Mannheim, 19. April 2017. (red/pro) Auf Anfrage hat uns die Stadt Mannheim das Ergebnis der Sektion der toten Bisonbullen aus dem Gehege im Käfertaler Wald übermittelt. Das Ergebnis ist eindeutig – die Tiere starben an einer „Pansenazidose“, ausgelöst durch falsche Futtergaben. Dadurch entwickelt sich eine Überpopulation von toxinbildenden Bakterien, was letztlich zur Vergiftung der Tiere führte.
Ob es einen Pinguin-„Mörder“ gab, wird man wohl nie herausfinden. Die Verursacher des Todes der beiden Bisonbullen im Käfertaler Wald aber stehen fest: „Tierliebende“ Besucher.
Laut des Untersuchungsergebnisses des CVUA (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe) ist der Tod der beiden männlichen Bisons auf eine akute Stoffwechselstörung, eine sogenannte Pansenazidose, zurückzuführen. Durch die Stoffwechselstörung selbst und das durch sie verursachte überhandnehmende Wachstum von toxinbildenden Bakterien kommt es bei den betroffenen Tieren, bildlich gesprochen, zu einer sehr schnell verlaufenden „inneren Vergiftung“, teilte uns die Stadt Mannheim mit.
Auch die Ursache: Diese akute Stoffwechselstörung wurde durch unkontrolliertes Überfüttern mit Kraftfutter – hier speziell Brot und Brötchen – durch Besucherinnen und Besucher verursacht. Bisons sind besonders empfindlich für derartiges unkontrolliertes Überfüttern mit energiereichem Kraftfutter, an das ihr Organismus evolutionsbedingt nicht angepasst ist.
Trotz gut sichtbarer Hinweisschilder halten sich leider viele Besucherinnen und Besucher nicht an das Fütterungsverbot und werfen aus falsch verstandener Tierliebe Essensreste in das Bisongehege. Die dadurch in das Gehege gelangten Lebensmittel wurden aufgrund der Rangordnung vorwiegend von den Bullen gefressen, was zu dem akuten Krankheitsgeschehen mit Todesfolge bei den beiden Tieren führte.
Die Stadt prüft nun zum Schutz der Tiere ein generelles Fütterungsverbot für alle Tiergehege am Karlstern im Käfertaler Wald. Außerdem appelliert die Stadt nochmals, sich an das bestehende Fütterungsverbot für Bisons zu halten.
Die beiden 16 und 9 Jahre alten Bisonbullen waren vor einer Woche tot im Gehege gefunden worden. Spekulationen in anderen Medien über einen sichtbar schlechten Zustand der nordamerikanischen Wildrinder als Todesursache sind durch das Sektionsergebnis hinfällig.