Mannheim, 19. November 2015. (red/cr) Zum Gedenken an die Opfer des Anschlags in Paris und als Zeichen gegen Gewalt und Terror veranstalteten die Deutsch Französische Vereinigung Rhein Neckar e.V. und die Deutsch-Französische Gesellschaft Ludwigshafen und Mannheim e. V. am Mittwoch einem Schweigemarsch. Circa 1.500 Menschen aller Altersklassen zogen vom Marktplatz aus zum Toulonplatz. Dort sprachen Michel Maugé, Vorsitzender der Deutsch-Französischen Vereinigung Rhein-Neckar, Nicolas François Eybalin, Generalkonsul der Französischen Republik in Stuttgart, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Talat Kamran, Sprecher der Mannheimer Muslime und Vertreter des Forums für Religionen. Sie alle verurteilten den Terror.
Von Christin Rudolph
Das Zeughaus am Toulonplatz erstrahlt in der Tricolore. Davor sind Menschen versammelt, um den Opfern des Anschlags in Paris zu gedenken – und als Zeichen gegen Gewalt und Terror.
116 regionale Organisationen und zahlreiche Bürger sind am Mittwoch dem Aufruf der Deutsch Französischen Vereinigung Rhein Neckar e.V. und der Deutsch- Französischen Gesellschaft Ludwigshafen und Mannheim e. V. zu einem Schweigemarsch gefolgt. Vom Marktplatz aus zogen nach Polizeiangaben ungefähr 1.500 Menschen zum Toulonplatz.
Dort zeigte sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) fassungslos angesichts des Terroranschlags. In Zusammenhang mit den Farben der französischen Flagge, in denen das Zeughaus an diesem Abend angestrahlt war, sagte er
Diese Farben, die zugleich unsere Stadtfarben sind, stehen für unsere Werte. Diese Werte, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, wurden bei den Terroranschlägen mit Füßen getreten.
Mutiger Widerstand
Nicolas François Eybalin, Generalkonsul der Französischen Republik in Stuttgart bekam für seine emotionale Rede den größten Beifall. Er sprach auch aus seiner persönlichen Perspektive und war gerührt von den Solidaritätsbekundungen. Frankreich wisse, dass es nicht allein ist. Man solle die Wut über die Geschehnisse nicht verbergen und gleichzeitig im Kampf gegen den Terror seine Traditionen und Werte nicht vergessen.
Talat Kamran, Sprecher der Mannheimer Muslime und Vertreter des Forums für Religionen stellte kurz und prägnant klar, dass solche Handlungen wie in Paris “kein Gewissen und keinen Gott” kennen. Er vertraut darauf, dass die Gesellschaft stark genug ist, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Zusammenrücken als Sinnnbild
Michel Maugé, der Vorsitzender der Deutsch-Französischen Vereinigung Rhein-Neckar davon, unsere Freiheit zu verteidigen. Dazu müsse man Gewalt, Hass und Ausgrenzung deutlich zurückweisen.
Eine offene Gesellschaft ist angreifbar und verletzlich. Aber sie ist nicht wehrlos, weil wir uns durch den Terror nicht spalten lassen. Im Gegenteil – wir rücken zusammen.
Zusammenrücken mussten die Teilnehmer eines interreligiösen Friedensgebets ganz praktisch. Es fand vor dem Schweigemarsch in der CityKirche Konkordien statt.
Um die 450 Bürger und Politiker nahmen dieses Angebot des Mannheimer „Forum der Religionen“ an. Damit war die Kirche voll.
Immer wieder kamen neue Menschen hinzu, die für den Frieden bitten wollten.