Bruchsal/Rhein-Neckar, 02. September 2016. (red/pm) Bruchsal ist in diesem Jahr mit einem besnoders umfangreiche Programm beim Tag des offenen Denkmals am 11. September dabei. In zahlreichen Vorführungen, Ausstellungen und Aktionen kann man hautnah Geschichte sehen, hören und fühlen. Einiges ist heute kaum noch bekannt. Wissen Sie zum Beispiel, was „Sensen dengeln“ ist?
Information der Stadt Bruchsal:
„In besonders großem Umfang bietet Bruchsal in diesem Jahr zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, nicht nur ein ganztägiges Veranstaltungsprogramm, sondern in diesem Rahmen zugleich ein breites Spektrum an Vorführungen, eigens für den Denkmaltag gestalteten Ausstellungen und weitere Aktionen.

Die barocke Peterskirche Bruchsal, ein Werk des Barockarchitekten Balthasar Neumann, wartet mit Orgelführungen und einer Präsentation sakraler Objekte auf. Foto: Martin Heintzen
So werden Teile der sonst nicht öffentlich gezeigten Kirchenschätze in der barocken St. Peterskirche zu sehen sein, bedeutende sakrale Kunstwerke des fürstbischöflichen 18. Jahrhunderts, darunter eine silberne Monstranz, ein Sebastianus-Reliquiar sowie ein liturgisches Gewand in Goldbrokatstickerei mit dem Wappen Damian Hugos von Schönborn.
Handwerk von Musik bis zu Schuhen

Im Erdgeschoss des Schuhmacher-Rill-Hauses in Bruchsal erläutert ein Schustermeister ausgewählte Handwerkertechnik rund um das Leder. Foto: Privat
Neben Kirchenführungen zwischen 11 und 19 Uhr bietet sich jeweils zu den vollen geraden Stunden die Möglichkeit zu einer Orgelführung mit Vorspiel.
Mit einigen neuen Ausstellungsstücken wartet zwischen 13 bis 17 Uhr auch das vielleicht kleinste Museum im Land auf, das Graf-Kuno-Museum (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnr. 18) im neugotischen Weinberghäuschen am oberen Ende der Andreasstaffel.
In das Erdgeschoss des Schuhmacher-Rill-Hauses (Klosterstraße 37), das sich derzeit noch in baulicher Sanierung befindet, kehrt am Denkmaltag traditionelles Handwerk zurück. In der Zeit zwischen 12 und 18 Uhr erläutert Schustermeister Jürgen Murrweiß an ausgewählten Arbeitsschritten alte Handwerkertechnik rund um Leder und Schuhe, während Stadtführer über die Hausgeschichte berichten.
Knobel und entdecken
Das Engagement der Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten und eines Handwerker-Konsortiums ermöglicht die Erhaltung dieses typischen winzigen Handwerkerhauses des späten 19. Jahrhunderts.
Ein historisches Lager schlägt die Bürgerwehr Heydolfesheim in der Zeit von 13 bis 18 Uhr in der ehemaligen Reichsstadt Heidelsheim am Fuß der jüngst umfassend sanierten Stadtmauer (Marktplatz/Merianstraße) auf. Zugänglich sind auch das Diebsturmhaus und das als Heimatmuseum genutzte barocke Stadttor.
Um 15 Uhr startet am Brunnen auf dem Marktplatz ein Rundgang zu historischen Gebäuden, um 16.30 Uhr empfängt Türmer Peter Schwedes zu einer Führung im Katzenturm am Kanzelberg.
Ausgewählte historische Luftbilder – selbst Ortsansässige dürften über das ein oder andere Motiv knobeln – zeigt der Heimatverein Obergrombach im barocken Rathaus, heute Verwaltungsstelle, des Stadtteils (Rathausplatz 1).

Im barocken Rathaus von Obergrombach zeigt der örtliche Heimatverein eine Ausstellung historischer Luftbilder und macht den Glockenstuhl mit der rathausglocke zugänglich. Foto: Hans-Peter Safranek
Fast vergessene Techniken
In der Zeit von 13 bis 17 Uhr besteht außerdem Zugang zum Dachstuhl mit der wieder in Funktion versetzten Rathausglocke, mit der in früherer Zeit zu wichtigen Versammlungen und als Warnsignal geläutet wurde.
In Büchenau schließlich ist im Zeitraum von 14 bis 18 Uhr das Alte Schulhaus (Gustav-Laforsch-Straße 27) zu besichtigen, ein charakteristischer Behördenbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sowie die hier eingerichtete Heimatkundliche Sammlung, die eine Begegnung mit alten Kulturtechniken aus Landwirtschaft, Haushalt und Gewerbe ermöglicht.

Im Alten Schulhaus von Büchenau gibt es die Heimatkundliche Sammlung zu besichtigen und eine Vorführung im Sensen dengeln zu erleben. Foto: Privat
Beispielhaft wird zwischen 16 und 17 Uhr eine heute kaum mehr bekannte Tätigkeit aus dem landwirtschaftlichen Bereich vorgeführt: Das „Sensen dengeln“.