Mannheim/Rhein-Neckar, 21. Juli 2016. (red/pro/ms) Seit Dienstag geht das Polizeipräsidium Mannheim in einer groß angelegten, landesweiten Aktion gegen Drogenhändler vor. Insgesamt liegen 41 Haftbefehle vor. Diese richten sich gegen Personen, die im dringenden Verdacht stehen, schwerpunktmäßig an der Neckarpromenade und in der Mannheimer Innenstadt mit Betäubungsmitteln Handel betrieben zu haben.
Unter Federführung des Polizeipräsidiums Mannheim ist ein empfindlicher Schlag gegen die Drogenhändlerszene, insbesondere im Raum Nordbaden, gelungen. Die Ermittlungen der Einsatzgruppe Rauschgift richteten sich überwiegend gegen Asylbewerber. Die Haftbefehle wurden an verschiedenen Standorten vollstreckt, ganz überwiegend in Asylunterkünften.
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Im Hemsbach kam es beim Zugriff zu einem tragischen Zwischenfall: Als die Polizei das Zimmer eines Tatverdächtigen betrat, sprang eine dort ebenfalls anwesende Person aus dem Fenster und stürzte acht Meter tief. Der Grund dafür ist noch unklar, da diese Person nicht im Fokus der Polizei stand. Der 33-jährige Mann zog sich schwere Knochenbrüche zu, aber keine inneren Verletzungen. Er schwebt nicht in Lebensgefahr, teilt die Polizei mit.
Das Polizeipräsidium Mannheim wird beim Zugriff durch das Polizeipräsidium Einsatz (Göppingen/Bruchsal) mit speziell für derartige Einsätze trainierten Beamten unterstützt. Am Dienstag erfolgte der erste Großangriff mit rund 200 Einsatzkräften. Heute stand unter anderem eine Unterkunft des Landratsamts (vorläufige Unterbringung), das Hotel Atlanta im Schwetzinger Gewerbegebiet, im Fokus. Hier sollten drei Haftbefehle vollstreckt, was nur in zwei Fällen gelang – eine Person war nicht anzufinden.
Aktualisierung, 11:43 Uhr
Insgesamt waren im Rahmen der Aktion rund 300 Einsatzkräfte beteiligt. Das Polizeipräsidium Mannheim erhielt dabei Unterstützung durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Einsatz.
Wie die Pressestelle des Mannheimheimer Präsidiums mitteilt, habe sich die großangelegte Durchsuchungs- und Festnahmeaktionen gegen Personen gerichtet, die im dringenden Tatverdacht stehen, schwerpunktmäßig an der Neckarpromenade und in der Mannheimer Innenstadt mit Betäubungsmitteln Handel betrieben zu haben.
Insgesamt wurden am Dienstag und Donnerstag 21 Wohnobjekte in Mannheim, Heidelberg, dem Rhein-Neckar-Kreis und weiteren Städten in Baden-Württemberg durchsucht.Durch langwierige offene und verdeckte Ermittlungen, die schon seit Februar andauern, konnten insgesamt 107 Tatverdächtige aus Gambia, Tunesien, Algerien, Albanien, Polen und Deutschland ermittelt werden.
Durch die Staatsanwaltschaft Mannheim wurden zwischenzeitlich 41 Haftbefehle und 50 Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Elf Tatverdächtige sind bereits im Vorfeld verhaftet worden, wie die Polizei mitteilt. Bei den Durchsuchungsaktionen konnten am Dienstag 16 und am Donnerstag sechs weitere Haftbefehle vollstreckt werden.
Die Maßnahme verlief insgesamt planmäßig und wird als voller Erfolg gewertet. Die verhafteten Tatverdächtigen wurden in Mannheim dem Haftrichter vorgeführt und in der Justizvollzuganstalt Mannheim inhaftiert.
Nach Abschluss der Aktion am Donnerstag sind weitere abgestimmte Maßnahmen des Polizeipräsidiums Mannheim und der Stadt Mannheim geplant. Personen, die beim Drogenkonsum oder -verkauf festgestellt werden, müssen mit Platzverweisen und einem drei-monatigen Aufenthaltsverbot für die Neckarwiese, den alten Meßplatz sowie Teile der westlichen und östlichen Unterstadt rechnen. Die Kontrolle und Umsetzung wurde insbesondere der BAO Neckartor („Besondere Aufbauorganisation“) übertragen.
Hinweis: Lesen Sie zum Thema: ‚Nordbaden – Paradies für Drogenhändler‘
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