Rhein-Neckar/Stuttgart, 01. April 2020. (red/pro) Wer davon ausgeht, dass Deutschland ab dem 20. April 2020 wieder in einen Normalmodus zurückkehren wird, irrt. Die aktuellen und weitere Maßnahmen werden deutlich darüber hinaus andauern – und sie werden immer schärfer werden. Der Staat greift bereits jetzt, weil planlos, massiv in Grundrechte ein, angedrohte Strafen werden immer drakonischer und es wird der Zeitpunkt kommen, ab dem das Vertrauen in den Staat massiv einbrechen wird.
Von Hardy Prothmann
Ich habe leider keine guten Nachrichten für Sie. Aber ich versuche es mal und Sie werden erkennen, dass der Versuch scheitern wird, wenn man davon ausgeht, es gehe in Zukunft so weiter wie bisher gewohnt.
Aktuell werden die Maßnahmen zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Epidemie seit Wochen verschärft. „Scheibchenweise„, wie das RNB Ihnen bereits am 10. März, also vor drei Wochen angekündigt hatte. Es lassen sich noch viele Scheiben abtragen.
Während Politiker sich in öffentlichen Äußerungen noch im Februar die aktuellen Zustände „überhaupt nicht vorstellen“ konnten, sind diese in atemberaubender Geschwindigkeit Realität geworden. Und gelten plötzlich als ganz selbstverständlich.
Jetzt der Versuch: Wir erleben ein Hauruck-Verfahren, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Nehmen wir an, das gelingt. Dann wird man nach und nach über Lockerungen der aktuellen Maßnahmen entscheiden und nach und nach zu einem „früheren“ Leben zurückkehren. Die Menschen atmen durch. Puh, war eine heftige Zeit, aber die ist jetzt überstanden.
Das kann so kommen und alle werden erstmal froh sein. Das öffentliche Leben, der Bildungs- und Kulturbetrieb und vor allem die Wirtschaft laufen wieder an. Alle gemeinsam haben wir es geschafft. Wir sind Helden.
Diese Sicht wünschen wünschen wir uns alle. Von Herzen.
Doch sie wird, sofern sie eintritt, fatale Folgen haben. Denn es wird sein, was nicht sein darf. Die Viruswelle kommt zurück.
Es wird ein fataler Irrglaube sein, dass die Epidemie mit rigiden Maßnahmen nachhaltig bekämpft werden kann. (An dieser Stelle merke ich an: Ich kann in meinen Betrachtungen natürlich auch immer Fehler machen, irgendetwas übersehen und dann „folgerichtig“, falsche Annahmen treffen. Tatsächlich habe ich in meiner 30-jährigen Arbeit als Journalist bereits Fehler gemacht, aber keine gravierenden und die Folgen meine Analysen trafen letztlich immer ein, weil ich alle oder möglichst viele Informationen von Experten verarbeite und diese zusammenführe, also niemals mir „allein“ irgendetwas „ausdenke“.)
Es gibt beispielsweise die Bundestagsdrucksache 17/12051 „Pandemie durch Virus „Modi-SARS““, eine Risikoanalyse Bevölkerungsschutz Bund vom 10. Dezember 2012. Hier wird mehr oder weniger das „Drehbuch“ für die aktuelle Epidemie beschrieben. Allerdings unter einer wichtigen, anderen Prämisse. „Modi-SARS“ ist in dieser Analyse als erheblich letaler angenommen, also tödlicher, als wir das bislang in Deutschland erleben und auch in Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich, wo der aktuelle SARS-Erreger schon erheblich viele Todesopfer gefordert hat.
Das Szenario ist also im Detail ein (bislang) anderes, grundsätzlich aber zutreffend. Und in diesem Szenario wird von mehreren Wellen berichtet, die eine Epi- oder Pandemie durchläuft. Nach der Krise ist also immer vor der nächsten Krise – bis es ein Mittel gibt, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Das kann, was viele hoffen, ein Impfstoff sein oder zumindest Therapeutika, die die Letalität deutlich senken. Das kann aber auch die aktuell noch als „nicht-vorstellbar“ eingestufte Denkweise sein, dass leider viele Menschen werden sterben müssen und viele möglicherweise mit lebenslangen Folgen durch Schädigung der Lunge beeinträchtigt sein werden.
