Mannheim/Rhein-Neckar, 07. Juli 2014. (red/pm) „Moderne Stadtentwicklungspolitik ist vielfach Bildungspolitik“, betonte Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb am vergangenen Dienstag, 01. Juli, bei der BIWAQ-Abschlusskonferenz für alle Projekte aus Süddeutschland.
Information der Stadt Mannheim:
„Ziel des bundesweiten Projekts „Neue Chance!“ des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft und Arbeit in Quartieren“ ist die Verbesserung der Chancen von Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf in den Stadtteilen Rheinau, Hochstätt, Neckarstadt-West, Schönau und Jungbusch.
Das Projekt wird durch finanzielle Mittel des Europäischen Sozialfonds sowie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Gemeinsam mit Kooperationspartnern führte die Stadt Mannheim in den letzten drei Jahren Unterstützungsangebote für Jugendliche und deren Eltern durch. Die BIWAQ-Abschlusswerkstatt bot den einzelnen Projekten, die bereits abgeschlossen sind oder sich auf ihren Anschluss vorbereiten, die Gelegenheit zum Rückblick sowie zur Auswertung und zum Austausch von Erfahrungen und Ergebnissen.
„Bildungsgerechtigkeit, Talentförderung und Integration – Hinter diesen strategischen Zielen der Stadt Mannheim steht die empirisch unterlegte Grundannahme, dass wir die Bildungsbiografie der Mannheimer Kinder und Jugendlichen begleiten müssen, wenn die soziale Herkunft eines Kindes nicht zum Schicksal werden soll“, erklärte Dr. Freundlieb.
„Deshalb richten wir unser Augenmerk auch auf den Ausgleich der Bildungsungleichheit in den Mannheimer Stadtteilen.“ Das Projekt „Neue Chance!“ soll die schulischen und beruflichen Perspektiven junger Menschen in den fünf Gebieten der „Sozialen Stadt“ Mannheim verbessern. Deshalb erhielten die Jugendlichen Unterstützung beim Erwerb des Schulabschlusses, bei der Berufsorientierung, beim Übergang von der Schule in den Beruf sowie bei der Integration in Ausbildung und Arbeit.
Unterstützung von 865 Jugendlichen und 357 Eltern
„Bis zum 31. Dezember 2013 wurden im Rahmen der BIWAQ-Projekte in Mannheim insgesamt 865 Jugendliche und 357 Eltern erreicht“, resümierte die Bildungsbürgermeisterin, indem sie sich auf die positive Statistik bezog. „Fünf Bildungsträger und die Stadt Mannheim haben diesen Jugendlichen beim Erwerb eines Schulabschlusses, bei der Verbesserung der Ausbildungsreife, beim Übergang oder Verbleib in Ausbildung unterstützt und deren Eltern in die Arbeit mit den Jugendlichen einbezogen“.
Die Aktivitäten des Projektes, das Ende Oktober abgeschlossen sein wird, gliedern sich in die Bereiche „Bildung und Lernen“, „Eltern als Berufswahlhelfer“ und „EQ- bzw. Probezeitbegleitung“. Ein wichtiger Baustein ist demnach auch die individuelle Beratung der Eltern, die für die Berufswahl ihrer Kinder sensibilisiert werden und deren Erziehungskompetenz gestärkt werden soll.
„Wenn das Projekt ´BIWAQ – Neue Chance!` am 31. Oktober endet, nehmen wir diese Erfahrungen mit“, so Dr. Freundlieb weiter. „Gleichzeitig gilt es, die zielgerichtete Zusammenarbeit der Angebote des Fachbereiches Bildung und des Jugendamtes weiter auszubauen.“
Fähig- und Fertigkeiten im Film erproben
Ein weiteres Projekt der Stadt Mannheim ist „Ladyfilm“, das Ende August abgeschlossen sein wird. In Kooperation mit Schulen und Jugendeinrichtungen erhalten Mädchen und junge Frauen durch die Erarbeitung eigener Kurzfilme die Möglichkeit, eigene Fähig- und Fertigkeiten zu erproben, Kompetenzen im Bereich Film und Medien zu erwerben sowie persönliche und soziale Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Um eine weitere Spreizung der sozialen Schere zu vermeiden, legte der Bund das Arbeitsmarktprogramm BIWAQ auf. Aus diesem Fördertopf konnten Vorhaben der Stadt Mannheim für den Projektzeitraum von November 2011 bis Oktober 2014 insgesamt Fördergelder in Höhe von 1,8 Mio. Euro gewinnen. Anknüpfend an die Ziele des Stadtförderprogramms „Soziale Stadt“ unterstützt die Stadt Mannheim damit lokale, städtebauliche Maßnahmen für Kinder und Jugendliche.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.biwaq.de/.“