Rhein-Neckar, 19. April 2021. (red/pro) Seit über einem Jahr beherrscht die Corona-Krise alles. Menschen sterben an oder mit Corona, Existenzen werden vernichtet, es herrschen Angst und Panik. Befeuert von einer Politik, die sich völlig unfähig zeigt und Medien, die dem alten Motto folgen: “Bad News are Good News”. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Oder doch?
Von Hardy Prothmann
Das Corona-Virus darf nicht sterben. Denn täte es das, wäre bewiesen, dass es zu besiegen ist. Doch dann stellte sich die unangenehme Frage, warum das so lange dauerte und wer dafür verantwortlich ist.
Um Ihnen die ganze Wahrheit unverblümt gleich vorab mitzuteilen: Es ist natürlich Quatsch, dass das Corona-Virus nicht sterben darf und das wird es auch nicht. Was nicht lebt, kann auch nicht sterben.
Ich habe bereits vor einem Jahr einen Text verfasst: “Es wird keine Zeit nach Corona geben“. Das war im März 2020 – zu einem Zeitpunkt, als Politiker und Medienvertreter über die Zeit “nach Corona” fabulierten.
Zu einer Zeit, als alle Hoffnungen auf Impfstoffen lagen und man so einen Bisschen Lockdown machte. Tatsache ist: Corona bleibt und wird weiter fröhlich vor sich hinmutieren. Und jeden Tag kann ein neues, bislang unbekanntes Virus in die Fußstapfen von Corona treten.
Virale Dauerkrise dauert mindestens noch ein Jahr
Die virale Dauerkrise, in der wir uns seit über einem Jahr befinden, ist noch lange nicht zu Ende. Erst sollten Impfstoffe die Krise heilen, dann kam das Impfchaos. Jetzt wird nach und nach immer deutlicher, dass es mit einem kleinen Pieks nicht getan ist, sondern vermutlich mindestens jährlich gepiekst werden muss, weil das mit der weitgehenden Immunität sonst nicht so klappt. Nebenwirkungen eingeschlossen.
Was eigentlich jedem klar ist, aber immer noch zu wenig thematisiert wird, sind die nervösen Begleiterscheinungen der viralen Infektion der Gesellschaft: Mit Corona entwickelt sich die große Depression der Gesellschaft – nicht überall auf der Welt, aber in Deutschland sehr wohl. Auch darüber habe ich bereits vor einem Jahr geschrieben: “Wenn-dann-sonst – die ganz harten Phasen kommen noch“.
Die allergrößte Gefahr ist nicht der mühselige Kampf gegen das Virus, der völlig falsch geführt wird, sondern die große Depression, die daraus folgt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und genau das ist gerade im Gange.
Wer unsere freiheitlichen Grundrechte derart schleift, wie das Länder- und Bundesregierung unaufhörlich tun, muss sich nicht wundern, wenn irgendwann das Vertrauen und die Hoffnung in den Rechtsstaat völlig verbraucht ist.
Eigens Versagen – aber die Bevölkerung ist schuldig
Das Perfide ist, dass diese skrupellosen Gestalten den Bürgerinnen und Bürgern eine “Schuld” in die Schuhe schieben wollen, während sie eine Fehlentscheidung nach der anderen treffen. Tatsache ist, dass es in der Menschheitsgeschichten drei Szenarien gibt, die “fürchterlich” sind und bei denen “Freiheitsrechte” nichts wert sind: Naturkatastrophen, Kriege und Pandemien. Das sollte allseits bekannt sein.
Auch diesen Text habe ich vor einem Jahr geschrieben: “Es wird sein, was nicht sein darf“. Darin geht es unter anderem um ein Krisenszenario des Robert-Koch-Instituts (RKI), das Ende 2012 vorgelegt worden ist und eine Art “Blaupause” für das ist, was seit einem Jahr Menschen tötet, Existenzen vernichtet und Unmengen an Geld verbrennt: Ein Sars-Virus breitet sich aus.
Die Wahrheit, über die in großen Medien so gut wie nichts zu lesen ist: Das ist das historische Versagen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und aller Personen, die sich um Bevölkerungsschutz kümmern mussten, aber alles, wirklich alles unterlassen haben, um sich auf eine wie auch immer geartete Pandemie vorzubereiten.
Ich erinnere nur an die demaskierende Entwicklung der Maskenpflicht: Erst hieß es, die bringen nichts und seien eher schädlich, dann musste man “Alltagsmasken” tragen, jetzt medizinische oder FFP-Masken oder ähnliche. Doch wie man die Masken tatsächlich sicher handhabt und dass sie nach jedem Auf- und Absetzen eigentlich in den Abfalleimer gehören, wird nicht thematisiert. Und vor allem nicht das eigentliche Thema: Es standen zunächst viel zu wenige Masken zur Verfügung, dann wurden für Millionen Euro unbrauchbare Masken geordert, dann zu völlig überhöhten Preisen angeboten. Und alle zucken mit den Schultern?
