Mannheim, 27. Oktober 2015. (red/hmb) Die Band Glasperlenspiel, bestehend aus Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg, tourt momentan mit ihrem neuen Album „Tag X“ durch Deutschland. Ihr Lied „Geiles Leben“ hält sich auf Platz zwei der Deutschen Charts – aber man kennt die Band durch zahlreiche andere Lieder, die häufig im Radio gespielt werden. Glasperlenspiel begeisterte am Freitag, den 23. Oktober, im Capitol Jung und Alt mit ihrem deutschen Elektropop.
Von Hannah-Marie Beck
Hier müssen wir noch mal hin – nach Monnem!
Für die Sängerin Carolin Niemczyk stand das wohl schon 2013 fest, als die Band zum ersten Mal hier im Capitol auftrat. Verständlich – denn das alte, ehemalige Kino hat sein ganz eigenes, traumhaftes Ambiente, das perfekt zu Glasperlenspiel passt.
Den Durchbruch erlebte die Band (Stockach, Landkreis Konstanz) bereits 2011 mit ihrem ersten Album „Beweg dich mit mir“ und produzierte daraufhin zahlreiche, erfolgreiche Lieder wie „Echt“, „Nie vergessen“ und „Ich bin Ich“.
Das neue Album „Tag X“ ist wieder ein großer Erfolg: Das Lied „Geiles Leben“ bleibt ein Dauerbrenner und hält sich auf Platz zwei der Deutschen Charts.
Trotz Nachtwandel haben sich an diesem Abend Fans jeder Altersgruppe im Capitol eingefunden – es ist nicht sehr voll, aber auch nicht zu leer – eigentlich genau richtig.
Auf den Sitzplätzen sind nur vereinzelt Konzertbesucher – wenn Glasperlenspiel auftritt, dann wollen die meisten abgehen und nicht sitzen bleiben.
Partystimmung bereits bei der Vorband
Pünktlich um 20:00 Uhr beginnt die Vorband „Kuult“. Erst kurz vor dem Konzerttermin, am 16. Oktober, erschien ihr Debütalbum „Mit Worten“. Die drei Jungs sind großartig und machen bereits richtig gute Stimmung.
Nach einer halben Stunde hören sie leider schon wieder auf und helfen dann selbst beim Ab- und Umbauen.
Ihre Lieder spielen noch während der halben Stunde, in der alle auf Glasperlenspiel warten, Dauerschleife in meinem Kopf.
Kein bisschen abgehoben
Ich leg’s drauf an, der erste ist der schwerste Schritt – es ist hart, wenn man auf fremde Erde tritt.
Mit dem Opener „Wölfe“ eröffnet Glasperlenspiel auch das Konzert am Freitagabend – ein großartiges Lied, mit dem das Duo direkt sein ganzes Können beweisen kann.
Auf der Bühne werden die beiden noch durch eine Band unterstützt und klingen dadurch deutlich rockiger. Tatsächlich gefallen mir die Songs live noch besser, als die Studio-Aufnahmen.
Die Band wirkt kein bisschen abgehoben – Carolin Niemczyk ist nicht nur eine großartige Sängerin, sondern wirkt an diesem Abend auch unglaublich sympathisch:
„Meine Lieben“, nennt sie die Zuschauer immer wieder – Glasperlenspiel scheint viel mehr als nur eine Band zu sein, die oben auf der Bühne steht und ihre Musik macht.
Es wirkt, als würden die beiden jeden ihrer Zuhörer zu schätzen wissen: Zum Abschluss machen sie noch ein Foto mit dem Publikum. Von jedem Konzert machen sie wohl ein solches Bild und kleben diese dann zur Erinnerung in ein Fotoalbum.
Carolin Niemczyk baut unglaublich schnell Kontakt zu den Menschen auf und man fühlt sich, als würde man die Band schon ewig kennen – als wäre man schon lange befreundet.
Das kommt auch daher, dass die Sängerin viel im Kontakt mit den Zuhörern ist: Sie erzählt zahlreiche Geschichten, wie ihr die Ideen zu den Songs kamen.
Der Titelsong „Tag X“ beschreibt zum Beispiel einen Tag, von dem man weiß, dass er vieles verändern wird – zum Guten oder zum Schlechten ist noch unklar.
Glasperlenspiel hat im Kalender den Tag der Veröffentlichung des neuen Albums mit einem roten X markiert, denn bis dahin wussten sie nicht, wie die Fans das neue Album finden – ob das, was das Duo monatelang im Studio produziert hat, auch gut ankommt. Die Besucher des Capitols waren an diesem Abend auf jeden Fall durchweg begeistert.
Knappe zwei Stunden spielt die Band und baut dabei das Publikum immer wieder als Chor ein:
Sind den auch ein paar Singvögelchen unter euch?
fragt Carolin Niemczyk. Und tatsächlich singen die Zuschauer an diesem Abend nahezu genauso viel, wie die Sängerin. Die Texte der zahlreichen bekannten Lieder, die häufig im Radio laufen, sind eingängig und viele kennen sie bereits in- und auswendig.