Mannheim/Rhein-Neckar, 20. März 2017. (red/pro) Haben Sie schon mal was von “Lügenpresse” gehört? Oder von Gemauschel? Von zu großer “Nähe” zwischen Medienvertretern und denen, über die diese Medienvertreter berichten? Nun – die eigene selbstverständliche Selbstverliebtheit führt zu Blüten, die sehr erstaunlich sind und ein bezeichnendes Bild über abgehobene Journalisten ergeben, die gar nicht mehr versuchen, wenigstens noch einen Anschein von Unabhängigkeit zu wahren.
Von Hardy Prothmann
Gerhard Augstein wurde als “Gaddestadt-Gedsche” vor über 50 Jahren in den Arbeitervierteln von Mannheims “Rotem Norden” geboren. Als Leitender Redakteur hat er sich längst an das Leben in gesicherter Armut gewöhnt, wohnt mitten im Großstadtdschungel seiner Heimatstadt und kämpft als streitbarer Journalist nach wie vor tapfer gegen jede soziale Ungerechtigkeit in der Welt – nicht immer, aber immer öfter mit einem Gläschen Rioja in der Hand auf dem Segelboot oder im rauen Norden Spaniens.
So lautet die Selbstdarstellung vom Gedsche aus der Gaddestadt auf der Internetseite des SWR . Die gesicherte Artmut des Gedsche bedeuten in seiner Anstellung als leitender SWR-Redakteur in Mannheim vermutlich deutlich mehr als 6.500 Euro brutto im Monat (Anm. d. Red.: Die Tarifabschlüsse für den SWR sind schwer zu bekommen, wir haben dazu ein Dutzend Telefonate geführt – ohne konkretes Ergebnis bislang. Beim BR gab es 2009 laut Wikipedia 6.308 Euro ab dem 13. Jahr.)
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Der Gedsche, der gegen jede (sic!) soziale Ungerechtigkeit in der Welt kämpft, ist also nach eigener Darstellung gefühlt arm. Vermutlich betätigt er sich im Nebenjob deshalb noch als Gastronom und betreibt in einer Passage in der Innenstadt von Mannheim ein Lokal mit spanischen Spezialitäten, die er auch umfangreich auf Facebook postet. Viele, sehr viele dieser Posts stellt er tagsüber ein, wenn andere arbeiten. Vermutlich hat der Gedsche dann immer Urlaub – niemals würde er doch als leitender Redakteur während der Arbeitszeit Postings für seine private Gastronomie machen?
Warum schreiben wir das auf? Wen interessiert schon der Gedsche aus der Gaddestadt? Nun – der Gedsche hat aktuell einen Post des Polizeidirektors Dieter Schäfer bei Facebook kommentiert. Herr Schäfer erinnert daran, dass er vor zwei Jahren einen Rechtsstreit mit dem Land Baden-Württenberg begonnen hat, weil er seiner Ansicht nach nicht zutreffend beurteilt worden ist. (Siehe unseren Bericht von Mitte Januar.)
Der Gedsche kommentiert den Statusbeitrag wie folgt:
Sag mir, was wir tun können:-)
Geht so öffentlich-rechtlicher Journalismus? Duz-Freundschaft und schamlose Zurschau-Stellung von Kumpanei? Journalisten beim SWR biedern sich an und fragen ohne jeden Skrupel nach einer Anleitung, “was sie tun können”? Also nichts von wegen eigenständiger Recherche und journalistischer Arbeit, sondern Auftrags-PR?
Man muss davon ausgehen, dass das so geht im öffentlich-rechtlichen SWR. Nicht bei allen, aber doch bei einigen, die jeden Tag gegen jede soziale Ungerechtigkeit in der Welt kämpfen und das für einen Hungerlohn.
Moment. Vielleicht meinte des Gedsche mit “wir” ja gar nicht den SWR und seine Kollegen, sondern seine Segeltörn-Mannschaft oder seine Gäste der Gastronomie oder seine Skatrunde oder halt irgendjemanden, nur ganz bestimmt nicht SWR.
Polizeidirektor Schäfer kommentierte den Kommentar des in gesicherter Armut lebenden Redakteures korrekt distanziert:
Nichts, außer abwarten.