Dasselbe gilt für medizinische Schutzausrüstung und die intensivmedizinische Versorgung im Krankheitsfall, aber vor allem dem Schutz vor einer Ansteckung. Und die Liste der Dinge, die allesamt unterirdisch schlecht gelaufen sind, ist lang, ob Wirtschaftshilfen, Fernunterricht oder “Corona-App”. Es ist eine sehr lange Liste des politischen wie auch medialen Versagens.
Aktuell soll nun eine Inzidenz von 150 zu “harten Maßnahmen” führen und ab 165 zu Schulschließungen führen. Man erinnere sich: Andere meinten das bereits ab 30 höchste Gefahr drohe, ab 50 seien die meisten Gesundheitsämter nicht mehr in der Lage, Infektionsketten nachzuverfolgen. Mittlerweile fordern viele Experten, dass die Inzidenz alleine nicht aussagekräftig ist, sondern mit anderen Parametern wie Krankenhausauslastung und auch soziodemografischen Daten in Verbindung gebracht wird, um Entscheidungen zu treffen. Ein hoher Inzidenzwert, der auf Cluster in Flüchtlingsunterkünften oder Schulen zurückgeht, stellt eine völlig andere Situation dar, als wenn es Altenheime oder Krankenhäuser mit vulnerablen Gruppen trifft.
Angst wird planvoll geschürt
Eine Ausgangssperre soll die Mobilität der Menschen verringern, um Kontakte zu reduzieren. Aerosol-Forscher hingegen behaupten, dass die Gefahr einer Ansteckung fast ausschließlich in geschlossenen Räumen besteht, während an der frischen Luft keine Gefahr droht.
Das passt zum “Angst-Papier“, über das RNB im Dezember 2020 berichtet hat und das in den meisten Medien nicht thematisiert wurde. Eine seitenlange Anleitung, wie Angst und Schrecken die Bevölkerung devot machen sollen. Aus dem Bundesinnenministerium.
Zunächst galt eine strikte Impfpriorisierung, Wirkstoffe durften nur pauschal nach Altersgrenzen angewendet werden, dann wurde das alles wieder verändert. Das Tübinger Unternehmen Curevac sollte laut dem Investor Dietmar Hopp, Milliardär und SAP-Gründer, ab Herbst 2020 einen Wirkstoff bereitstellen – es gibt immer noch keine Zulassung. Während andere Länder wie Dänemark Astrazeneca wieder vom Markt genommen haben, wird es in Deutschland weiter verspritzt – warum? Weil die Dänen beim Impfen deutlich besser waren und man die Pandemie dort besser im Griff hat.
15 Monate Krise – welche Erfolge gibt es?
Wir sind, wenn man die Krise ab Februar 2020 beginnen lässt, im 15 Monat der Krise. Und es herrscht immer noch Hü und Hott, Auf und Zu, Härter und Lockerer – teils im Wochen, teils im Tagesrhythmus. Jedes Land hat andere Regeln, teils nur im Detail, aber wer sich morgens ins Auto setzt, um von Mannheim nach Berlin zu fahren, kann eine Vielzahl von Ordnungswidrigkeiten begehen, die zwei Tage später keine mehr sind oder erst werden.
Gerichte kassieren regelmäßig ganze Verordnungen oder Teile davon – Stichwort “Verhältnismäßigkeit”. Und alles zum Virus geht “viral” – befeuert von Medien, die weitgehend analysefrei jede “News” in die Welt hinausposaunen oder diese auch nur ansatzweise einzuordnen.
Der lautstarke Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer wird geliebt und gehasst. Dieses Schicksal teilt er also auch mit anderen. Aber: Immerhin ist es ihm mit der Ärztin Lisa Federle gelungen, durch eine umfassende Teststrategie den Handel wieder öffnen zu können. Aktuell liegt die Inzidenz um 80, also der Hälfte des Schnitts im Südwesten.
Währenddessen werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen sich Menschen trotz Doppelimpfung infizieren. Das war zu erwarten, die Frage ist, wie die Krankheitsverläufe sind. Genauso wie Meldungen, dass auch Personen mittleren Alters schwere Verläufe zeigen. Auch das ist zu erwarten, die Frage ist: Wie viele sind es? Auch Kinder können an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben – es bleibt aber eine Alterserkrankung. Nach wie vor zeigen die allermeisten Infizierten keine Symptome oder nur leichte. Nach wie vor gab es bis heute immer ausreichend Kapazitäten an Intensivbetten – auch wenn einzelne Häuser wie in Ludwigshafen belegt sind. Dann muss man das halt anders managen. Mir ist kein Patient bekannt, der, weil er nicht ins Ludwigshafener Krankenhaus konnte, verstorben wäre.
