Rhein-Neckar, 27. Dezember 2016. (red/pro) Unter dem Eindruck der Silvesternacht 2015/2016 wird die Polizei sich beim kommenden Jahreswechsel nicht “überraschen” lassen. Die Einsatzkräfte werden an den typischen Feierörtlichkeiten deutlich präsent sein. In Mannheim und Heidelberg werden die Kräfte um 50 Prozent gegenüber bisherigen Silvesternächten aufgestockt. Möglicherweise gibt es auch Verkehrsmaßnahmen.
Wir werden deutlich präsent und für alle ansprechbar sein,
sagt Polizeisprecher Heiko Kranz auf Nachfrage. In Mannheim hat man vor allem die Neckarbrücke und den Wasserturm im Blick, im Heidelberg wird die Sonderwache auf dem Bismarckplatz besetzt sein. Was 50 Prozent mehr Beamte in konkreten Zahlen ausmacht, will die Polizei aus einsatztaktischen Gründen nicht verraten.
Nach den massiven Übergriffen in der vergangenen Silvesternacht ist erstes Ziel, die Sicherheit im öffentlichen Raum klar zu beherrschen. “Köln” ist das Synonym für massivste Übergriffe, sexuelle Belästigungen und hundertfachen Raub und Diebstahl. Dabei gerät in Vergessenheit, dass es in vielen deutschen Großstädten zu deutlichen Übergriffen gekommen ist.
Die Polizei wird insbesondere an junge Ausländer Handzettel in mehreren Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch) verteilen – mit Hinweisen zum richtigen Verhalten bei “Brauchtumsfeierlichkeiten” und allgemeinen Hinweisen wie diesen:
Die Polizei greift auch in Konfliktsituationen ein. Es ist in Deutschland strafbar, Konflikte gewaltsam untereinander zu lösen. Die von der Polizei getroffenen Maßnahmen erfolgen aufgrund gesetzlicher Vorgaben und sind nicht verhandelbar.
Gleichzeitig gilt der Appell an alle, sich frühzeitig an Polizeibeamte zu wenden, wenn man sich unwohl fühlt oder um die Sicherheit fürchtet.
Die Polizei wird zwar auch Einsatzkräfte in zivil auf den Straßen haben, aber überwiegend mit uniformierten Beamten in den Einsatz gehen:
Die Menschen sollen sehen, dass wir da sind,
sagt Herr Kranz. Außerdem werden beide Einsatzzüge im Dienst sein – diese Beamten unterscheiden sich von den normalen Streifenbeamten auch durch die Einsatzkleidung, die deutlich martialischer wirkt und schon optisch deutlich macht, dass man durchgreift, wenn es nötig sein sollte. Am Paradeplatz in Mannheim ist der Sicherheitscontainer von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst besetzt.
Im Präsidiumsbereich werden die sonstigen Feierorte von den Revieren abgedeckt, die ebenfalls personell verstärkt werden. Auch in Ludwigshafen wird sich das Präsidium vor allem in Ludwigshafen und Speyer deutlich sichtbar aufstellen.
Möglicherweise gibt es auch Maßnahmen im Straßenverkehr – nach unseren Informationen sind keine massiven Sperren geplant, es kann aber zum Absperren von Straßen durch Streifenwagen kommen, wenn die Lage es erforderlich machen sollte.
In den größeren Bahnhöfen wird sich die dort zuständige Bundespolizei ebenfalls mit verstärkten Kräften aufstellen – das gilt auch in den Zügen.
Insgesamt rät die Polizei, sich vernünftig zu verhalten. Vor allem, was den Umgang mit Feuerwerkskörpern angeht. Mit Sicherheit wird die Polizei bei vorsätzlichem Missbrauch entsprechend durchgreifen.
Feiernde tragen außerdem ihre eigene Verantwortung. Wertgegenstände wie Mobiltelefone und Geldbörsen sollten sicher in inneren, möglichst verschließbaren Taschen aufbewahrt werden.
Fremden, die einem zu nahe kommen wollen, kann man signalisieren, dass dies nicht erwünscht ist. Insbesondere das “Antanzen” wird häufig genutzt, um Diebstähle zu begehen. Wer Leute beobachtet, die sich entsprechend verhalten, sollte die Polizei darauf aufmerksam machen.