Mannheim, 02. September 2016. (red/cr) Seit Anfang des Jahres floriert der Drogenhandel auf der Neckarpromenade und in Teilen der Quadrate. Die Anwohner sind zunehmend verärgert. Stadt und Polizei gehen seit einigen Wochen gezielt gegen die Dealer vor – um Aufenthaltsverbote durchzusetzen, wurde eine „polizeirechtliche Verfügung“ durch die Stadt erlassen. Nach Ansicht der Stadtverwaltung hat sich die Lage dadurch beruhigt. Ist also das Problem gelöst?
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Von Christin Rudolph
Ein sonniges Plätzchen am Wasser. Wiesen und Wege zum Spazieren und Gassi gehen. Ein guter Ort, um mit Freunden an Sommerabenden zusammenzusitzen. So war das zumindest früher auf der Neckarpromenade. Denn seit Jahresanfang gehört die Neckarpromenade nicht mehr allen.
Nun muss man sich schon „trauen“, dort alleine entlangzulaufen. Denn sie wird belagert von Drogendealern. Die Anwohner sind machtlos. Sie können nichts gegen deren „Geschäfte“ tun. Die Dealer wissen das. Und werden immer dreister. Wer sich beschwert, wird beschimpft. Frauen werden immer wieder „angebaggert“.
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Auch in Teilen der Innenstadt hat der Drogenhandel stark zugenommen. Auch hier sind die Menschen verärgert. Auch hier ist man machtlos dieser belastenden Situation gegenüber.
Der Unmut wächst. Was machen die Stadt und die Polizei dagegen?
Kontrollen, Verbote, Bußgelder
Seit Mitte Juli gilt für Teile der Quadrate und die Neckarpromenade eine polizeirechtliche Verfügung. Dadurch sind Platzverweise für drei Monate möglich. Wenn dagegen verstoßen wird, folgen Geldstrafen in Eskalationsstufen von 500 bis 1.000 Euro oder Zwangshaft. Der für die Neckarstadt zuständige Polizeirevierführer Peter Albrecht hatte diese Maßnahme der Stadtverwaltung bereits vor Monaten vorgeschlagen. Doch die Umsetzung dauerte.
Eine Sprecherin der Stadt Mannheim teilte auf Anfrage mit, dass zusätzlich zur Schutzpolizei eine Besondere Aufbauorganisation der Polizei (BAO Neckartor) zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität auf nördlichen Neckarwiese sowie in den R-, S-, T- und U-Quadraten eingesetzt wurde.
Das Ergebnis bislang: Insgesamt 1.800 Personenkontrollen, 12 Aufenthaltsverbote wegen Drogenhandels, in zwei Fällen Ordnungswidrigkeitsverfahren in Höhe von jeweils 150 Euro.
Stadt spricht von Beruhigung
Die Stadt beurteilt diese bisherigen Ergebnisse positiv, denn die Maßnahmen hätten die Situation beruhigt. Die Sprecherin fügte hinzu:
Die Kriminalitätsentwicklung in den genannten Bereichen muss jedoch permanent beobachtet werden.
Eine „Beruhigung der Situation“ „in den genannten Bereichen“ kann jedoch keine Lösung sein. Möglicherweise verlagert sich die Szene bloß und nimmt bald andere Bereiche in Besitz.
Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen greifen und die Neckarpromenade wieder das wird, was sie einmal war – eben keine Drogenpromenade.
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