Heidelberg, 13. Februar 2017. (red/pm) Sie produzieren umweltfreundlich, übernehmen soziale Verantwortung und sparen dabei bares Geld: Mit Erfolg haben sieben Heidelberger und ein Schriesheimer Unternehmen am Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ teilgenommen und wurden bei der Prämierungsveranstaltung am Donnerstag, 09. Februar 2017, im Ballsaal der Stadthalle ausgezeichnet.
Information der Stadt Heidelberg:
„Ihre Teilnahme am ,Nachhaltigen Wirtschaften‘ demonstriert eindrucksvoll, dass wirtschaftlicher Erfolg eng mit einer nachhaltigen Wirtschaftsweise und der Übernahme sozialer Verantwortung verknüpft ist. Sie gehen hier mit gutem Beispiel voran“, sagte Bürgermeister Wolfgang Erichson bei der Begrüßung. Er stellte die Teilnehmer und ihre Maßnahmen vor. Die Zertifikate überreichte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner gemeinsam mit Ministerialdirigent Martin Eggstein und dem Schriesheimer Bürgermeister Hansjörg Höfer an die Projektteilnehmer.
Jährliche CO2-Einsparung von mehr als 2.000 Tonnen
Seit Beginn des Projekts im Jahr 2001 haben sich 130 Betriebe mit zusammen mehr als 9.000 Beschäftigten beteiligt. Die jüngste Datenerhebung für die ersten elf Phasen ergab eine jährliche CO2-Einsparung von mehr als 2.000 Tonnen. Dies entspricht der CO2-Menge, die durch den Stromverbrauch von über 700 Vier-Personen-Haushalten anfällt. Die Betriebskosten konnten um insgesamt 1,2 Millionen Euro jährlich gesenkt werden.
An der 13. Prämierungsveranstaltung nahmen rund 130 Gäste teil. Zwei der acht ausgezeichneten Unternehmen und Institutionen hatten bereits in der Vergangenheit an dem Projekt mitgemacht und konnten sich über eine Revalidierung freuen. Diesmal waren insgesamt 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt. Auch dieses Jahr wurde das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „ECOfit“ gefördert.
Zu den jetzt ausgezeichneten Projekt-Teilnehmern gehören:
- Stefan Heiss Bäckerei – Konditorei, Schriesheim,
- Chemische Werke Kluthe GmbH, Wieblingen,
- Heidelberg iT Management GmbH & Co. KG, Pfaffengrund,
- Johannes-Gutenberg-Schule Heidelberg, Wieblingen,
- Hallenbad Köpfel der Stadtwerke Heidelberg Bäder GmbH & Co. KG,
- „Kinderhaus am Turm“ des Montessori Zentrums Heidelberg e.V., Rohrbach,
- Volksbank Kurpfalz mit ihrem Standort in Rohrbach
- Schlosserei Weese GmbH, Rohrbach-Süd
Von der Beleuchtungsumstellung bis hin zum Bau von Blockheizkraftwerken
In den „Umweltprogrammen“, die die Teilnehmenden mit Unterstützung der Beraterinnen und Berater von Geovotum und KliBA (Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg Rhein-Neckar gGmbH) aufgestellt haben, ist wieder ein breites Spektrum von Maßnahmen – bis hin zu größeren Investitionen – enthalten, zum Beispiel:
- Errichtung eigener Blockheizkraftwerke (Hallenbad Köpfel, Bäckerei Stefan Heiss)
- Errichtung eigener Photovoltaik-Anlagen (Heidelberg iT)
- Verbesserung des Arbeitssicherheitskonzeptes (alle Teilnehmenden)
- konsequente Umstellung der Beleuchtung (Volksbank)
- Einsatz energieeffizienter Rührwerk-Motoren (Kluthe)
- Einsatz energieeffizienter Pumpen (Hallenbad Köpfel)
- Austausch der Kühltechnik (Bäckerei Stefan Heiss)
- Installation einer effizienten Abluftanlage (Schlosserei Weese)
- Nutzung der Abwärme von Servern zur Büroraumheizung (Heidelberg iT)
Mit der EMAS-zertifizierten Johannes-Gutenberg-Schule ist ein erfolgreicher Teilnehmer und Revalidierer dabei, der auch als „Multiplikator“ wirkt. Die Schule integriert die Themen des nachhaltigen Wirtschaftens in den Lehrplan und macht sie in Form innovativer Projekte erlebbar – beispielsweise beim Bau eines Solarmobils, eines Solarboots und einer Solar-Ladestation.
Hintergrundinformationen „Nachhaltiges Wirtschaften“
Ziel des städtischen Projekts „Nachhaltiges Wirtschaften“ ist es, kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems zu unterstützen. Seit 2001 beraten städtische und externe Experten die Teilnehmer und zeigen, wie Betriebsabläufe optimiert, Energiekosten gesenkt und somit auch bares Geld gespart werden können. Mit Unterstützung der Stadt entwickeln die Betriebe eine Unternehmenskultur, die ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet. Die Projektteilnehmer formulieren ein Umweltprogramm mit Verbesserungsmaßnahmen und werden bei der Umsetzung beratend begleitet. Inzwischen ist ein Netzwerk aus engagierten Unternehmern entstanden, die sich untereinander in Arbeitskreistreffen und mit Vertretern der Verwaltung austauschen. Dazu gehören Handwerksbetriebe, Dienstleistungsunternehmen, soziale und städtische Einrichtungen.
Eine Kommission begleitet das Projekt und entscheidet als Jury über die Prämierungswürdigkeit der Betriebe. Neben Verbänden (IHK, Kreishandwerkerschaft, BUND), dem Umweltkompetenz-Netzwerk UKOM e.V., Forschungseinrichtungen (IUWA) und den Heidelberger Stadtwerken sind auch weltweit agierende Firmen der Region vertreten, die ein zertifiziertes Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14.001 ff betreiben (ABB-Stotz Kontakt GmbH, Henkel KGaA, Rudolf Wild GmbH & Co. KG).
Weiterführende Informationen zum Projekt sind online zu finden unter www.heidelberg.de > Leben
> Umwelt & Nachhaltigkeit > Nachhaltigkeitskonzepte > Nachhaltiges Wirtschaften. Präsentationen und Filme, unter anderem der Film zu den aktuell teilnehmenden Betrieben, sind auf der genannten Seite unter dem Stichwort „Filme, Präsentationen und Pressemitteilungen“ zu finden.
Betriebe, die Interesse haben, an der nächsten Phase „Nachhaltiges Wirtschaften“ teilzunehmen, wenden sich bitte an Abigail Berner, Telefon 06221 58-45520, oder Dr. Raino Winkler, Telefon 06221 58-18240, oder per E-Mail an nachhaltiges.wirtschaften@heidelberg.de.”