Mannheim/Karlsruhe, 21. Februar 2017. (red/pro) Nach unseren Informationen wird der Sektionsbericht der Karlsruher Tierärzte, die den Kadaver des Pinguins aus dem Luisenpark untersucht haben, heute oder morgen an die Ermittlungsbehörden überstellt.
Die Polizei wird dann die Ergebnisse prüfen und auswerten. Da der zuständige Pressesprecher am Mittwoch nicht im Haus ist, soll das Ergebnis am Donnerstag mitgeteilt werden. Von Seiten der Polizei heißt es: „Wir machen unsere Arbeit gründlich und gewissenhaft, ebenso die Mediziner. Es gibt keine besondere Eile und wir lassen uns auch nicht hetzen.“
Der Tod des Pinguins hatte für große Aufmerksamkeit gesorgt – nicht nur in der Region, sondern bundes- und teilweise weltweit. Der Pinguin mit der Nummer 53 war am 11. Februar aus dem Gehege im Luisenpark verschwunden. Fünf Tage später wurde er in der Nähe auf einem Parkplatz gefunden – ohne Kopf. Anhand seiner Markierung am Flügel konnte er identifiziert werden.
Wilde Spekulationen
Insbesondere über Facebook wurde sofort spekuliert, dass der Kopf von einem „Perversen“ abgeschnitten worden sei. Andere verstiegen sich dazu zu behaupten, erst würde mit Tieren geübt, danach würde man sich Kinder holen. Solche Spekulationen entbehren jeder Grundlage und sollten entsprechend einordnet werden. Als Gerüchte ohne jegliche Basis.
Bislang ist noch vollkommen unklar, wie der Pinguin aus dem Gehege gelangt ist. Sicher ist nur, dass er nicht selbst aus dem Gehege ausgebrochen ist. Möglich ist deshalb, dass er von Menschen gestohlen wurde. Eine weitere Möglichkeit ist, dass ein großer Greifvogel in gerissen hat. Ein Uhu wäre in der Lage ein bis zu fünf Kilo schweres Tier zu greifen und die Beute wegzufliegen. Dass der Pinguin Beute eines Fuches war, schließen die Ermittler aus. Gleichwohl könnte ein Fuchs am Kadaver gefressen haben.
Sektionsbericht am Donnerstag
Ob die genaue Todesursache feststellbar ist, bleibt abzuwarten. Nach unseren Informationen deutet alles darauf hin, dass Tierbiss vorliegt. Dieser Tierbiss könnte verantwortlich für den abgetrennten Kopf sein. Er könnte aber auch Schnittspuren unkenntlich gemacht haben, sofern diese vorhanden waren.
Wir empfehlen, die Ermittlungen der Behörden abzuwarten und nicht zu spekulieren. Außerdem empfehlen wir, sich präzise an die Sachlage zu halten. Es handelt sich nicht um einen „Mord“ – Morde können nur von Menschen an Menschen begangen werden. Das Tier wurde auch nicht „obduziert“, wie das in vielen Medien zu lesen ist. Es wurde seziert. Ein anderer Begriff ist „Nekropsie“. Der Körper ist auch kein Leichnam, so bezeichnet man ausschließlich menschliche Leichen. Leiche kann man auch für Tiere anwenden, aber eher Kadaver oder Tierkörper.