Rhein-Neckar, 18. Mai 2020. (red/pro) Seit 2009 bloggt Hardy Prothmann und wird von vielen Medien, auch denen, für die zuvor fast 20 Jahre als „Journalist“ gearbeitet hatte, nur noch „Blogger“ genannt. Geschenkt. Die Arbeit ist nach wie vor Journalismus, halt aber in einem angeblich „alternativen Medium“. Auch das geschenkt. Viele Journalisten und Medien thematisieren in den vergangenen Jahre „Haltung“ im Journalismus – und meinen etwas ganz anderes als Hardy Prothmann, der lange vor der „Haltungsdebatte“ den Kern der Sache thematisiert hat. Ohne Haltung geht es nicht im Journalismus – doch was ist eine „korrekte“ journalistische Haltung?
Von Hardy Prothmann
Ich habe mal vor vielen Jahren in einem Interview, wie das damalige „Heddesheimblog“ aufgestellt ist, geantwortet:
„Unsere Berichterstattung ist kein Bratwurstjournalismus wie beim Mannheimer Morgen. Da wimmelt es von “gnädigen Wettergöttern”, “geschwungenen Tanzbeinen”, “tollen Erfolgen” usw. Das ist nur langweilig. Wir schreiben korrekt, aber flott. Und: Wir schreiben viele Meinungsartikel. Das interessiert die Menschen: Eine Meinung, eine Haltung. Dabei ist es wichtig, nicht einfach zu sagen: Gut oder schlecht, sondern die Meinung zu begründen. Die Meinungsbeiträge werden mit harten Fakten unterlegt und das merken die Leserinnen und Leser. Die Kommentare “laufen” regelmäßig am Besten.“
Das ist bis heute so. Unsere Top-Artikel sind eben nicht „klar“ zwischen „Nachricht“ und „Meinung“ getrennte Beiträge, sondern immer Mischformen.
Alle Medien und Journalisten, die behaupten, man könne zwischen subjektiver Meinung und objektiver Berichterstattung glasklar trennen, lügen. Das ist auch vielen Menschen aufgefallen, die dann teils leider alle Medien pauschal als „Lügenpresse“ verunglimpfen.
Es gibt Landespressegesetze, aber insgesamt leitet sich jeglicher Journalismus aus Artikel 5 Grundgesetz ab:
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