Um eine solche Krise in den Griff zu bekommen, muss man die Komplexität der Zusammenhänge zunächst reduzieren und die Kernfragen in den Blick nehmen. Heißt, man muss vollständig emotionslos, ohne Ansicht von Personen oder individuellen Folgen zunächst fragen: Worauf kommt es unbedingt an, damit ein Status erhalten werden kann, den man erhalten will?
Wer so fragt, kommt der Lösung schon erheblich näher, aber die Frage ist leider immer noch an Bedingungen geknüpft, die die Sicht verstellen: den Status. Wer definiert den und was ist damit gemeint?
Alles so wie vor der Corona-Krise? Wer von dieser Prämisse ausgeht, hat nichts verstanden und dem sollte man nicht trauen. Dieser Status kann kein Ziel sein, weil dieser Status ja erst die Corona-Krise möglich gemacht hat. Das klingt banal, ist es aber nicht.
Wenn man alle Komplexität auf die einfachsten Zusammenhänge reduziert, kommt am Ende raus: Wir alle müssen essen und trinken. Tun wir das nicht, sterben wir.
Die „Schwarmintelligenz“ hat das verstanden und den Beweis geführt: Hamsterkäufe sind nichts anderes als eine, zugegeben sehr kurzfristige und garantiert endliche Maßnahme, genau dies sicherzustellen. Das Horten von Toilettenpapier ist in diesem Zusammenhang gesehen, reichlich dekadent. Man kann sich den Popo auch mit Laub abwischen, was bei Naturvölkern „normal“ ist.
Damit ist eine Kernfrage, auf was es „letztlich“ ankommt, beantwortet: Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.
Wenn Komplexitäten reduziert und wesentliche Punkte realisiert worden sind, wird es wieder komplexer und damit auch komplizierter – wie erreicht man das?
Schauen Sie aktuell auf die Lage der Bauern, denen fehlen Hunderttausende von Erntehelfern, die „normalerweise“ jedes Jahr als Saisonarbeiter aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, um alle möglichen Nahrungsmitteln zu ernten, überall da, wo dies nicht durch eine industrialisierte Landwirtschaft möglich ist.
Dieses System hat sich über Jahrzehnte ausgebildet und mit einem Mal steht die Landwirtschaft vor einer schier unlösbaren Aufgabe – weil die Arbeiter fehlen. Sie dürfen oder wollen nicht mehr einreisen, wegen der Corona-Krise. Folgerichtig ist eine Ernte nicht möglich, die Nahrungsmittel können nicht geerntet werden, die Bauern gehen pleite – und dann?
Wer baut im Folgejahr noch etwas an? Bei Pleiten geht es nicht nur um einen individuellen Betrieb, sondern um erhebliches Wissen, das der Gesellschaft entzogen wird. (Ich bin auf dem Land aufgewachsen, kenne die Ernte und harte Arbeit, habe dann einen „Dienstleistungsberuf“ ergriffen und bin seit einem Jahr Kleingärtner und muss erheblich viel lernen, damit mein Garten auch Ertrag nach viel Arbeit abwirft. Als ich vor einem Jahr den Garten übernommen habe, ging ich nicht davon aus, „Selbstversorger“ zu werden, das wird auch nicht klappen, aber ich werde in einem nicht geringen Umfang unabhängiger sein als andere – und ich mache mir schon jetzt Gedanken darüber, ob ich meine Tomaten und anderes Gemüse bewachen werden muss.)
Aktuell hat die Bundesregierung die Initiative „DasLandhilft.de“ gestartet und sucht freiwillige Erntehelfer. Es haben sich Zehntausende angemeldet. Merken Sie was? Zwischen Zehn- und Hunderttausenden gibt es einen relevanten Unterschied. Es sind zu wenige und viele davon werden trotz bester Absichten scheitern, weil sie erstens keine Ahnung haben, wie man was erntet und zweitens eine sehr harte, körperliche Arbeit nicht gewohnt sind. Folglich wird es erhebliche Ernteeinbrüche geben.
