
Wilhelm Zeilfelder ist Erfinder, Entwickler und Tüftler. Mit 78 Jahren startete er noch einmal mit einer neuen Geschäftsidee durch!
Mannheim/Rhein-Neckar, 19. Oktober 2012. (red/aw) In einer immer älter werdenden Gesellschaft tun sich Probleme auf, die erkannt und gelöst werden müssen. Als Wilhelm Zeilfelder die heimische Terrasse umgestaltete, hatte er nicht die Absicht eine große Erfindung zu machen. In diesem Monat ist sein Hochbeetgarten eines von zahlreichen Projekten innerhalb der Demografie-Woche in der Metropolregion Rhein-Neckar und leistet einen wertvollen Beitrag zu den notwendigen Veränderungsprozessen, die der demografische Wandel aktuell erfordert.
Von Alexandra Weichbrodt
Besucht man Familie Zeilfelder in Mannheim-Pfingstberg, wird man freundlich empfangen. Ihr Grundstück ist gleichzeitig Wohnsitz, Arbeitsplatz und Ausstellungsgelände. Im Rahmen der Demografie-Woche war ihr Garten Anlaufpunkt für Interessenten der barrierefreien Gartenarbeit. Die Zeilfelders sind herzliche Leute. Es gibt Kaffee, Gebäck und Lackritz. Und sie sprudeln förmlich vor Energie. Helga Zeilfelder, 72 Jahre, und ihr Mann Wilhelm Zeilfelder, 81 Jahre, sind ein Vorzeigebeispiel für Aktivität – auch in hohem Alter.
Wilhelm Zeilfelder ist der Erfinder eines hüfthohen Beet-Systems, welches es älteren Menschen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und sogar Rollstuhlfahrern ermöglicht, ohne Anstrengung und stundenlanges Bücken zu gärtnern.
Per Zufall zur Erfindung
Es war vor etwa drei Jahren als Wilhelm Zeilfelder, auf Wunsch seiner Frau, die Terrasse neu gestaltete und dabei, eher zufällig, zwei große Blumenbottiche auf den Terrassenabsatz stellte. Rasch erkannte er den simplen und dennoch enormen Vorteil der erhöhten Bepflanzungsflächen. Dann ging alles ganz schnell. Während seine Frau sich noch über die leicht erreichbaren Kräuterbeete freute, war Wilhelm Zeilfelder bereits voll in seinem erfinderischen Schaffensprozess:
Das machte es plötzlich so viel bequemer. Ich hatte sofort viele Ideen für den ersten Prototyp im Kopf.
So sei das immer bei ihm, bestätigt seine Frau:
In Gedanken ist er immer gleich in der Serienproduktion.

Helga Zeilfelder teilt die Leidenschaft ihres Mannes. Doch während sie den Rasen mäht, pflanzt er Rucola.
Diese Denkweise kommt nicht von ungefähr. Wilhelm Zeilfelder ist gelernte Schreiner und bereits seit Jahrzehnten selbstständiger Möbelproduzent. Seine Firma TD Technik und Design vertreibt praktische Büromöbel-Systeme. Einfach aber durchdacht, lautet das Firmen-Motto. Und so war für den damals 78-Jährigen schnell klar, dass seine Firma zukünftig um einen Geschäftsbereich erweitert wird:
Wenn ich mir schon den Kopf zerbreche, muss das Produkt am Ende multiplizierbar sein.
Komfortabel, langlebig, praktisch
Lange brauchte es nicht, bis das erste Edelstahl-Hochbeet im heimischen Garten stand. Wichtig waren ihm bei der Entwicklung lediglich der Bepflanzungskomfort und – bereits ganz unternehmerisch gedacht – die Langlebigkeit, sowie eine einfache, praktische Umsetzung. Also entwickelte Wilhelm Zeilfelder ein Baukastensystem für Hochbeete.
Er berücksichtigte das einfache Zusammenbauen für den Kunden und einen unkomplizierten Versand – denn auch mit fast 80, hatte er das Internet als potentiellen Vertriebsweg erkannt. Ja, geschäftstüchtig ist er – keine Frage. Daran, ein Patent auf sein System anzumelden, hat er allerdings nie wirklich gedacht:
Da musst du immer einen Schritt voraus sein. Immer weiter entwickeln, der Druck ist groß, wenn du den Standard dauerhaft halten willst. Finanzieller Aufwand und rechtliche Dinge – wenn beispielsweise jemand mein System kopiert – ne, das ist mir zu anstrengend.
Er gestaltet mit dieser Geschäftsidee seine Freizeit. Arbeit sei das für ihn nicht. Der Spaß treibt ihn an.
Leidenschaft und Spaß treiben ihn an
Spaß an der Gartenarbeit hatte er schon immer. 1945 spielte er sogar mit dem Gedanken, eine Ausbildung zum Gärtner zu machen. Er entschied sich, trotz seiner Leidenschaft, für das Holz-Handwerk. Die Natur aber begeisterte ihn immerfort und sie findet, viele Jahre später, dann doch noch einen Platz in Wilhelm Zeilfelders (Berufs-)Leben.
Helga Zeilfelder teilt seine Leidenschaft. Wobei sie eher für die groben Tätigkeiten zuständig ist und er die Feinarbeiten macht:
Ich mähe den Rasen, er pflanzt den Rucola.
Die beiden sind ein gutes Team, man spürt ihre Begeisterung. Immer mit vollem Einsatz dabei:
Wenn du willst, dass die Leute von deiner Entdeckung Notiz nehmen, musst du eben fleißig sein.
Wilhelm Zeilfelder nimmt seine Arbeit trotz aller Freude ernst. Er kann auch abschalten, zur Ruhe kommen und ein gutes Buch lesen.
Die Nachfrage bestätigt die Notwendigkeit
Der Bedeutung seiner Erfindung für Problemstellungen innerhalb des demografischen Wandels war sich Wilhelm Zeilfelder zunächst nicht bewusst. Welche Möglichkeiten sich durch diese Art des barrierefreien Gärtnerns für körperlich Beeinträchtigte ergeben, merkt er dann allerdings schnell.
Anfragen von Senioren- und Mehrgenerationenhäusern zeigen die Notwendigkeit einer solchen Freizeitgestaltung für Menschen hohen Alters. Doch auch Schulen für körperbehinderte Kinder und Privatpersonen gehören mittlerweile zu seinen Kunden. Selbst Großstädter, die vielleicht nur einen gepflasterten Innenhof haben, können mit einem Hochbeet ihre Flächen begrünen und eigenes Gemüse anbauen.

