Mannheim, 30. Juni 2017. (red/pol/pro) Am späten Nachmittag/frühen Abend ist es zu einem Tötungsdelikt in der Neckarstadt-West gekommen. Kurz nach 19 Uhr erschien ein 23-jähriger Mann auf dem Revier Mannheim-Neckarstadt und teilte den Beamten mit, dass er eine Frau in deren Wohnung getötet habe. Polizei und Rettungskräfte fanden vor Ort eine 32-jährige Frau. Jede Hilfe kam zu spät. Das Opfer weist mehrere Messerstiche auf.
Um 19:04 Uhr änderte sich der Regeldienst in einen Alarmzustand auf dem Polizeirevier Neckarstadt. Ein junger Mann, 23 Jahre war erschienen. Er meldete keinen Unfall, keinen Überfall oder suchte Hilfe. Er teilte den Beamten mit, dass er eine Frau mit einem Messer umgebracht habe.
Der mutmaßliche Täter wird noch im Revier sofort festgenommen. Polizeibeamte und Rettungsdienste eilen zur Wohnung der 32-jährigen Frau. Vor Ort finden sie das Opfer tot. Jede Hilfe kommt zu spät. Ihr Körper weist mehrere Messerstiche auf. Die Tat soll in unmittelbarer Zeit vor der Selbstanzeige geschehen sein. Mehrere Messerstiche weisen möglicherweise darauf hin, dass der Tatverdächtige mit Tötungsabsicht gehandelt hat.
Tatumstände derzeit unklar
Noch sind die Hintergründe und Tatumstände nicht bekannt. Festzustehen scheint, dass sich der Tatverdächtige und das Opfer kannten. Ob es sich um eine Beziehungstag handelt, ist noch unklar. Klar ist, dass es eine Auseinandersetzung gegeben haben muss – worüber, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Vor Ort werden Spuren gesichert. Die Kriminalpolizei Mannheim hat die Ermittlungen übernommen. Auskünfte über eine gemeinsame Pressemitteilung hinaus gibt es nicht. Während man die Sprecher des Polizeipräsidiums im Zweifel auch spät erreichen kann, ist das bei der Staatsanwaltschaft Mannheim unmöglich. Nach Dienstschluss gibt es hier keinerlei Ansprechpartner mehr – schon gar nicht am Wochenende.
Selbstverständlich ist nicht zu erwarten, dass kurz nach einer solchen Bluttat bereits umfangreiche Auskünfte gegeben werden können. Die Ermittlungen sind abzuwarten und diese erfordern selbstverständlich höchste Konzentration und Präzision, um Beweise zu sichern, die gerichtsfest sind.
Keine Auskünfte nach Dienstschluss durch Staatsanwaltschaft
Trotzdem bleiben Fragen für etablierte Medien, die sich ergeben. Beispielsweise zum Tatort. Das ging aus der Meldung nicht hervor und wurde durch die Polizei beantwortet, ebenso, ob die Tat unmittelbar vor der Selbstanzeige erfolgte oder schon länger zurücklag. Die Polizeibehörden können nichts für die „Auskunftsverweigerung“ – sobald eine Staatsanwaltschaft einen Fall an sich zieht, ist diese „Herrin des Verfahrens“ und die Polizei bis auf „unproblematische“ Details nicht mehr auskunftsberechtigt.
Sehr entscheidend ist immer die Frage nach der Tatwaffe – ob diese gefunden worden ist, konnte nicht beantwortet werden. Wir hätten gerne weitere Fragen gestellt – das ist der Job. Ob es Antworten gibt, ist eine andere Frage und immer abhängig vom Ermittlungsstand.
Hier hat insbesondere die Staatsanwaltschaft Mannheim nach wie vor ein auffälliges Defizit gegenüber unsere Erfahrungen mit anderen Staatsanwaltschaften, die deutlich zeitgerechter aufgestellt sind. Unser Leserschaft weiß von diesem Problem. Wir bedauern das sehr, weil wir möglichst zeitnah und genau berichten wollen, aber vom Auskunftsverhalten gewisser Behörden abhängig sind. Dabei haben wir immer Verständnis wegen laufender Ermittlungen, aber keins, dass die auskunftsberechtigte Behörde einfach nicht erreichbar ist. Und im Fall eines Wochenendes auch mehrere Tage nicht.
Der Tatverdächtige soll morgen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Hinweis der Redaktion: Immer wieder werden Menschen Opfer von Messerattacken. Dieses Interview mit einem Messerkampfexperten haben wir im Zusammenhang mit den jüngsten Terroranschlägen von London geführt, um deutlich zu machen, welch tödliche Waffen Messer sind. Wir weisen explizit darauf hin, dass wir keinen Zusammenhang zu dem aktuellen Tötungsdelikt kennen, sondern unsere Leserschaft nur auf die tödliche Gefahr aufmerksam machen wollen, die von Messerattacken ausgeht. Angegriffene haben so gut wie keine Chance gegen einen Messerangriff. Offenbar konnte das Opfer von heute nicht mehr fliehen.