Mannheim, 03. Juni 2015. (red/ms) Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Jede funktionsfähige Wirtschaft braucht gut ausgebildete Arbeitskräfte, gleichzeitig müssen für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander verbindende Werte vermittelt werden. Wie wollen die Top-Oberbürgermeisterkandidaten die Mannheimer Schullandschaft in den kommenden Jahren gestalten? Und wo setzen sie ihre Schwerpunkte?
Von Minh Schredle
Die Bildungspolitik wird vornehmlich auf Landesebene festgelegt: Hier werden Lehrpläne erarbeitet, hier wird bestimmt, wie viele Jahre Kinder an Gymnasien verbringen und welche Anforderungen sie im Abitur erfüllen müssen, hier fallen die Entscheidungen über Grundsätzliches.
Allerdings haben Städte und Kommunen einige Freiheiten, wie sie die Vorgaben des Kultusministeriums umsetzen – und das ist ein bedeutendes Thema im Oberbürgermeisterwahlkampf: Wo sollen Ganztagsschulen eingerichtet werden? Sind Gemeinschaftsschulen sinnvoll? Wie sollten Kinder gefördert werden?
Top-Thema Bildung |
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Der frühere Bildungsbürgermeister spricht in seinem Wahlprogramm davon, dass alle seine Anstrengungen darauf ausgelegt seien, Bildungsgerechtigkeit in Mannheim zu verwirklichen:
Um Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, brauche es individuelle Konzepte und Förderungsmöglichkeiten für die einzelnen Schüler – das umfasse auch Sprachkurse für Kinder mit Migrationshintergrund. Man habe in den vergangenen acht Jahren den Anteil der Kinder, die bei ihrer Einschulung hier noch Förderbedarf hatten, von 28 Prozent auf 14 Prozent halbieren können und wolle diesen Weg konsequent weiter gehen. Zu anstehenden Sanierungen heißt es im Wahlprogramm:
Jede Schule in Mannheim solle in Zukunft die Chance zum Abitur bieten, damit sie von den Kindern als mehr als nur ein „Abstellgleis“ wahrgenommen wird – ein klares Plädoyer für die Gemeinschaftsschule |
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Christopher Probst will sich für den zügigen Ausbau der Ganztagsschule einsetzen. In seinem Wahlprogramm schreibt er:
Doch stünden derzeit nur etwa 80 Millionen Euro für alle Sanierungsarbeiten in Mannheim bereit. Alleine die Kosten für die Sanierung oder den Neubau der Geschwister-Scholl-Schulen würden aber auf 50 Millionen Euro geschätzt. Daher fordere er:
Außerdem solle laut Herrn Probst die Sprachförderung ausgebaut werden und auch Erwachsenen müsse man Angebote schaffen, die nicht an den finanziellen Gegebenheiten scheitern.
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Auch Peter Rosenberger befürwortet die Ganztagsschule, insbesondere in den „sozial schwächeren Stadtteilen“ müsse hier das Angebot ausgeweitet und verbessert werden. Zudem plant er, an Kitas und Grundschulen einen Sprachführerschein einzuführen, der zum Ziel haben soll, dass kein Mannheimer Kind mehr eine solche Einrichtung verlässt, ohne die deutsche Sprache zu beherrschen.Nicht nur für Kinder, sondern für alle Mannheimer seien fundierte Sprachkenntnisse essenziell – daher bräuchten alle Bedürftigen hier eine Förderung, wenn nötig, sogar kostenlos:
Herr Rosenberger will die Mannheimer Schullandschaft außerdem zu einem Vorreiter in Sachen Digitalisierung entwickeln und Förderprogramme für E-Tafeln, Tablets und W-Lan an Schulen auf den Weg bringen. An jeder Mannheimer Schule will Herr Rosenberger mindestens einen Schulsozialarbeiter als Ansprechpartner – selbst dann, wenn es dafür keine Förderung durch das Bundesland gibt. |
Anm. d. Red.: Dieser Bericht ist Teil einer Serie, in der wir die verschiedenen Positionen der Kandidaten vorstellen. Bis zur Wahl am 14. Juni veröffentlichen wir zu den TOP-Themen eine Artikelreihe, die sich mit den Unterschiedenen und Gemeinsamkeiten in den Wahlprogrammen befassen und die Sie allesamt unter dem Schlagwort „Wahlkampfpositionen“ finden können werden. Die aufgeführte Reihenfolge der Kandidaten entspricht keiner Präferenz, sondern erfolgt nach dem Alphabet.
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