Vielzahl der Personen abgesichert haben. Eine „Auflösung“ der Veranstaltung durch die Polizei, wie gerüchteweise gestreut, hat definitiv nicht stattgefunden, wie uns die Polizei bestätigt hat.
Wir hatten aus dem Umfeld des Unternehmers erfahren, dass Herr Torun am Dienstag entführt worden sein soll. Angeblich wurde eine Lösegeldsumme von einer Million Euro gefordert, die der Unternehmen per Telefon bei Bekannten zu sammeln versucht haben soll. Angeblich sei das Geld auch übergeben worden. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass es bislang keinerlei offizielle Bestätigung dafür gibt – die Ermittlungsbehörden haben uns gegenüber nur den Fund einer männlichen Leiche bestätigt.
Angeblich sollen vier Personen im Zusammenhang mit dem Tod von Herrn Torun verhaftet worden sein. Die Polizei wollte uns diese Information nicht bestätigen und verweist auf Montag. Dann wollen sich Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Frankenthal äußern.
Nach unseren Recherchen galt der dreifache Familienvater als sehr beliebt und erfolgreich. Er führte in Ludwigshafen die Torun Group GmbH mit rund 200 Mitarbeitern. Das Unternehmen besteht neben einer Verwaltungsgesellschaft aus verschiedenen weiteren GmbHs unter anderem im Bereich, Handel, Bau, Isoliertechnik und Automotive. Es gibt vielfältige Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei. Das Unternehmen wirbt offen dafür, das Verhältnis von Türkei und Deutschland mit positiv gestalten zu wollen.
Herr Torun betätigte sich zudem als Sponsor im Bereich Sportvereine und war ein früher Vorstand der Ditib-Moschee. Moscheen sind meist als Vereine organisiert, da sie wie Freikirchen überwiegend anders als die meisten christlichen Kirchen keine Körperschaften des öffentlichen Rechts sind.
Anm. d. Red.: Wir bemühen uns immer, für Sie Informationen auf ihre Korrektheit zu prüfen. Dies stößt teils an Grenzen, die wir nicht beeinflussen können. Da innerhalb der türkischen Gemeinde sehr offensiv zum Tod des Unternehmers über soziale Netzwerke kommentiert wird, informieren wir über „Gerüchte“ und die feststehenden Tatsachen.