Mannheim, 20. März 2017. (red/pro) Nach unseren Informationen war der Finanzminister und stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek gestern zu Gast in Mannheim. Er soll sich am Morgen in Friedrichsfeld im Rahmen eines privaten Besuchs aufgehalten haben. An dem Treffen sollen 15-20 Personen teilgenommen haben.
Möglicherweise war der Besuch als Zwischenstation auf der Abreise nach dem G20-Gipfel der Finanzminister in Baden-Baden geplant worden. Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland im Vorfeld des Verfassungsreferendums im April waren in den vergangenen Wochen stark in die Kritik geraten. Auch für Mannheim war ein Auftritt für das vergangene Wochenende und für das kommende Wochenende im Gespräch.
Nach einer Massendemonstration von Kurden in Frankfurt, an der rund 30.000 Menschen das kurdische „Frühjahrsfest“ Newroz begrüßten, kam es zu massiver Kritik aus der Türkei. Denn tatsächlich wurden bei der Demo Plakate mit dem Konterfei des PKK-Führers Abdullah Öcalan gezeigt wurden. Dies ist verboten, wurde aber aus Sicherheitsgründen nicht unterbunden. Gegen verschiedene Personen werde nun ermittelt, heißt es von Seiten der Polizei. Die Türkei kritisiert, dass Auftritte türkischer Politiker in der Kritik stehen, die von PKK-nahen Kurden hingegen nicht.
Die PKK ist auch in Deutschland nicht als „Arbeiterpartei“, sondern als Terrororganisation eingestuft.
Das Verhältnis der türkischen und deutschen Regierungen wird seit Wochen immer schlechter und ist von gegenseitigen Vorwürfen bestimmt, wobei insbesondere Staatspräsident Erdogan massiv aggressiv auftritt. Aktuell warf er Kanzlerin Merkel „Nazi-Methoden“ vor.