Mannheim/Heidelberg/Sinsheim, 11. Februar 2015. (red) Im Dienst dürfen Polizisten nichts trinken, am Abend dürften heute die Sektkorden knallen. Insgesamt sieben Mitglieder einer Einbrecherbande konnte die Polizei heute an verschiedenen Standorten verhaften. Durchsuchungen brachten teils Diebesgut zutage.
Von Hardy Prothmann
Schöner Ermittlungserfolg für Polizei und Staatsanwaltschaft. Am frühen Mittwochmorgen nahm die Kriminalpolizei insgesamt sieben Personen im Alter zwischen 21 und 30 Jahren fest.
Der unangemeldete „Hausbesuch“ kam früh: Um 06.00 Uhr klickten die Handschellen, bis 09.00 Uhr wurden in einer konzertierten Aktion Asylbewerberunterkünfte in Heidelberg, Sinsheim, Weinstadt und Wangen im Allgäu durchsucht.
Diebesgut sicher gestellt
Bei den begleitenden Durchsuchungsmaßnahmen fand die Polizei neben Diebesgut auch geringe Mengen an Betäubungsmitteln.
Gegen die Männer waren im Vorfeld durch die Staatsanwaltschaft Heidelberg Haft- und Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt worden.
Im Laufe des Mittwochs wurden die Beschuldigten den Ermittlungsrichtern der jeweils zuständigen Amtsgerichte vorgeführt und im Anschluss in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Weitere Täter in der Fahndung?
Da die Ermittlungen andauern, kann man davon ausgehen, dass weitere Täter noch flüchtig sind – dazu äußert sich die Pressestelle des Polizeipräsidiums auf Anfrage aber nicht und verweist auf die Staatsanwaltschaft Heidelberg, die wir heute nicht mehr erreicht haben.
Die Deutsche Presseagentur meldete, bei den Tätern handele es sich um Georgier. Ob nur das „operativen“ Einbrecher gefasst wurden oder auch der Kopf der Bande, wollte die Polizei mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft ebenso nicht mitteilen. Dabei wäre doch gerade das gut zu wissen – denn „Köpfe“ sind wichtiger als die „Befehlsausführer“.
Insbesondere den in allen regionalen Polizeipräsidien eingerichteten schlagkräftigen Ermittlungsgruppen gelingt es, mit aufwändigen und personalintensiven Ermittlungen sowie akribischer kriminaltechnischer Tatortarbeit teilweise international besetzten, mobilen Einbrecherbanden auf die Spur zu kommen.
Die Botschaft ist wichtig, da die Zahl der Einbrüche enorm zugenommen haben. Offenbar will man vor der Präsentation der polizeilichen Kriminalstatistik noch schnell Erfolge vermelden können – nach unseren Informationen hapert es nämlich im Bereich Ermittlungserfolg bei den Einbruchsdiebstahldelikten deutlich, wozu die CDU erheblichen politischen Druck ausübt.
CDU macht politisch Druck
Erst vor kurzem hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Georg Wacker in Schriesheim eine Veranstaltung mit gut 60 Besuchern zum Thema abgehalten und wie immer die Polizeireform in Frage gestellt: „Die Erwartungen sind hoch und der Erfolg muss sich am Ergebnis messen lassen.“ Herr Wacker betonte, dass es multikausale Zusammenhänge bei diesen Delikten gebe, aber das Sicherheitsbedürfnis der Menschen hoch sei – insbesondere wegen der teils traumatischen Erfahrungen, die Einbruchsopfer erlebten. In Kürze wird sich die CDU Mannheim bei einem Steubengespräch ebenfalls dem Thema widmen.
Tatsächlich scheint die Kritik an der Polizeireform unangebracht zu sein – reisende Banden haben viel mit offenen Grenzen zu tun und wie es jetzt aussieht, wird auch das Asylrecht missbraucht, um Einsteiger ins Land zu bringen. Auch dazu wird die Debatte sicherlich angeheizt werden – man denke nur an Horst Seehofers „Bis zur letzten Patrone“ in Sachen Asylmissbrauch.
Einbrecher haben es einfach
Was Beamte bei der Veranstaltung von Herrn Wacker deutlich machten: Oftmals haben es die Einbrecher viel zu einfach – gekippte Fenster, Einstiegshilfen am Haus, schlechte Schlösser, unabgeschlossene Türen. Geübte Einbrecher überwinden solche „Hindernisse“ schnell und „professionell“.
Insbesondere Gebiete wie die Bergstraße mit der Verkehrsstraßeninfrastruktur locken „reisende Banden“ an, die schnell zu- und wieder abfahren können.