Und auch das ist eine Wahrheit: Die Gesellschaft braucht keinen Spargel, an dem sich manche Bauern bislang dumm und dämlich verdient haben. Auch keine Erdbeeren, die zwar allen schmecken, aber eher als Nachtisch. Das nahrhafteste und wichtigste Produkt ist die Kartoffel. Danach folgen alle Sorten von Getreide. Komplex reduziert, kommt es darauf an, dass diese Nahrungsmittel ausreichend zur Verfügung stehen, ergänzt durch Gemüse und Obst, die wichtige Vitamine und Ballaststoffe liefern.
Wenn man Komplexitäten weiter simplifiziert, dann stellt sich die Frage, was neben der Ernährung absolut wesentlich für Menschen ist. Die Antwort ist ganz einfach: Feuer. Die Entdeckung und Beherrschung des Feuers war der Eintritt der Menschheit in die Energiewirtschaft. Weiter gehört der Gebrauch von Gegenständen als „Werkzeuge“ dazu und die Entdeckung des Rades, also Logistik, um Sachen oder Menschen von A nach B zu bringen. Die nächsten, wesentlichen Erfindungen waren die Schrift und später der Buchdruck, um Schrift und damit Wissen allgemeinverfügbar zu machen.
Danach folgte die Industrialisierung, also die Möglichkeit, rare Güter einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen. Ohne Feuer, Werkzeug, Logistik und Wissen ist dieser Entwicklungsschritt undenkbar. Eine Sache ist ebenfalls sehr wesentlich: Verbindlichkeit, also die Sicherheit der (Re-)Produktion, festgehalten durch Vereinbarungen (Gesetze und Verträge) und Ordnungsmächte, die das durchsetzen (staatliche Behörden als Gemeinschaftsorgane).
Wenn Sie diesen sehr knappen Diskurs als „langweilig“ empfinden, empfehle ich Ihnen Mannheim24.de, Bild oder andere Portale und insbesondere Facebook, damit Sie sich aufregen und anderen Ihre Meinung mal ordentlich geigen können.
Zurück zu Analyse des Status quo und wie sich dieser verändert. Aktuell sind die Produktions- und Dienstleistungsprozesse extrem durch den Lockdown gestört. Vor Ort, und damit meine ich global gesehen Deutschland, bemüht man sich, die Kurve abzuflachen.
Mal angenommen, das gelingt. Mal angenommen, sogar sehr gut. Dann wird das System wieder hochgefahren, die Leute kehren aus der Kurzarbeit an ihre Produktionsplätze zurück und wollen ein Produkt X herstellen. Das funktioniert aber nicht, weil Komponente Y fehlt, die von sonstwo her geliefert werden müsste. Folglich findet keine Produktion statt. Das gilt für jeden Betrieb in Mannheim und der Metropolregion – und zwar absolut.
Mal angenommen, alle erforderlichen Ressourcen sind vorhanden oder werden geliefert – was folgt daraus, wenn diese Lieferungen aus Ländern kommen, denen es nicht gelungen ist, die Kurve abzuflachen? Mit jedem Transporteur und mit jedem Arbeiter aus anderen Ländern schleppen wir die Seuche erneut ein. Und umgekehrt: Dürfen Deutsche das Land verlassen, in Länder, in denen sie infiziert werden und dann zurückkommen? Der Lockdown-Kreislauf beginnt von Neuem.
Und zwar so lange, bis ein „Impfstoff“ gefunden sein wird. Mal angenommen, dieser wird gefunden (möglichst bald, wie verschiedene Akteure und Medien suggerieren), was folgt dann? Ist dann „alles gut“? Corona erledigt, nichts gelernt?
Wer weiß eigentlich, wo sich gerade das nächste Virus entwickelt? Und was, wenn Grippe, Corona und Virus X alle zusammen ihre Wirkmacht entfalten? Und was, wenn die Massenpsychologie kippt, die Menschen nicht mehr vernünftig handeln? Der Staat gegen das Volk et vice versa?
Auf diese Fragen kann man keine Antwort geben, wenn man nicht bereit ist, Komplexitäten zu reduzieren, um danach komplexe Maßnahmen zu entwickeln, die sicherlich zunächst nicht geeignet sind, den bislang gekannten „Komfort“ ohne Einschränkungen fortzuführen.
Ganz wesentlich wird dabei die Kommunikation sein. Das ist die größte Erfindung der Menschheit, die allerdings auch die gefährlichste aller Zeiten sein kann, wenn diese als Propaganda betrieben wird, wie alle wissen, die sich mit dem Nationalsozialismus und anderen propagandistischen Herrschaftssystemen auseinandergesetzt haben.
