Mannheim, 11. September 2017. (ANZEIGE) Nikolas Löbel ist CDU-Direktkandidat für den Wahlkreis Mannheim. Er ist nicht über die „Liste“ abgesichert, sondern muss den Wahlkreis direkt gewinnen, um als Bundestagsabgeordneter in Berlin für die Stadt wirken zu können.
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Von Lennart Christ
Er ist nachdenklich. Wenn man ihn so in seinem Auto sitzen sieht, auf der Fahrt von Termin zu Termin, dann spürt man, da sitzt ein anderer Nikolas Löbel am Steuer als noch vor einigen Jahren.
Es ist Wahlkampf. Noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl. Und Nikolas Löbel kämpft. Er muss das Direktmandat in Mannheim gewinnen, sonst war`s das mit dem Traum vom Einzug in den Bundestag. Er hat selbst Anfang des Jahres auf eine Absicherung auf der Landesliste der CDU verzichtet.
Ich will direkt von den Mannheimern gewählt werden. Direkt oder gar nicht,
sagt er. Und er kämpft in einem schwierigen Umfeld. Mannheim ist eigentlich eine SPD-Hochburg. Doch auch die SPD musste in Mannheim schon Federn lassen. Sein Vorgänger im Amt als Bundestagsabgeordneter Prof. Dr. Egon Jüttner konnte das Direktmandat schon zwei Mal gewinnen. Daran muss sich Nikolas Löbel messen lassen. Und er ist sich dieser Situation durchaus bewusst.
Den Druck spürt man schon. Ich muss gewinnen. Ich weiß, dass viele darauf schauen, ob wir als CDU in Mannheim unter meiner Führung eine solch wichtige Wahl gewinnen können,
sagt er selbst. Aber mit Druck kann er umgehen. Er musste schon einige schwierige Situationen in seinem Leben meistern. Im Studium, im Beruf oder im Privaten. Als er den Kreisvorsitz der CDU in Mannheim übernahm, wusste er wohl, dass er sich auf ein Abenteuer einlassen würde.
Die CDU in Mannheim ist eine lebendige Partei. Wir haben uns in der Vergangenheit nicht immer mit Ruhm bekleckert. Aber die junge Generation hat aus den Fehlern von früher gelernt. Wir streiten nicht untereinander, sondern miteinander für die Sache. Bei allem was wir tun, geht es um Mannheim,
so Löbel.
Mannheimer zu sein ist ein Lebensgefühl
Dass er im Wahlkampf betont „aus Mannheim für Mannheim“ zu sein, scheint die Mitbewerber etwas zu nerven. Erst kürzlich warf ihm ein Mitbewerber auf einer Podiumsdiskussion vor, es sei provinziell, ständig zu betonen, man sei Mannheimer. Löbels Antwort:
Mannheimer zu sein, ist ein Lebensgefühl. Ich bin dieser Stadt stark verbunden. Ich will nicht für irgendeinen Wahlkreis in den Deutschen Bundestag, sondern nur für Mannheim. Das ist eben der Unterschied zu den anderen.
Und er hat dabei nicht ganz Unrecht. Löbel ist tatsächlich der präsenteste und bekannteste Bewerber im Kandidatenfeld. Seit acht Jahren im Gemeinderat, in zahlreichen Vereinen aktiv, kennt man den 31-Jährigen.
Nicht jeder mag mich. Denn ich habe gerne eine Meinung und die vertrete ich dann auch. Aber die Leute wissen, dass Sie in mir einen engagierten Kämpfer in der Sache haben.
Prominente Unterstützung durch Eishockeystar Jochen Hecht
Unterstützung bekommt der CDU-Kandidat nicht nur aus der eigenen Partei. Der Stadtrat Roland Weiß sagt über Löbel, dieser habe einige sehr positive Eigenschaften:
Er ist engagiert, bürgernah, zuverlässig und unheimlich fleißig. Deshalb wähle ich bei dieser Bundestagswahl das erste Mal mit Erststimme CDU,
sagt Weiß. Das sitzt. Denn Roland Weiß ist gerade im Mannheimer Norden eine Nummer. Hier hat Weiß der SPD schon einige Stimmen bei der OB-Wahl im Jahr 2015 abgerungen. Eine solche Unterstützung kann dem CDU-Kandidaten nur Recht sein.
