Mannheim/Rhein-Neckar, 02. Mai 2014. (red/pm) Wie sieht die Bibliothek der Zukunft aus? Wie ändern sich Funktion und Anforderungen durch den Medienwandel und inwiefern ändert dies bereits die Architektur der Gebäude? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die renommierte Architektin Prof. Julia Bolles-Wilson bei der vierten Veranstaltung der Reihe „Die Stadtbibliothek der Zukunft“, die gestern Abend im Dalberghaus stattfand.
Information der Stadt Mannheim:
„Heute treten wir ein in das Herzstück der Bibliotheksstruktur“, begrüßte Dr. Ulrike Freundlieb die zahlreich erschienenen Teilnehmer. „Die gestalterische Ausbildung muss in Zusammenhang stehen mit der Funktion der Bibliothek. Das wäre der erste Punkt, die wir gemeinsam mit den Bürgern beim Bau einer neuen Bibliothek definieren müssten“.
Trotz der neuen Medien und der dadurch sinkenden Zahl der Bücher in Bibliotheken, zeigt die Statistik, dass deren Popularität stetig steigt. „Für mich gehört die Bibliothek zu den letzten Überbleibseln des öffentlichen städtischen Raumes. Dies ist eine große und wichtige Funktion, die Büchereien auch in Zukunft haben müssen“, erklärte Prof. Bolles-Wilson in ihrem Vortrag.
Innovationen der Architektur
„Durch den Medienwandel sind sie nicht mehr nur Leseräume, sondern auch Orte der Kommunikation und der Zusammenkunft. Das muss man in der Planung berücksichtigen“. Anhand internationaler Beispiele ihrer entworfenen Bibliotheken zeigte die Referentin mögliche Lösungen der stadtplanerischen Aspekte auf, wie die Positionierung und Vernetzung des Gebäudes, sodass es möglichst stark frequentiert als Bildungskatalysator fungieren kann. Anhand Planungen und Skizzen verdeutlichte sie zudem Innovationen der Architektur, um nachhaltig zu bauen und Energie zu sparen.
„Bibliotheken sind heute zentrale Eckpfeiler einer kommunalen Infrastruktur sowie ein essenzieller Teil der kulturellen Stadtentwicklung. Außerdem bieten sie als Bildungsinstitut die Möglichkeit, kulturelles Denken und Toleranz zu fördern“, betonte Freundlieb.
„Der Vortrag hat deutlich gezeigt, dass zwar der Raum sich verändert hat, die Frequenz aber, in der Bibliotheken genutzt werden, sowohl für Bücher als auch für neue Medien, größer geworden ist. Deshalb muss die Bücherei der Zukunft über eine hohe Flexibilität verfügen“, resümierte Freundlieb abschließend und lud die Teilnehmer zur anschließenden Diskussion ein.
Weitere Informationen
Die nächste Veranstaltung der Reihe „Die Stadtbibliothek der Zukunft“ wird am 22. Mai zum Thema „vernetzen, kooperieren, interagieren“ im Dalberghaus stattfinden, zu der wieder alle interessierten Bürger eingeladen sind. Prof. Dr. Rudolf Stang von der Hochschule der Medien Stuttgart wird darstellen, dass Bibliotheken heute Mittelpunkt, Knotenpunkt und Fixpunkt einer modernen Bildungspolitik sind, die ihre Vermittlungskraft als Lernzentren aus der Fähigkeit zur Vernetzung ziehen.“