Die „communicatio“ meint eine Mitteilung von „Informationen“, also in Form gebrachten Daten, was auf lateinisch „datum“, „das Gegebene“ zurückgeht. Aktuell erleben wir, dass zum Datum vorgestern zum Datum heute scheinbar alles anders sein kann.
Bislang hießt es, Schutzmasken seien keine wirkungsvolle Maßnahme, dann prescht Österreich vor und verordnet Schutzmasken in Supermärkten und die Stadt Jena folgt dem, während die Regierungen in Baden-Württemberg und Bayern das bislang ablehnen, was der wissenschaftlichen Linie des Robert Koch Instituts (RKI) entspricht.
Die Atemschutzmaske ist ähnlich wie das Hamstern von Toilettenpapier als „Symbolon“ zu verstehen – aristotelisch als „Vorgänge in der Seele“. Auch das ein unausgesprochen-kommunikativer Akt, der aktuell unbestimmbar ist. Hat der Träger Angst oder zeigt er Verantwortung? Der Gesichtsmaskenträger sendet ein Signal, der Empfänger weiß aber nicht, was es zu bedeuten hat – ganz abstrakt und vor allem konkret, weil die Maske das Gesicht wesentlich bedeckt und damit kommunikative Signale absolut einschränkt.
Kommunikativ betrachtet, schnürt die Atemmaske ganz konkret den Austausch von Informationen zwischen Individuen absolut ab. Oder härter: Sie erstickt diesen Austausch, um dem Träger gleichzeitig die Atemfähigkeit zu erhalten. Klingt absurd? Ist absurd.
Für wenig kommunikative Gesellschaften wie China mag das selbstverständlich sein, aber für eine freiheitliche Gesellschaft wie in Deutschland?
Dieses Traktat muss fortgeführt werden, nicht nur von RNB, sondern auch von anderen. Meine Beobachtung ist allerdings, im Austausch mit Verantwortungsträgern in den öffentlichen Verwaltungen und Behörden, dass es einerseits ein großes Interesse gibt (ich habe noch nie so viel mit Bürgermeistern und Behördenleitern telefoniert, wie in den vergangenen Wochen), andererseits aber eine erheblich feststellbare Unsicherheit, weil es für diese Personen keinerlei Orientierungspunkte gibt.
Diese Entscheidungsträger sind allesamt, so mein Eindruck, nur mäßig bis gar nicht auf diese Lage eingestellt. Und das irritiert diese Personen erheblich, weil sie verantwortlich handeln müssen und auch wollen (das unterstelle ich aus guter Erfahrung). Gleichzeitig sind gerade diese Personen die Blöcke der Zuversicht, die, auf die man sich verlassen will und muss. Und genau diese Personen sind von erheblichen Zweifeln getrieben, was die Zuversicht nicht stärkt.
Damit das nicht falsch verstanden wird – das ist keine individuelle Kritik an Bürgermeister A oder B, sondern ich beschreibe einfach nur die Lage, was andernorts auch bestätigt wird. Vier von fünf Gemeinden haben keine Notfallpläne für solche Lagen und die, die solche Pläne haben, haben diese nicht in allen Konsequenzen durchdacht. Das gilt auch für die Länder- und die Bundesregierung.
Man „bessert“ ständig nach und niemand, so mein Eindruck, denkt darüber nach, was das zögerliche und ständig korrigierende Verhalten für einen psychologischen Eindruck bei den Menschen erzeugt, nämlich: „Wissen die eigentlich, was sie tun?“
Dieser Eindruck könnte, wenn er zur Feststellung wird: „Die wissen doch gar nicht, was sie tun“, fatal werden. Denn ein wesentlicher Kern für funktionierende Gesellschaft ist Vertrauen – in sich und andere. Wenn Vertrauen durch Misstrauen ersetzt wird, wird es streng.
Misstrauen ist deutlich abzusetzen von Kritik – Kritik bedeutet Auseinandersetzung, nicht Ablehnung.