Auch der Mannheimer Eishockey-Star Jochen Hecht zählt zu den prominenten Unterstützern von Löbel:
Nikolas ist ein sympathischer, engagierter und cooler Typ. Locker im Umgang, aber verbindlich in seinen Aussagen,
sagt Hecht. Und was meint Löbel selbst zu all dem Lob?
Ich freue mich über die Unterstützung. Ich mache Politik so wie ich bin. Und wenn meine Arbeit als gut empfunden wird, freut mich das natürlich.
In diesen Tagen geht es von Haustür zu Haustür. Tausende Haustürbesuche hat er mit seinem Team der Jungen Union schon gemacht. Abends stehen Podiumsdiskussionen an. Mit seiner Sommeraktion „Grill den Löbel“ hat er für ziemlich viel Aufmerksamkeit gesorgt.
Ich wollte einfach mal was Neues ausprobieren. Direkt mit den Leuten ins Gespräch kommen. Was gibt es da Besseres als eine Grillparty im Sommer?,
fragt er. Fast 30 Stück hat er in diesem Sommer besucht. Ein bisschen Ärger gab es um seine unabgestimmte Werbung für eine bekannte Mannheimer Brauerei.
Ich hätte mal sehen wollen, wie ich kritisiert worden wäre, hätte ich ein Fernsehbier mit aufs Plakat genommen. Aber die Leute haben mir selbst immer wieder gesagt: Gibt es keine wichtigeren Themen? Wir finden es toll, dass Sie so bürgernah sind. Also war die Idee wohl gar nicht so schlecht,
meint er.
Frieden, Freiheit und Wohlstand für alle
Um welche Themen es in diesem Wahlkampf gehe, fragen wir ihn.
Es geht darum, dass wir weiter in Frieden und Freiheit leben und auf der Erfolgsspur bleiben, auf der wir sind,
antwortet er. Klingt etwas pathetisch. Aber er legt gleich nach:
Wir brauchen auch in den nächsten Jahren ein gesundes Wirtschaftswachstum. Wir wollen gute Arbeit für alle, von der man gut leben kann. Dazu müssen wir den Wandel in Wirtschaft, die Digitalisierung, vorantreiben. Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen. Quoten oder Verbote helfen da nicht,
sagt er in Anspielung auf den Dieselskandal. „Wir brauchen mehr Polizei für mehr Sicherheit“, sagt er.
Der kleine Paul will Polizist werden – Löbel sagt: „Wir brauchen mehr Polizei“
So steht es auch auf einem seiner vielen Großplakate in der Stadt. Dort lässt er sich mit einem kleinen Polizisten abbilden.
Die Idee war, Kinder ihren Berufswunsch darstellen zu lassen. Der kleine Paul (der Name wurde geändert) will Polizist werden und ich will, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Denn wir brauchen mehr Polizei und dafür bilden wir gerade so viele neue Polizisten aus wie noch nie. 15.000 zusätzliche Polizisten in Bund und Ländern wollen wir als CDU,
sprudelt es aus ihm heraus. „Ob so ein Wahlkampf anstrengend sei“ wollen wir zum Schluss noch wissen.
Und wie. Viele Leute unterschätzen, was das bedeutet. Seit meiner Nominierung im Sommer 2016 bin ich tagtäglich unterwegs. Bis vor vier Wochen habe ich noch ganz normal gearbeitet, so nebenher quasi. Jetzt sind wir von morgens bis abends unterwegs. Nachts gehen wir noch Plakate aufhängen, denn auch das gehört zu einem Wahlkampf dazu,
sagt er. Hat man da jeden Tag Lust auf Wahlkampf?
Wir haben ein Ziel. Und dafür kämpfen wir. Die Energie dafür hole ich mir bei meiner Familie und meinen Freunden. Die geben Kraft, Halt und Motivation. Das treibt mich an,
sagt er als er aus dem Auto springt zum nächsten Termin.