Weinheim, 05. Dezember 2018. (red/pm) Die Aufnahme und die Integration von geflüchteten Menschen ist für die Kommunen eine gewaltige Aufgabe. Wie sich die Stadt Weinheim für diese Aufgabe wappnet, wurde vergangenen Mittwoch im Internationalen Ausschuss des Gemeinderates vorgestellt.
Information der Stadt Weinheim:
„Dabei ging es auch um die Umsetzung eines erweiterten Integrationsmanagements, das mittlerweile für die soziale Betreuung der Bewohner installiert ist. Die Stadt hat dabei ein Kooperationsmodell mit freien sozialen Trägern gewählt, die bei der Integration von geflüchteten Menschen bereits Erfahrung haben. Wie Claus Hofmann, der Leiter des Amtes für Soziales, Jugend, Familie und Senioren, erklärte, dass die Sozialarbeiter direkt Ortsteilen und den dortigen Unterkünften zugeordnet sind – das sei unter anderem eine Bedingung des Landes, der die Stellen fördert.
Im Ausschuss stellten sich Edwin Yigbe vor, der bei der Caritas tätig ist und für die Integrationsarbeit in der Nordstadt und Sulzbach zuständig sein wird. Dazu Susanne Grüb-Klotz (Diakonie), die sich um die Bewohner der Klausingstraße kümmern wird. Florian Detzer (DRK) wird die Unterkünfte in Oberflockenbach und Lützelsachsen betreuen, Maria Wolf (Stadt Weinheim) ist in der Innenstadt und der Weststadt tätig, gemeinsam mit dem bereits erfahrenen Sozialarbeiter Martin Pandikow. Die Integrationsmanager besetzen zu fünft jetzt rein rechnerisch 4,3 Planstellen.
Unterbringung von rund 400 Menschen
Die Stadt Weinheim kommt ihrer Pflicht nach und kann alle geflüchteten Menschen aufnehmen, die ihnen der Rhein-Neckar-Kreis zugewiesen hat. Im Internationalen Ausschuss des Gemeinderates informierte Markus Böhm, der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, über den aktuellen Stand der Flüchtlingsunterbringung in den kommunalen Anschlussunterkünften. Dabei betonte er, dass die Stadt in hergerichteten Wohnungen und neu gebauten Unterkünften bis Ende des Jahres insgesamt rund 400 Menschen unterbringen kann. Aktuell leben 344 Flüchtlinge in Weinheim, bis zum Jahresende wird erwartet, dass der Landkreis weitere etwa 60 Personen noch in diesem Jahr zuweist. Bis dahin sind aber weitere Unterkünfte fertiggestellt und bezugsbereit: Das Gebäude in der Klausingstraße für 60 Personen und in Oberflockenbach/Steinklingen für rund 22 Personen.
Im neuen Jahr, wenn weitere Zuweisungen zu erwarten sind, ist mit der Fertigstellung weiterer Unterkünfte zu rechnen: in der dann frisch sanierten Verwaltungsstelle in Oberflockenbach, in Hohensachsen „Am Steinbrunnen“ und am Seeweg im Stadtteil Ofling. Markus Böhm erklärte, dass die Stadt dann auch im Jahr 2019 ihren Pflichtaufgaben nachkommen könne. Dann sind rund 460 Plätze in der Anschlussunterbringungen seit 2016 neu geschaffen worden.
Unterschiedliche Meinungen über Struktur
Der Internationale Ausschuss sprach sich grundsätzlich auch für ein kommunales Integrationskonzept aus, allerdings gingen am Ratstisch die Ansichten über die Struktur des Konzeptes auseinander. Teile des Gremiums sprachen sich dafür aus, zunächst ein in Aussicht gestelltes Integrationskonzept des Rhein-Neckar-Kreises abzuwarten, um weitere Informationen zu nutzen und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Ein Konzept sollte möglichst leicht umsetzbar und verständlich aufgebaut sein, es sollte in jedem Fall mit einer breiten Bürgerbeteiligung aufgesetzt werden. Der Ausschuss sprach jetzt die Empfehlung an den Gemeinderat aus, 20 000 Euro im nächsten Haushaltsjahr zur Verfügung zu stellen. Damit soll eine Bestandsaufnahme mit einem Beteiligungsprozess vorgenommen werden, die als Grundlage für ein Konzept gilt, das wiederum noch 2019 abgeschlossen sein soll.“