Was ich aktuell beobachte, ist aber ein sich andeutendes Fiasko (Fehlschlag). Eine politische Kommunikation, die immer nur neue Bürden verkündet, ohne Aussicht auf ein Ende des Tunnels, frustriert ungemein. Wer dann den Fehler begeht, eine vermeintliche Entlastung zu verkünden, um danach noch härtere Maßnahmen als „alternativlos“ zu benennen, verspielt Vertrauen und erzeugt massives Misstrauen.
Insofern macht die baden-württembergische Regierung, hier der Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und der Innenminister Thomas Strobl (CDU) alles richtig, indem sie sich an Bayern orientieren und keine Entwarnung geben.
Was allerdings fehlt, ist ein Plan, wie man aus der Lage wieder herauskommen will. Und in den Kommunen guckt man nach Stuttgart, weil man verstanden hat, dass es um eine „einheitliche“ Linie gehen soll und wartet darauf, wie diese aussehen soll. Wer allerdings wartet, handelt nicht.
Jeder weiß, dass mit jedem Tag der Lockdown erhebliche Schäden verursacht, dessen Wellen erst später nachwirken werden. Und natürlich denken alle Politiker darüber nach, dass im kommenden Jahr Landtagswahlen sind. Keiner will einen Fehler machen, der den Job kostet – auch das gehört zur Betrachtung der Reduzierung von Komplexität und muss erheblich beachtet werden, um das Verhalten von Politikern zu verstehen, die vor dem Gemeinwohl das Eigenwohl abwägen.
Haben Sie noch die Überschrift im Erinnerung? „Es wird sein, was nicht sein darf.“ Der erste Politiker, der bereit ist, klipp und klar mitzuteilen (Kommunikation), dass man auf eine solche Herausforderung „leider“ nicht vorbereitet ist, und sehr viele Fehler machen wird, aber entschlossen ist, diese Krise mit Fehlertoleranz zu meistern, wobei „Opfer“ nicht zu vermeiden sind, übernimmt Führung, wenn er gleichzeitig über den Tag hinausschaut.
Denken Sie drüber nach und erinnern Sie sich zu gegebener Zeit an diesen Text, der unvollständig und möglicherweise fehlerhaft ist, aber im besten Willen geschrieben, um Sie gut zu orientieren und Ihnen eine Meinungs- und Handlungsbildung zu ermöglichen.
Ich gehe aktuell davon aus, dass der Staat immer repressiver vorgehen wird, um sich selbst als handlungsfähig zu begreifen. Dieser Ansatz wird scheitern, wenn es nicht gelingt, die Menschen mitzunehmen.
Der nächste Schritt ist, dass der Staat noch repressiver wird – was vielen überhaupt noch nicht klar ist. Selbstverständlich können staatliche Behörden nicht nur um „Freiwillige“ werben, sondern im Extremfall anordnen, wer wo wann zum Arbeitsdienst zu erscheinen hat. In der Bevölkerung ist diese Tatsache völlig unbekannt und auch das ist ein kommunikatives Fiasko, weil, wenn der Tag kommen sollte, es dafür mangels Kenntnis keinerlei Verständnis geben wird, wieso man „plötzlich“ zum Arbeitsdienst verpflichtet wer könnte…
Das halten Sie für eine „undenkbare“ Zumutung? Lassen wir uns überraschen, wann diese eintritt. Vielleicht nicht aktuell während der ersten Welle, aber vielleicht dann bei der zweiten oder dritten.
Es gab innerhalb kürzester Zeit schon so viele erhebliche Zumutungen, die hingenommen worden sind. Das macht Fantasien frei – und nein, das halte ich für nicht verwerflich. Wenn es darum geht, dieser Gesellschaft zu dienen, und Freiwilligkeit nicht reicht, wird der Staat noch härter durchgreifen. Daran ist prinzipiell nichts auszusetzen, nur möglicherweise an der Art und Weise.
Bleiben wir angespannt. Die Krise wird fortdauern, weit über den 20. April 2020 hinaus. Wesentlich wird sein, dass alle Kräfte der kritischen Infrastruktur auch mit unkonventionellen Maßnahmen handlungsfähig bleiben – diese Menschen müssen bevorzugt behandelt werden, damit sie ihre Leistung erbringen können.
Und dafür muss die Politik sehr schnell und sehr überzeugend einen Plan vorstellen, sonst wird es chaotisch.
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