Heidelberg/Rhein-Neckar, 07. Februar 2018. (red/pol/pro) Am frühen Mittwochmorgen kam es an der Ecke Grasweg/Speyerer Straße aus bislang unbekannten Gründen zu einer Auseinandersetzung unter Flüchtlingen, die kurz nach Mitternacht begann. Fünf Personen wurden verletzt. Die Polizei konnte nur vier von „viel mehr“ Tatverdächtigen feststellen.
Die Konflikte zwischen Zugewanderten im Patrick Henry Village nehmen nach unseren Informationen wieder zu. Der Grund dürfte sein, dass ethnische wie rassistische Spannungen zwischen Personen aus verschiedenen Ländern herrschen. Araber und Schwarzafrikaner beispielsweise verstehen sich ähnlich schlecht wie Afghanen und Syrer. Hinzu kommt, dass es für eine nicht unbeträchtliche Zahl von Personen keine Bleibeperspektive gibt. Zugewanderte mit einer aussichtslosen Bleibeperspektive sollen nicht mehr auf die Kreise verteilt werden, sondern in zentralen Unterkünften verbleiben.
In der Nacht auf Mittwoch trafen nach Information der Polizei eine größere Anzahl von Somaliern auf eine Gruppe von Türken, Algeriern und Tunesiern. Diese Auseinandersetzung zog sich schließlich bis zur Pforte des Patrick-Henry-Village und auch in den Bereich des Kirchheimer Friedhofes hin:
Dabei gingen die Kontrahenten mit Stöcken, Bettgestellleisten und Flaschen aufeinander los. Einem Tunesier wurde in dessen Verlauf Bargeld und ein Handy geraubt,
teilte Polizeisprecher Norbert Schätzle mit. Wie die Stöcke und Bettgestellleisten aus der Unterbringung durch das bewachte Tor gelangt sind, sei unklar: „Vielleicht wurden die irgendwo über den Zaun geworfen und dann aufgenommen“, mutmaßt der Polizeibeamte.
Als der Sicherheitsdienst an der Pforte eingegriffen habe, hätten die Somalier die Pforte regelrecht „gestürmt“. Dabei wurde ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes verletzt und musste anschließend in einer Klinik behandelt werden.
Bei Eintreffen aller zur Verfügung stehender Polizeistreifen verschiedener Reviere, nach unseren Informationen mindestens fünf, hätten sich alle Beteiligte an der Auseinandersetzung bereits zerstreut. Einige der Somalier verschwanden in einem Gebäude des Ankunftszentrums. Dieses Gebäude wurde von den Beamten umstellt und anschließend gezielt durchsucht.
Dabei wurde auch ein Somalier vorläufig festgenommen, der den Raub begangen haben soll. Die Beute wurde bei ihm jedoch nicht aufgefunden.
Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und der Körperverletzungen in mehreren Fällen sowie wegen Verdachts des Raubes. Fünf Personen wurden verletzt, darunter kein Somalier.
Im Fokus der Ermittlungen stehen derzeit vier namentlich bekannte Somalier. Über die weiteren Beteiligten an der Auseinandersetzung sowie über deren Hintergründe liegen noch keine Erkenntnisse vor. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
Das Ankunftszentrum in Heidelberg auf Patrick Henry Village soll nach Plänen des Innenministers Thomas Strobl auf die Coleman Barracks im Norden von Mannheim verlegt werden. Dort sollen Kapazitäten für bis zu 3.500 Personen geschaffen werden. In Heidelberg sind aktuell rund 1.500 Personen untergebracht.
Wie jetzt bekannt wurde, plant die rheinland-pfälzische Landesregierung den Ausbau der Kurpfalz-Kaserne in Speyer. Aktuell sind dort 600 Personen untergebracht, künftig sollen es 1.125 sein.
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