Mannheim/Hamburg, 12. März 2019. (red/pro) Die Fortoon Development GmbH hat heute in einer Pressemitteilung erstmals Stellung zum Ankauf der Baufelder IV und V auf Turley bezogen. Demnach habe man die Pläne für das Gebiet verändert und plane nun statt “hochpreisiger Eigenheime” den Bau von rund 300 Mietwohnungen. Die MWSP bezeichnet ein anonymes Zitat im Mannheimer Morgen zum Thema als “objektiv falsch”.
Peter Zillmann, einer der Geschäftsführer von Fortoon Development, wird zitiert: „Wir halten an unserem Plan fest: Noch im vierten Quartal 2019 wollen wir mit dem Bau beginnen. Wir freuen uns auf die Aufgabe, ein lebendiges und modernes Quartier für Mannheim und insbesondere für die künftigen Bewohner zu schaffen. Bei unserem Projekt ist uns der enge Austausch mit Behörden und Politik besonders wichtig, da wir das Quartier zu einem starken Stück Mannheim machen wollen.“
Fortoon hatte die Baufelder IV und V gemeinsam mit weiteren Anteilseignern vom bisherigen Inhaber, der Tom Bock Group, im Spätjahr 2018 erworben. Ursprünglich sei der Bau von hochwertigen Luxus-Eigentumswohnungen und Stadthäusern mit Wohnflächen von bis zu 279 Quadratmetern vorgesehen gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Planung wurde grundlegend verändert. „Wir planen den Bau von rund 300 Mietwohnungen“, sagte Zillmann. „Die Mehrheit von ihnen sind Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen, ideal für Studenten, ältere Menschen, Alleinerziehende und junge Familien. Unser Ziel ist es, dass so ein lebenswertes Stadtviertel für Mannheim entsteht.“
Schaffung von “bezahlbarem Wohnraum” werde geprüft

Konversionsfläche Turley – ab Herbst sollen die Bagger rollen.
Das Baufeld IV habe eine Fläche von 11.902 Quadratmetern. Das Baufeld V habe eine Grundstücksfläche von 10.231 Quadratmetern. Damit korrigiert das Unternehmen Angaben des Mannheimer Morgen, der von rund 13.000 Quadratmeter berichtet hatte. Das RNB hatte von rund 21.000 Quadratmetern berichtet, konkret seien es 22.133 Quadratmeter.
Fortoon stellt fest, dass der Bebauungsplan für die beiden Felder des Turley-Areals rechtskräftig sei. Fortoon prüfe aktuell die Möglichkeit für die Schaffung zusätzlicher Sozialwohnungen durch eine Anpassung des Bebauungsplans. Bei einer solchen Anpassung käme auch die Sozialquote von 30 Prozent der Stadt Mannheim für die zusätzlich geschaffenen Wohnungen zum Tragen. „Zu unserem Gesamtvorhaben streben wir einen engen Austausch mit der zuständigen Baubehörde sowie mit der lokalen Politik an“, teilt Herr Zillmann laut Pressemitteilung mit.
MWSP bezeichnet anonymes Zitat als “objektiv falsch”
Gestern veröffentlichte die städtische Tochter MWSP, zuständig für die Entwicklung der Konversionsflächen, mit, dass deren Aufsichtsrat in der Sitzung vom 10. Dezember 2018 über den Verkauf der Flächen von Tom Bock an Fortoon und andere informiert worden war. Eine Berichterstattung des Mannheimer Morgens, der “aus Kreisen des Aufsichtsrats” zitierte, dass dieser Verkauf nicht zur Sprache kam, bezeichnet die MWSP als objektiv falsch.
Unter dem Tagesordnungspunkt 3 „ Bericht der Geschäftsführung“ sei der Verkauf der Baufelder IV und V behandelt und der Aufsichtsrat darüber informiert worden, dass nach Kenntnis der Geschäftsführung ein Verkauf stattgefunden habe. Als Erwerber wurde damals die Firma Fortoon aus Hamburg angegeben. Mitgeteilt worden sei ferner, dass die Tom Bock Group wohl weiter mit 15 Prozent an der Grundstücksgesellschaft beteiligt sei.
Aufsichtsrat im wesentlichen informiert
Auch Gerüchte über einen weit höheren Kaufpreis, die aber nicht bestätigt werden konnten, seien erwähnt worden. Ebenso wurde über die Frage der Wirksamkeit einer Wertschöpfungsklausel, eine Veränderungssperre und die Einschätzungen zur Gesamtentwicklung im Bestand der Tom Bock Group gehörenden Gebäude diskutiert: “Insgesamt handelte es sich um eine 32 Minuten dauernde Diskussion”, teilte die MWSP mit.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, habe zum Ende der Sitzung den Wunsch des Aufsichtsrats an die Geschäftsführung formuliert, die Bewohner zu den Themen Verkauf der beiden Baufelder, Tiefgarage und Umbau des Casinos zu informieren. Die sei, so die MWSP, leider nicht in der gewünschten Geschwindigkeit passiert – “aufgrund interner Umstrukturierungen sei die Nachbarschaftsinformation „Turley News“ im Januar und Februar nicht erschienen”.
Die angebliche Aussage eines anonym zitierten Aufsichtsratsmitglieds im Mannheimer Morgen vom 7. März 2019 im Artikel „Turley – und die biegsamen Worte“: „Nein, da wurde gar nichts besprochen, und wir wurden auch nicht informiert; auch nicht in Sitzungen vorher“ ist damit objektiv falsch.
Alle Aufsichtsräte erklärten laut MWSP in der Aufsichtsratssitzung vom 11. März, eine solche Aussage nicht getroffen zu haben. Gemäß § 15 Abs. 7 des Gesellschaftsvertrags der MWSP sind die kommunalen Mitglieder des Aufsichtsrates gegenüber den Mitgliedern des Gemeinderates von ihrer Schweigepflicht entbunden. Es müssedabei gewährleistet sein, dass bei der Berichterstattung die Vertraulichkeit gewahrt bleibe.