Weinheim, 11. Dezember 2018. (red/pm) „Das ganz Besondere“, fand Weinheims Integrationsbeauftragte Ulrike Hermann, „war, dass es auf viele Themen noch einmal einen ganz neuen Blickwinkel gab“. Ulrike Herrmann hat selbst jede Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Woche besucht – „und ich konnte überall etwas lernen und neu verstehen“. Die Resonanz auf die erste Interkulturelle Woche in Weinheim, berichtet sie, sei „riesig“ gewesen. Es gab eine ganze Reihe von Weinheimerinnen und Weinheimern, die keine einzige Veranstaltung ausgelassen haben.
Information der Stadt Weinheim:
„Deshalb ist die Motivation groß, eine solche Woche zu einem regelmäßigen Angebot in Weinheim zu machen, fasst die Integrationsbeauftragte zusammen. Bei den Formaten und Partnern sei man noch flexibel – sie plant zum Beispiel, das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ noch stärker einzubinden – auch die Themenpalette ist variabel. „Aber das Interesse, mehr über andere Kulturen, die hier leben zu erfahren, ist groß“, sagt sie und wertet die Neugier als eine Grundvoraussetzung für gegenseitiges Verstehen. So wird es im nächsten Jahr wieder eine „Interkulturelle Woche“ im Herbst geben.
Wichtig war Ulrike Hermann, dass immer wieder Menschen, die selbst Flüchtlinge sind, in Veranstaltungen neben Experten aus Politik und Wissenschaft aufgetreten sind, um darüber zu sprechen, wie sie sich in Deutschland fühlen. Dass es dabei nicht immer kritikfrei zugegangen ist, war Absicht. „Wir müssen über alle Themen ehrlich diskutieren, dafür sind solche Wochen da“, findet sie.
Nach den ersten beiden sehr gut besuchten Wochenend-Veranstaltungen im Kino „Modernes Theater“ und im Alten Rathaus mit jeweils rund 80 und 100 Besuchern, ging es mit dem AK Asyl um Indien und einen Tag später in der Liebenzeller Gemeinde um Afrika.
„Aufwachen in der Welt“ hieß die Lesung von Professor Elias Jammal in der Stadtbibliothek zur Halbzeit der Interkulturellen Woche. Jammal, Sohn christlich-palästinensischer Flüchtlinge in Beirut, las und erzählte aus seinem Leben, um Verständnis zu wecken und ein Bild zu zeichnen vom Leben palästinensischer Flüchtlinge – auch wenn sein Leben eher unüblich und privilegiert verlief. VHS-Leiterin Dr. Cristina Ricca umrahmte mit ihrer Einführung und einem vertiefenden Gespräch die Lesung und so konnten rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer ein humorvolles und interessantes Gespräch zweier Deutscher – palästinensischer und italienischer Abstammung – mit einer spürbaren Liebe zur deutschen Sprache genießen. In der Mevlana-Moschee wurde die Interkulturelle Woche mit einer „Reise“ durch Kulturstätten der Türkei abgeschlossen. Insgesamt nahmen rund 400 Menschen an den Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche teil. Das alles ruft nach Wiederholung.“