Hemsbach/Sulzbach, 13. Februar 2017. (red/pm) Mit Power zur Flower – das war das Motto der ILEK-Aktionsgruppe Sulzbach und der ISEK-Projektgruppe „Landschaft & Vorgebirge“. In diesem Winter ging es mit der Umsetzung des Entwicklungsplans für das Eichbachtal gleich an mehreren Stellen nochmal richtig zur Sache.
Information des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts Blühende Badische Bergstraße:
„Bereits am 28. Januar hatte sich eine tatkräftige Truppe von 15 Helferinnen und Helfern der ILEK-Aktionsgruppe Sulzbach und der ISEK-Projektgruppe „Landschaft & Vorgebirge“ eingefunden, um ein stark verwachsenes Gartengrundstück südlich des Eichbachtals freizustellen.
Hierfür wurden 2.200 Quadratmeter fast vollständig von Baumaufwuchs und Strauchwerk und jeder Menge Abfall befreit. Alte Obstbäume blieben hingegen erhalten. Auch der Eigentümer des Grundstücks hat kräftig mitgearbeitet und die Schaffenden bei der schweißtreibenden Arbeit in steilem Gelände mit Essen und Trinken versorgt.
Auf der Fläche soll ein Korridor mit blütenreichen Wiesen und Obstbäumen entwickelt werden, der die Verbindung zwischen dem Eichbachtal und dem Sulzbacher Gartengebiet am Steinbruch herstellt. Damit wird auch ein entscheidender Schritt für den Biotopverbund von Lebensräumen und Arten trocken-warm geprägter Lebensräume wie z.B. Eidechsen, Schmetterlingen und Wildbienen geschafft.
Parkartiger Charakter des Eichbachtals nimmt Gestalt an
Inzwischen hat auch der Betrieb Klemm aus Laudenbach im Auftrag der Stadt Hemsbach die schon lange ersehnten Auflichtungen eines immer dichter werdenden Baumbestands im Eichbachtal durchgeführt. Damit wurde nun der für das Tal angestrebte parkartige Charakter zwischen Pflegeflächen am Blütenweg und weiter oberhalb gelegenen Wiesen hergestellt.
Damit Anfahrt und Abtransport des Holzes gefahrlos möglich sind, wird die Stadt Weinheim im März den von Sulzbach ins Eichbachtal führenden Weg sanieren. Hierzu sind vor allem aufwändige Maßnahmen im Kreuzungsbereich mit dem vom Friedhof Sulzbach kommenden Hohlweg nötig. Im Zuge der Sanierung wird der Weg auch mit einer Abdeckung von Felsenkies versehen werden, um dessen Griffigkeit in Feuchteperioden zu verbessern.
„Dass es so gut läuft, hätten wir noch vor drei Jahren nicht zu hoffen gewagt“
„Mit dem Projekt sind wir dank der vielen Helfer und der Unterstützung durch die Gemeinden Riesenschritte vorangekommen. Dass es so gut läuft, hätten wir noch vor drei Jahren nicht zu hoffen gewagt.“, freut sich Richard Stimmler als Sprecher der ILEK-Aktionsgruppe Sulzbach. „Wir sind begeistert, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Hemsbachern und Sulzbachern klappte.“, ergänzt Juliane Rösler, die die Projektarbeit auf Hemsbacher Seite koordiniert.
In der Tat: Wer vor gut zwei Jahren den neuen Blütenweg am Eichbachtal gewandert ist, konnte wegen hoher Nadelgehölze von dem Tal nichts sehen. Jetzt hingegen kommt wieder Licht ins Tal und lässt Obstbäume und Wiesen wieder aufleben. Trockenmauern und Böschungen wurden wieder freigestellt und zeichnen die Konturen der Kulturlandschaft nach, die noch vor kurzem von Brombeergestrüpp verdeckt waren. Neben dem Blick durchs Tal ist mit der Freistellung des Gartengrundstücks auch eine Sichtverbindung vom weiter oberhalb verlaufenden Burgensteig zum Hemsbacher Alteberg entstanden.
Nachhaltigkeit im Eichbachtal
Wie alle ILEK-Teilprojekte ist auch das Projekt im Eichbachtal auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Mit den Entbuschungs-Aktionen im Eichbachtal wurden die Voraussetzungen für eine Beweidung durch die Schafherde eines Wanderschäfers geschaffen. Über Mäheinsätze soll parallel der Anteil an geeigneten Futterpflanzen für die Schafe stetig verbessert werden. Auf dem freigestellten Gartengrundstück wird der Landschaftserhaltungsverband jedoch erst einmal noch die verbliebenden größeren Laubbäume fällen lassen. Dann sollen Ziegen die Fläche beweiden, um den Wiederaustrieb von Gehölzen zu unterbinden, bevor der Wanderschäfer die Fläche übernehmen kann.
„Das Beispiel des Eichbachtals zeigt anschaulich, wie schnell aus einer Idee zur Entwicklung der blühenden Bergstraße greifbare Wirklichkeit werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Wir hoffen, dass das gute Beispiel noch weitere Bürger im ILEK-Gebiet ansteckt mitzumachen.“ Wer etwas für Landschaft und Natur bewirken möchte, kann sich beim ILEK-Management informieren.
Auch das Blütenwegfest am Sonntag, den 23. April 2017, bietet eine gute Gelegenheit, sich über das ILEK-Projekt zu informieren und mit dem ILEK-Management oder der ISEK-Projektgruppe Kontakt aufzunehmen. Es findet dieses Jahr im Abschnitt zwischen der Talstraße bei Großsachsen und dem Schlosspark in Weinheim statt und ist eine besondere Gelegenheit, die Bergstraße zur schönsten Zeit der Obstblüte zu erwandern, sich über Land, Leute und Natur zu informieren und die Leckereien unserer Region zu genießen.“