Die hüfthohen Beetsysteme ermöglichen besonders älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine angenehme Gartenarbeit.
Wilhelm Zeilfelder sieht auch einen großen ökologischen Vorteil:
Es ist nicht nur günstig und praktisch, sondern schützt auch noch die Umwelt.
Weniger Massenproduktion, weniger Transport- und Lagerkosten, weniger CO2-Ausstoß. Und es gibt nichts, was nicht angebaut werden kann.
Hochbeete bieten beste Bio-Qualität
Besucht man dieser Tage den Hochbeetgarten der Familie Zeilfelder, kommt man in den Genuss süßester Erdbeeren. Frisch vom Hochbeet gepflückt. Im Oktober!
Selbst Rettich und Möhren kann man in diesen Beeten anpflanzen, allerdings nur in der kleinen Version. Das ist jedoch vollkommen ausreichend, denn die Hochbeete sind äußerst ertragreich. In einem Beet von 1,25 Quadratmeter kann man bis zu 25 Salatköpfe pflanzen und diese wiederum drei bis vier Mal im Jahr ernten.
In reinster Bio-Qualität,

Wilhelm Zeilfelders neuster Coup: Ein Indoor-Hochbeet! Unabhängig vom Wetter sollen Gemüse, Kräuter und Co. mit Hilfe von UV-Licht, auch in geschlossenen Räumen, wachsen.
versichert Wilhelm Zeilfelder. Denn ein weiterer Vorteil des Anbaus in Hochbeeten ist der natürliche Schutz vor Schädlingen, wie Schnecken oder Wühlmäusen.
Entwickeln, tüfteln, optimieren
Mit einem Hochbeet ist der Gärtner vollkommen unabhängig vom Boden. Nur die Sonne braucht er momentan noch, um etwas ernten zu können. Aber auch daran tüftelt Wilhelm Zeilfelder schon. Sein nächstes Ziel ist es, ein Indoor-Hochbeet zu entwickeln, dass mit Hilfe von UV-Licht gesunde und nährreiche Produkte wachsen lässt. In Bürogebäuden, Schulen oder Wohnungen ohne Balkon und Terrasse. Vollkommen Wetterunabhängig:
Langweilig wird’s uns nicht.
Wilhelm Zeilfelder ist ein neugieriger Mensch. Er saugt alles um sich herum auf, sieht Dinge die in auf Ideen bringen, an die Andere auch beim zweiten und dritten Blick nicht denken. Seine Frau unterstützt ihn dabei.
Der Ruhestand kann warten. Irgendwas machen wir immer.
Informationen zu Größen, Preisen und Projekten von Wilhelm Zeilfelders Hochbeeten finden Sie hier.
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