Mannheim, 28. Juli 2015. (red/cb) Am vergangenen Samstag hatten Mannheimer Bürger und Bügerinnen zum ersten Mal die Möglichkeit die ehemalige US-Kaserne Spinelli zu begehen. Mit “Sport auf Spinelli” startete die Veranstaltungsreihe “Spinelli Erleben” der “Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH” (BUGA23). Rund 15 Vereine und Gruppierungen aus der näheren Umgebung präsentierten verschiedene Sportarten, wie Bogenschießen, Slacklining und Longboard fahren. Außerdem hatten die Besucher zum ersten Möglichkeit, das gesamte Gelände der Konversionsfläche zu besichtigen. Eine Bundesgartenschau ist dabei allerdings noch schwer vorstellbar.
Von Carolin Beez
Insgesamt vier Veranstaltungen wird die Bundesgartenschaugesellschaft in diesem Jahr auf dem Spinelli veranstalten und damit Themengebiete abdecken, die im Hinblick auf die BUGA im Jahr 2023 eine Rolle spielen werden. Sport sei ein wichtiger Bestandteil der Bundesgartenschau und, gerade im Hinblick auf den Grünzug Nord-Ost, ein immer wieder besprochenes Thema, erklärt Tobias Dünkel von BUGA23.
Auf welche Weise man das Gelände nutzen könnte, sollte die Veranstaltung am letzten Samstag deutlich machen. Rund 15 Vereine und Gruppierungen aus der näheren Umgebung stellten verschiedene Sportarten vor und animierten die Besucher zum Mitmachen.
Das Ziel war es, dass die Besucher das Gelände kennen lernen und sich dabei mit einem Thema beschäftigen, das auch in Zukunft eine Rolle spielen wird.
sagt Herr Dünkel weiter.
Trostloser Anblick
Der erste Blick, den man dann aber auf die Veranstaltung werfen konnte, als man durch das Eingangstor auf das Gelände kam, wirkte recht trostlos. Aus dem Boden ragte kniehoch das Unkraut, riesige leere Gebäude, wie in einer Geisterstadt und zu allem Überfluss zeigten sich am Himmel tiefgraue Wolken und der Wind pfiff den Besuchern unangenehm um die Ohren. Um sich hier eine BUGA vorzustellen braucht es noch viel Fantasie.
Was der Veranstaltung eindeutig fehlte, waren Hilfestellungen zur Orientierung. Denn außer einigen Plakaten auf denen das Bühnenprogramm oder der Name des jeweiligen Vereins stand, gab es keinerlei Erläuterungen zum Programm, den Veranstaltern und dem Gelände. In der Einladung zu “Spinelli Erleben” wurde lediglich von den Präsentationen und Aktionen der verschiedenen Sportvereine gesprochen. Wann man aber bei einer solchen Aktion teilnehmen kann wurde ausgelassen.
Keine Informationen, wenig Programm
Und auch vor Ort gab es keinerlei Informationen zum Programmablauf oder zum Rahmenprogramm der Veranstalter – was letztlich daran lag, dass es überhaupt keines gab. Nicht einmal Wegweiser oder eine Karte wurden auf dem Gelände angebracht, was bei den Besuchern ein Verwirrung hervorrief. Vieles davon sei dem Wetter geschuldet gewesen, erklärt Herr Dünkel:
Wir hätten gern mehr Präsenz gezeigt und über die Planungen der Bundesgartenschau berichtet, allerdings mussten wir das Wetter beachten und so auf Stellwände und ein großes Zelt für unseren Stand verzichten.
Unter Anderem sollten durch verschiedene grafische Darstellungen die Ergebnisse aus dem Ideenwettbewerben zum Grünzug Nord-Ost vorgestellt werden. Danach liegen den Planern inzwischen zwei Entwürfe vor, über die im Oktober entschieden werden soll. In einem Entwurf sei zum Beispiel auf Spinelli einen Skatepark vorgesehen sowie ein “Dirtland” für Mountainbiker. Bei den Besuchern am vergangenen Samstag dürfte die Resonanz dazu durchaus positiv sein, denn die Angebote zum Long- und Skateboard sowie BMX und Mountainbike fahren waren hier besonders beliebt.
Aktionen zum Mitmachen und Zuschauen
Für Anfänger jeden Alters gab es über den Tag hinweg mehrere Workshops und Möglichkeiten das Gelände in geführten Touren auf den Boards zu erkunden. Für erfahrene Skater gab es dagegen die Möglichkeit sich kostenlos Bretter, Schützer und Helme auszuleihen und nach Herzenslust zu skaten und ihre Tricks und Sprünge in einer großen Halle auf dem Gelände zu präsentieren.
Wir haben versucht die Ideen aus dem Wettbewerb mit in den Tag zu verarbeiten und konnten so einen Raum besonders für Jugendliche schaffen, den sie sonst nicht unbedingt haben,
sagt Tobias Dünkel. Letztlich fanden die Besucher also trotz aller Verwirrungen den Weg zu den einzelnen Vereinen und konnten sich neben dem Skaten auch im Bogenschießen und auf der Slagline versuchen oder auch nur zuschauen, wenn die Mitglieder vom BMCC, dem Mannheimer Mountainbike Verein, über Rampen sprangen und Saltos schlugen.
Viel Potenzial zu nutzen
Um einen Überblick über das gesamte Gelände zubekommen und sich ein Bild davon zu machen, wo genau die BUGA23 stattfinden wird, gab es die Möglichkeit, das gesamte Gelände der Konversionsfläche auf eigene Faust zu erkunden. Dabei bekam man einen ersten Eindruck von dem weitläufigen Gelände und den weiten freien Flächen, die hier entstehen werden. Und die Flächen sind echt groß.
Denn auch, wenn man sich eine Bundesgartenschau auf dem verwilderten Gelände mit den vielen Häusern und Hallen bisher nur sehr schwer vorstellen konnte, so zeigt sich doch, dass durch die Weitläufigkeit und den großen Platz eine ganze Menge Potenzial in Spinelli steckt, das bei der BUGA23 genutzt werden kann.