Mannheim, 24. September 2017. (red/pro) Der CDU-Kandidat Nikolas Löbel (31) hat trotz herber Verluste für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis 275 Mannheim nach dem vorläufigen Endergebnis gewonnen. Sein Gegenspieler Stefan Rebmann (55, SPD) verliert nach dem schlechten Ergebnis der SPD insgesamt vermutlich sein Mandat. Die AfD erhält 12,5 Prozent der Erststimmen und bleibt damit deutlich hinter dem Landtagswahlergebnis im Mannheimer Norden zurück.
Von Hardy Prothmann
Es war über weite Teile des Abends nach 18:00 Uhr ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD um das Direktmandat. Natürlich nicht wirklich, denn das Rennen war schon vorbei. Die Wähler/innen hatten gewählt und es musste noch ausgezählt werden.
Nikolas Löbel (CDU) tritt als Gewinner des Direktmandats die Nachfolge von Dr. Egon Jüttner an. Mit 29,3 Prozent setzt er sich gegen Stefan Rebmann mit 27,9 Prozent nach dem vorläufigen Endergebnis durch. Im Gegensatz zu Herrn Rebmann musste er gewinnen, weil er keinen Listenplatz hatte. Für Herrn Rebmann bedeutet das Wahlergebnis, dass er mit ziemlicher Sicherheit durch das schlechte Abschneiden der SPD trotz Listenplatz sein Mandat verliert.
Der Grünen-Kandidat Dr. Gerhard Schick legt mit 13,1 Prozent (2013: 12,2 Prozent) leicht zu. Auch Die Linke-Kandidatin Gökay Akbulut verbessert mit 7,4 Prozent (2013: 6,6 Prozent) das Ergebnis bei den Erststimmen.
Florian Kußmann (FDP) legt auch zu und kommt auf 6,9 Prozent (2013: 2,8 Prozent). Der AfD-Kandidat Robert Schmidt erreicht 12,5 Prozent – viele hatten für die AfD deutlich mehr erwartet.
(Hinweis: Alle vorläufigen Zahlen finden Sie in unserer Übersicht.)
Wir werden in den kommenden Tagen das Ergebnis für Sie in gewohnter Qualität analysieren. Fest steht: Vor allem CDU und SPD sind die Verlierer der Wahl, auch, wenn beide Parteien im Bund weiterhin die größten Fraktionen stellen.
In Mannheim gab es eine Besonderheit: Hier versucht der bisherige Bundestagsabgeordnete Dr. Jüttner seinen Nachfolger massiv zu beschädigen. Dies hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit zusätzlich negativ auf das Ergebnis für die CDU ausgewirkt und der SPD Vorteile verschafft, die unterm Strich aber nicht zählen.
Das Direktmandat hat Nikolas Löbel, über die Listenplätze werden Dr. Schick und Frau Akbulut in den Bundestag ziehen. Damit gibt es drei Bundestagsabgeordnete für Mannheim.
Das Ergebnis ist für die SPD in der früher „roten Stadt“ Mannheim verheerend. Bei der Landtagswahl 2016 verlor der Kandidat Dr. Stefan Fulst-Blei das letzte Direktmandat im Mannheimer Norden an die AfD (Rüdiger Klos). Herr Fulst-Blei konnte aber über die Zweitauszählung ein Mandat gewinnen. Nun ist auch das Bundestagsmandat weg, das historisch ganz überwiegend an die SPD ging. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) gewann erst im zweiten Wahlgang erneut die Wahl gegen den CDU-Konkurrenten Peter Rosenberger. Im Gemeinderat hat die SPD 13 Sitze, die CDU 12.
Wir gratulieren Nikolas Löbel zum Gewinn des Direktmandats, insbesondere, weil er im Gegensatz zu anderen einen fairen Wahlkampf geführt hat.
Anm. d. Red.: Alle bisherigen und künftigen Artikel zur Bundestagswahl 2017 finden Sie hier.