Mannheim/Rhein-Neckar, 16. Februar 2013. (red) Zur Zeit haben sich rund 1.000 Menschen auf dem Alten Meßplatz in Mannheim versammelt, um gegen die von der NPD angemeldete Kundgebung „Sicherheit und Ordnung“ zu demonstrieren. Die Stimmung ist friedlich. Neben den Bürger/innen treten auch Vertreter von Grünen, SPD und Gewerkschaften, Die Linke, Piraten und Antifa-Aktivisten auf. CDU- und FDP-Repräsentanten fehlen wie üblich.
Gegen 09:00 Uhr hatten sich bereits rund 200 Gegendemonstranten auf dem Neckarstädter Neumarkt versammelt. Von dort zogen Sie auf den nahegelegenden Alten Meßplatz, auf dem sich nach und nach weitere Gegendemonstranten einfanden. Zur Zeit schätzt die Polizei der Zahl auf rund 1.000 Menschen. Die Stimmung ist friedlich. Die Demonstranten sind altersmäßig gemischt, es gibt einige Familien und viele ausländische Gegendemonstranten. Unsere Reporter sammeln Zitate ein. Die Stimmung ist eindeutig: „Nazis haben hier wegen ihrer Demokratiefeindlichkeit nichts verloren.“ Viele Gegendemonstranten thematisieren das Fehlen von CDU und FDP: „Deren Integrationspolitik ist unterirdisch. Dass diese Parteien immer fehlen, kann man schon fast als Zustimmung für die NPD werten.“
Verschiedene Redner, darunter der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz betonten in ihren Redebeiträge die Offenheit der Stadt, das Miteianander der Kulturen und berkannten sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland. Der Oberbürgermeister sagte im Vorfeld:
In Mannheim ist kein Platz für nationalistische, fremdenfeindliche Umtriebe. Mannheim ist eine weltoffene Stadt, die Toleranz, Freiheit und ein funktionierendes und solidarisches Miteinander pflegt. Versammlungen der NPD sind eine Provokation unserer Stadtgesellschaft. Umso wichtiger ist, dass die klare Ablehnung dieser menschenfeindlichen Ideologie verdeutlicht wird, wie dies durch die Gegendemonstration geschieht. Ich hoffe sehr, dass das angestrebte Verbotsverfahren gegen die verfassungsfeindliche und die Demokratie bekämpfende NPD erfolgreich ist und damit die Grundlage für derartige Veranstaltungen entzogen wird.
Die NPD Rhein-Neckar ist seit Anfang 2012 sehr aktiv und hat im vergangenen Jahr mehrere Veranstaltungen in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg angemeldet. In Heidelberg mussten die Rechtsextremen beide Male abbrechen, in Mannheim konnten sie am 1. Mai einige hundert Meter marschieren, bis sie durch rund 2.000 Gegendemonstranten aufgehalten worden sind.
Auf dem Alten Meßplatz ist eine Art „Käfigsituation“ eingerichtet worden. Ein Quadrat ist für die NPD-Veranstaltung freigehalten worden, das von Gegendemonstranten umstellt ist. Dazwischen sind Absperrgitter und Polizisten.
Unsere Reporter vor Ort vermelden um 10:48 Uhr, dass die Gegendemonstranten dabei sind, die Straßenbahnlinie auf der Kurpfalzbrücke zu besetzen. Die Polizei greift nicht ein. Rund 600 Gegendemonstranten halten die Neckarbrücke besetzt. Die Straßenbahn mit den NPD-lern wird über den Ring umgeleitet.