Und da ist noch “Longcovid”, was viele Medien immer wieder hochleben lassen. Was wissen die über die “Langzeitfolgen” einer Krankheit, die gerade mal etwas älter als ein Jahr ist? Wenig bis nichts? Und sprechen wir von “LongQuerschnitt” oder “LongKrebs”? Eine Querschnittslähmung ist “langzeitlich”, nämlich dauerhaft. Viele Krebserkrankungen brauchen lange, bis man sie hoffentlich geheilt hat – die Langzeitfolgen sind häufig immens, bleibende Schäden müssen einkalkuliert werden.
Viele offene Fragen
Demnächst kommen wieder die Erntehelfer – gibt es hier schon Konzepte oder spielen sich die gleichen Abläufe mit großen Infektionsausbrüchen wie im vergangenen Jahr ab? Bereitet man sich darauf vor, dass es über den Sommer vermutlich wieder runtergeht mit den Infektionen, weil das Virus UV-Strahlung gar nicht mag, sondern in Sekunden kaputt geht (sterben geht ja nicht), was man dann ab Herbst vorhat? Sollten Intensivbetten fehlen, warum baut man deren Zahl nicht schon längst aus? Was hat sich bei der “Digitalisierung” getan? Wie geht man mit der bereits anlaufenden Pleitewelle um?
Ich könnte jetzt viele Fragen stellen. Die wichtigste: Was hat man bis jetzt für die Zukunft gelernt? Und weiter: Was davon umgesetzt?
Eins ist sicher und daran ist unsere Gesellschaft schon lange vor Covid erkrankt: Es fehlt im Land bei gewissen Leuten an Disziplin und der Bereitschaft für die Gemeinschaft selbst zurückzustecken.
Die Leute, die meinen, es ginge nicht in Ordnung, ihre Grundrechte und damit ihre Freiheiten einzuschränken haben Recht. Aber: Zu jeder Freiheit gehört auch Verantwortung. Und Grundrechte stehen nicht für sich alleine im Grundgesetz, sondern immer in Beziehung mit anderen Rechten und Gesetzen. Ein Beispiel: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Steht da so, Artikel 1 GG. Wenn das absolut gelten würde, dürfte man niemanden in den Knast schicken, denn einsperren ist ein deutlicher Verlust von Würde.
Wenige verdienen sich eine goldene Nase – viele verlieren. Weltweit
Was schon längst niemanden mehr interessiert, wenn es überhaupt man interessiert hat, sind die Zustände in anderen Ländern und die Folgen der Corona-Krise. Die sind in Deutschland schon deutlich, teils hart, teils existenzvernichtend, aber in vielen afrikanischen, südamerikanischen und asiatischen Ländern werden diese Folgen enorme Schäden verursachen.
Wie gut, dass Wahlkampf ist – da braucht man da nicht hinschauen und sich keine Gedanken machen.
Soviel ist heute schon sicher und das kann ich voraussagen wie andere Entwicklungen in den oben verlinkten Artikeln und werde wieder richtig liegen: Die Corona-Krise wird spätestens im Sommer 2020 zum größten Teil überwunden sein, denn dann sind ein Teil der Menschen geimpft, die andere durch überstandene Infektion immun. Eine Überlastung des Gesundheitssystems wird dann nicht mehr drohen – Sie erinnern sich, das ist der Grund für alle Maßnahmen. Angeblich.
Gewisse Unternehmen und Unternehmer werden Milliarden verdient haben, viele werden ihre Existenz verloren haben und müssen die neu aufbauen. Und hier wird es “Longcovid”-Folgen geben, die aber nichts medizinisches meinen: Viele Menschen brauchen gerade ihre Rücklagen auf, die später in der Rente fehlen werden. Viele Menschen werden ihr Vertrauen in die Politik und den Staat verloren haben – und nur schwer wiederfinden.
All das nur, weil eine Pandemie so schlecht vorhersehbar war, wie die Flüchtlingskrise.
Das Ende der “Ära” Merkel, die eine zerrüttete, in Teilen korrupte CDU hinterlässt und dem ganzen Land mit Fehlentscheidungen oder Aussitzerei viel Schaden zugefügt hat, ist absehbar. Leider bin ich weder bei der Variante Annalena Baerbock (Grüne) noch Markus Söder (CSU) sehr zuversichtlich auf eine gute Zeit nach Merkel.
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